Ford dominiert den ersten Tag
Den ersten Tag in Wales hatte Ford fest in der Hand: Mikko Hirvonen führt vor Marcus Grönholm - Doch Grönholms Titelchancen sind nicht besser geworden
(Motorsport-Total.com) - Ford, frisch gebackener Hersteller-Weltmeister, hat dem ersten Tag der Wales Rallye GB seinen Stempel aufgedrückt. Überflieger des Tages war Mikko Hirvonen, der unter extremsten Wetterbedingungen fünf von sechs Bestzeiten holen konnte. Nur in einer Prüfung musste der junge Finne anderen den Vortritt lassen - da war es Teamkollege Marcus Grönholm, der zeitgleich mit Sébastien Loeb Schnellster war. Nach dem ersten Tag hat Ford die Doppelführung inne. Aber: Grönholms Titelchancen sind nicht besser geworden, da sein Rivale Loeb Dritter ist. Der Franzose hat zwar 20 Sekunden Rückstand auf Grönholm, müsste aber noch mindestens drei Plätze nach hinten rutschen, damit Grönholm noch Weltmeister werden könnte.

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Mikko Hirvonen behielt den Durchblick und holte fünf Bestzeiten
Deshalb sieht "Bosse" auch wenig Sinn darin, anzugreifen. "Im Moment muss ich diese Rallye nicht gewinnen, also gehe ich auch keine Risiken ein", sagte er. "Heute war ganz okay, keine speziellen Vorkommnisse. Es war schwierig, aber ich muss nichts riskieren. Ich kann zwar schneller fahren, im Schlamm ist das aber gar nicht so einfach. Ich bin zwar schneller als Seb, aber an der Situation hat sich nichts geändert. Wir müssen einfach abwarten, was er macht."#w1#
Und solange Grönholm aus einem Sieg keinen Nutzen ziehen kann, hat Hirvonen freie Fahrt. Schon nach der ersten Schleife hatte er einen Vorsprung von 21,4 Sekunden, nach der ersten Etappe war es mehr als eine halbe Minute. Allerdings flößten die extremen Bedingungen auch ihm Respekt ein.
"In der letzten Prüfung habe ich nur ein paar Meter weit gesehen, das war das Schlimmste, was ich je erlebt habe", so Hirvonen. "Das war, als ob man vor dem Auto eine weiße Wand hat. In manchen Abschnitten war es sogar einfacher, ohne Licht zu fahren. Im Dunkeln, im Nebel und im Regen zu fahren war ganz schön scary." So respektvoll war Hirvonen aber nur in der letzten Prüfung, davor gab er richtig Gas. "Ich denke, dass ich mehr riskiert habe als die anderen und ich hatte Vertrauen in das Auto und die Reifen. Damit konnte ich pushen und meinen Vorsprung ausbauen. Morgen werde ich versuchen, ihn zu halten. Allerdings bin ich diese Prüfungen schon seit ein paar Jahren nicht mehr gefahren - es wird also nicht einfach."

