• 22.10.2012 15:16

Ford: Bonuspunkte als Trostpflaster

Jari-Matti Latvala und Petter Solberg verloren durch Unfälle alle Siegchancen auf Sardinien - Die Bonuspunkte der Power-Stage lindern die Enttäuschung kaum

(Motorsport-Total.com) - Mit den beiden schnellsten Zeiten für die Werksfahrer Petter Solberg und Jari-Matti Latvala auf der sogenannten Power-Stage und drei Fiesta RS WRC- Piloten auf den Plätzen zwei bis vier hat Ford die WM-Rallye Italien beendet. Solberg konnte sich auf der letzten Wertungsprüfung (WP) um 0,2 Sekunden gegen Latvala durchsetzen. Beide waren gut fünf Sekunden schneller unterwegs als ihre Konkurrenten und fuhren auf diese Weise die Maximalausbeute von fünf WM-Bonuspunkte ein - ein versöhnliches Ende einer WM-Rallye, die für das Werksteam von Ford eher enttäuschend verlaufen war.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala wurde am Ende als Zwölfter im Gesamtklassement geführt Zoom

Das Potenzial des gut 300 PS starken Fiesta RS WRC zeigten die jungen Fahrer des Teams M-Sport Ford auf, die auf Sardinien die Plätze zwei und drei eroberten. Portugal-Sieger Mads Östberg im Turbo-Allradler des Teams Adapta wurde nach spannender Aufholjagd zudem Vierter. Ebenfalls bemerkenswert: Insgesamt acht der 16 Bestzeiten gingen an einen Fiesta-Piloten.

Für Latvala und Solberg zerplatzte der Traum vom Sieg bei der Rallye Italien bereits auf der zweiten Etappe. Der 27-jährige Finne musste seinen Fiesta nach einer Kollision mit einem Pfosten abstellen, sein zehn Jahre älterer Kollege rutschte gegen einen Stein und konnte die Fahrt ebenfalls nicht fortsetzen. Beide nahmen die Rallye am Samstagmorgen dank des Rally2-Reglements wieder auf, konnten angesichts der massiven Zeitstrafen von fünf Minuten pro ausgelassener Wertungsprüfung aber nicht mehr in den Kampf um die Spitze eingreifen.

Während sich der Norweger noch bis auf Rang neun vorarbeitete, musste sich Latvala mit Platz zwölf begnügen. "Nach dem Ausfall am Freitag konnte ich nur noch an eines denken: den Sieg auf der Power-Stage", so der Norweger, der einen anfänglichen Rückstand auf Latvala im Schlussdrittel der letzten Prüfung noch in einen Vorsprung verwandeln konnte. "Entsprechend vorsichtig habe ich es noch auf der dritten Etappe angehen lassen, um am Sonntag mit aller Macht anzugreifen."


Fotos: Ford, WRC: Rallye Italien


"Ich wusste, dass es zwischen mir und Jari-Matti eng werden würde. Umso glücklicher bin ich, durch die Bestzeit und die damit verbundenen drei Bonuspunkte doch noch etwas Zählbares von diesem Wochenende mitnehmen zu können. Wir hätten diese Rallye gewinnen können, wäre mir am Freitag nicht ein Fehler unterlaufen - eine große Enttäuschung für mich und das ganze Team. Wir müssen das jetzt schnell vergessen und uns voll auf das Finale in Spanien konzentrieren."

Auch Latvala will jetzt nur noch auf seine letzte Rallye am Steuer des Fiesta RS WRC schauen. "Es war gut, dass ich mein Selbstbewusstsein - das durch meinen Abflug am Freitag einen Knacks bekommen hatte - in den vergangenen beiden Tagen wieder zurückgewinnen konnte. Das ist für das Finale in Katalunien wichtig. Die Sardinien-Rallye Italien zählt eigentlich zu meinen Favoriten, ich hatte alle Mittel in der Hand, um hier zu gewinnen, doch es ging leider schief."

"Dank der Plätze eins und zwei auf der Power-Stage haben Petter und Jari-Matti noch ein kleines Erfolgserlebnis mitgenommen, das ihnen bei der Vorbereitung auf die Rallye Spanien helfen wird", so Malcolm Wilson, der Direktor des Werksteams von Ford. "Beide hatten in Italien keinen guten Lauf. Dafür haben unsere jungen Nachwuchsfahrer Jewgeni und Ott ihre Chance genutzt und ihre Visitenkarte abgegeben."

Petter Solberg

Petter Solberg ließ sich für den Sieg in der Power-Stage drei WM-Punkte gutschreiben Zoom

Gerard Quinn, der Leitende Manager von Ford Racing, betont: "Am Ende einer Woche, in der Ford seinen Ausstieg aus der Rallye-Weltmeisterschaft verkündet hat, waren die Abflüge von Jari-Matti und Petter eine große Enttäuschung. Die Bedingungen hier auf Sardinien stellten sich als sehr heimtückisch heraus, viele Topfahrer haben dies erleben müssen. Positiv ist, dass wir trotzdem zwei Fiesta RS WRC in den Händen von Jewgeni und Ott auf dem Podium bejubeln durften - da haben zwei künftige Rallye-Stars ein Beispiel ihres Könnens abgeliefert.

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