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Duelle und Dramen in Norwegen
Nach dem zweiten Tag fighten Mikko Hirvonen und Marcus Grönholm weiter um den Sieg, Sébastien Loeb dagegen hat sich selbst ein Bein gestellt
(Motorsport-Total.com) - Das Drehbuch zu diesem zweiten Tag in Norwegen hätte ein Hollywood-Autor schreiben können, spannende Duelle und dramatische Augenblicke waren dabei. Beginnen wir mit den Duellen: Vorne an der Spitze kämpfen die beiden Ford-Piloten Mikko Hirvonen und Marcus Grönholm immer noch um den Gesamtsieg.

© xpb.cc
Mikko Hirvonen konnte seine Führung auf der zweiten Etappe verteidigen
Hirvonen hatte heute anders als gestern Nachmittag die richtigen Reifen aufgezogen und konnte in zwei Wertungsprüfungen die Bestzeit holen, in der langen am Morgen und in der spektakulären "Mountain"-Prüfung. Damit konnte er seinen Vorsprung gegenüber Verfolger Grönholm im Lauf des Tages ein bisschen ausbauen. Mit einer Gesamtzeit von 2:33:45.2 Stunden liegt er jetzt 19,3 Sekunden vor seinem Teamkollegen.
"Ich will hier unbedingt gewinnen, ich bin fest dazu entschlossen", sagte Hirvonen, "aber Marcus ist nicht weit weg, wir kämpfen immer noch hart gegeneinander und der morgige Tag ist noch lang." Grönholm gab sich nicht weniger entschlossen: "Es ist klar, dass ich hier gewinnen will. Ich muss versuchen, an Mikko vorbeizukommen."#w1#
Bruderduell um Podestplatz drei
Das zweite heiße Duell spielt sich direkt dahinter um den dritten Platz auf dem Podest ab. Und das liefern sich zur Freude der Fans die norwegischen Brüder Petter und Henning Solberg. Petter im Subaru hat die zweite Etappe zu seinen Gunsten abgeschlossen. Allerdings wurde es knapp: "Wir hatten den seit dem Vormittag irgendein Problem, ich weiß nicht genau, was es war, aber es ist gut, dass wir jetzt Service haben", erklärte er dem WRC-Radio. Er übernachtet mit einem hauchdünnen Vorsprung von 9,9 Sekunden auf seinen älteren Bruder.
Stobart-Pilot Henning arbeitete sich den Tag über von Rang sieben auf vier vor: "Ich versuche alles, um aufs Podium zu kommen. Wenn andere besser sein sollten, okay, aber ich habe dann wenigstens mein Bestes gegeben." Dem Ford-Duo an der Spitze können die beiden Solbergs allerdings kaum noch gefährlich werden, sie haben bereits dreieinhalb Minuten Rückstand auf Grönholm.
Jari-Matti Latvala im zweiten Stobart liegt nach dem zweiten Tag auf dem fünften Rang, vor Manfred Stohl, der wie der Finne von Problemen bei der Konkurrenz profitierte und Sechster ist. Auch der Italiener Gigi Galli im Aimont-Citroën und Xavier Pons im Mitsubishi liegen derzeit noch auf Punkterängen.
Loebs folgenreiches Debakel in den Schneewehen
Damit zu den Dramen des heutigen Samstags: Das größte Debakel hat Weltmeister Sébastien Loeb erlebt. In der zwölften Wertungsprüfung verbaute er sich - bis dahin auf Gesamtrang drei liegend - alle Hoffnungen auf einen Erfolg in Norwegen. "Ich bin in einer Abzweigung gerade aus gefahren und bin in einer Schneewand stecken geblieben, da bin ich nicht mehr raus gekommen", berichtete er.
Dieser Fehler kostete den Franzosen bereits acht Minuten Zeit. Von Rang elf aus versuchte er eine Prüfung später noch eine richtige Attacke, riskierte aber zuviel, blieb wieder hängen und verlor weitere Minuten. Nach der zweiten Etappe ist Loeb nur 18. mit fast 18 Minuten Rückstand auf die Spitze. Nicht nur die Siegeshoffnung ist damit dahin, sondern auch Loebs und Citroëns Führung in der Fahrer- und Hersteller-Weltmeisterschaft.
Auch Gardemeister und Atkinson mit viel Pech
Doch Loeb war nicht der einzige Pechvogel des Tages. Auch Toni Gardmeister im Mitsubishi und Subaru-Pilot Chris Atkinson erwischte es. Gardemeister hatte auf einem guten fünften Rang übernachtet und hatte gute Chancen, um Platz vier mit zu kämpfen. Doch schon in der ersten Prüfung heute Morgen blieb der Finne in einer Schneewehe hängen, aus der er sich erst 21 Minuten später befreien konnte. Damit stürzte er von Rang fünf auf Platz 25 ab.
Genau dasselbe Missgeschick passierte Atkinson, ebenfalls in der ersten Prüfung am Morgen. Nach dem er in einer Wehe fest gesessen war, blockierte Schnee die Luftzufuhr für den Motor und der Australier konnte nur ins Ziel schleichen. Ihn kostete das über 17 Minuten, er liegt nun auf Gesamtrang 23.
Zum Abschluss der Rallye Norwegen stehen morgen noch einmal vier Wertungsprüfungen an. Der Tag beginnt mit der zweiten Durchfahrt der "Mountain"-Prüfung um 8:08 Uhr und endet mit der zweiten Auflage der über 44 Kilometer langen "Elverum", bei der das Klassement noch einmal richtig durcheinander kommen könnte.

