Defekte Antriebsstränge: Hyundai handelt, Volkswagen rätselt

Während Hyundai auf den Defekt von Thierry Neuville bei der Rallye Schweden reagiert, rätselt man bei Volkswagen über die Ursache des Schadens bei Latvala

(Motorsport-Total.com) - Sowohl Thierry Neuville (Hyundai) als auch Jari-Matti Latvala (Volkswagen) verloren bereits am ersten Tag der Rallye Schweden die Chance auf ein Top-Resultat, nachdem Defekte am Antriebsstrang ihrer Fahrzeuge aufgetreten waren. Während man bei Hyundai den Quell des Übels erkannt hat und darauf mit veränderten Bauteilen reagiert, herrscht im Lager von Volkswagen eine gewisse Ratlosigkeit über den Defekt an Latvalas Polo R WRC.

Titel-Bild zur News: Thierry Neuville

An Thierry Neuvilles Auto fiel in Schweden der Hinterradantrieb aus Zoom

"So etwas ist vorher noch nie passiert", wird Teamchef Jost Capito von 'Autosport' zitiert. "Wir wissen nicht was passiert ist oder warum es passiert ist, denn die Teile sind alle weg. Das werden wir nie erfahren. Die Verbindung der Antriebswelle ist gebrochen, und die Teile sind abgefallen." Aufgrund des Antriebsdefekts war Latvala die meiste Zeit des ersten Tages in Schweden nur mit Hinterradantrieb gefahren, später fiel er aufgrund eines Aufhängungsschadens aus.

Bei Hyundai hingegen weiß man, warum bei Neuvilles i20 WRC das Differenzial versagte, sodass am Auto des Belgiers der Hinterradantrieb ausfiel. "Es gab ein Leck an der Dichtung des Differenzialkühlers", erklärt Teamchef Michel Nandan im Gespräch mit 'Autosport'. "Das Öl ist ausgelaufen, sodass irgendwann kein Öl mehr im Differenzial war. Dann ist alles festgegangen. Das Problem war zu 100 Prozent unser Fehler", gibt Nandan zu.


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"Der Verlauf der Rohres (zwischen Differenzial und Kühler; Erg. d. Red.) war nicht sicher genug. Daher hat sich ein Teil gelöst, und das Öl ist ausgelaufen", so der Teamchef. Hyundai hatte diese Schwachstelle allerdings schon im Vorfeld erkannt, und will bis zur Rallye Mexiko (3. bis 6. März) entsprechend handeln. "Diesen Teil wollten wir nach einem Test für Mexiko verändern, das ist der Plan", sagt Nandan.

Im Lager von Volkswagen hingegen gestaltet sich die Fehlersuche aufgrund der verloren gegangenen defekten Bauteile etwas schwieriger. "Wir werden das Material bei den anderen prüfen und schauen, ob wir irgendetwas feststellen können", sagt Teamchef Capito, der jedoch betont: "Wir sind zuversichtlich, dass es nicht noch einmal passieren wird."