• 30.11.2007 20:40

  • von Britta Weddige

Das Glück ist Stobart diesmal nur bedingt hold

Jari-Matti Latvala und Henning Solberg kämpften mit vielen Widrigkeiten und fielen weit zurück, dafür ist Youngster Matthew Wilson Sechster

(Motorsport-Total.com) - Die Erfolgsserie des Stobart-Teams scheint ausgerechnet beim Heimlauf, bei dem es auch um Platz drei bei den Herstellern geht, abzubrechen. Zumindest was die beiden Teampunkte-berechtigten Jari-Matti Latvala und Henning Solberg angeht. Grund zur Freude gibt es bei Stobart aber trotzdem: Youngster Matthew Wilson kann sich weiter unter den Spitzenfahrern behaupten und liegt nach dem ersten Tag der Wales Rallye GB auf Rang sechs.

Titel-Bild zur News: Matthew Wilson

Matthew Wilson kam am besten mit den Bedingungen zurecht

Der einzige Vollzeit-WRC-Pilot Großbritanniens erlebte einen fantastischen Freitag. In jeder Prüfung für der 20-Jährige in die Top 10 und im Lauf des Tages arbeitete er sich nach oben. "Heute Morgen war es sehr tückisch, denn mal war die Sicht gut und dann hat man plötzlich wieder nichts gesehen, da war es wirklich schwer, den richtigen Bremspunkt zu erwischen", berichtete Wilson. "Die letzte Prüfung werde ich nie vergessen, das war die schwerste WP, die ich je gefahren bin, vor allem wegen des Nebels. Es war fast unmöglich etwas zu sehen, da ging es nur noch um Schadensbegrenzung. Es ist klasse, dass ich auf Punktekurs liege, aber die Rallye ist noch lang und gefährlich."#w1#

Eben diese letzte Prüfung des Tages, WP sechs, wurde seinem Teamkollege Jari-Matti Latvala zum Verhängnis. Bis dahin war der Finne noch recht sicher auf Rang vier gelegen, dann aber schlug das Pech zu. Bei all dem Nebel, Regen und Matsch versagten irgendwann die Scheibenwischer an seinem Ford Focus. Schon zu Beginn der Prüfung flog Latvala deshalb ab. Der 22-Jährige fuhr zwar weiter, gab aber vor dem Ziel auf. Er wird morgen unter SupeRally-Bedingungen wieder an den Start gehen.

"In der ersten Prüfung war ich noch recht langsam, danach lief es aber viel besser", fasste Latvala den Tag zusammen. "Ich hatte zwar noch kleinere Fehler gemacht und bin stellenweise zu viel gerutscht, aber mein Rhythmus war okay und ich konnte mit Sébastien Loeb um Platz drei fighten. In der letzten Prüfung ging dann alles schief. Ich konnte überhaupt nichts mehr sehen und musste ein paar Mal anhalten, aussteigen und den Matsch von der Windschutzscheibe entfernen. Ich hatte keine andere Möglichkeit. Das war das frustrierende Ende eines sehr viel versprechenden Tages."

Auch Solberg im Blindflug

Völlig verkorkst war der Tag auch für Teamkollege Henning Solberg. Erst hatte er platte Reifen, dann kapitulierte die Technik. Von den Bedingungen zu sehr gefordert, spielte die Heizung verrückt und die Lüftung versagte - die Windschutzscheibe seines Focus beschlug immer mehr. Das kostete Solberg in der vierten Prüfung schon mehrere Minuten Zeit. In der letzten Prüfung gab er dann ebenfalls kurz vor Schluss auf, um morgen unter SupeRally-Bedingungen wieder an den Start zu gehen.

"Heute Morgen war ich schon nicht zufrieden, weil die Rallye für mich gleich mit einem Plattfuß begann, aber das gehört dazu", bilanzierte Solberg. "In der vierten WP wurde es dann noch schlimmer. In der letzten Prüfung haben wir fast gar nichts mehr gesehen und Cato musste seine Kappe an einem Stock festmachen, um die Scheibe immer wieder zu wischen. Im Dunkeln war es ganz schlimm, da blieb mir nichts anderes übrig, als über die Straße zu kriechen. Ich bin so enttäuscht, denn ich hatte gehofft, dass es hier gut laufen wird."