• 04.04.2007 11:03

  • von Britta Weddige

C4 WRC: Schnell - aber auch zuverlässig?

Trotz eindrucksvoller Erfolge mit dem C4 WRC hat Citroën noch ein paar Sorgen: Keiner weiß, wie zuverlässig das neue Auto auf lange Sicht ist

(Motorsport-Total.com) - Sébastien Loeb und sein Citroën-Team können sich derzeit nicht beklagen. Auf Schotter gab es zuletzt zwei Siege, und dank der 5-Minuten-Strafe für den Erzrivalen Marcus Grönholm in Portugal konnte Loeb auch die Führung in der Weltmeisterschaft übernehmen, wenn auch nur ganz knapp mit einem Zähler Vorsprung. Das Premierenjahr des neuen C4 WRC verläuft also bisher sehr erfolgreich.

Titel-Bild zur News: Sébastien Loeb

Der Citroen C4 WRC ist ein Siegauto - aber hält er auf lange Sicht durch?

"Es war wichtig, dass der C4 auf dieser Schotterart konkurrenzfähig war", sagte Teamchef Guy Fréquelin nach dem Lauf in Portugal. "Der Untergrund hier war anders als der in Mexiko und wir können nun hoffentlich erwarten, dass das Auto auch auf anderen Untergründen stark sein wird."#w1#

Allerdings warnte Fréquelin vor zu großer Euphorie. Denn der Schlüssel zum Erfolg sei die Zuverlässigkeit: "In diesem tollen Kampf zwischen Marcus und Sébastien sorge ich mich immer um die Zuverlässigkeit, denn ein Sport, in dem es auf Mechanik ankommt, ist immer kompliziert. Wir können nicht sicher sagen, dass wir zuverlässig sind."

"Es dauert sehr lang, bis man verlorene Punkte gut gemacht hat." Sébastien Loeb

Ein Ausfall bei einer Rallye ist im Kampf um die Weltmeisterschaft nur schwer zu verkraften, das bestätigte auch Loeb. Denn wegen der Punkteverteilung kann man als Sieger gegenüber dem Zweitplatzierten nicht gerade viel an Boden gutmachen. "Wenn du bei einer Rallye vorzeitig ausscheidest ist es wirklich schwer, dich wieder zurückzukämpfen", sagte der Franzose. "Im vergangenen Jahr bin ich Zweiter geworden, wenn ich nicht gewinnen konnte und ich denke, Marcus wird das in diesem Jahr genauso machen. Es dauert sehr lang, bis man verlorene Punkte gut gemacht hat."

Und deshalb ist für beide Rivalen die Marschroute, in jedem Lauf zuverlässig ins Ziel zu kommen, um den Gegner nicht davonziehen zu lassen. Ob das mit dem neuen C4 immer klappt, weiß Fréquelin aber noch nicht: "Bisher sind wir zuverlässig, aber wir wissen, dass der Motor aus Portugal auch noch die Läufe in Sardinien und Griechenland durchhalten muss. Der Motor, mit dem wir in Mexiko gefahren sind, muss beim nächsten Lauf in Argentinien eingesetzt werden. Es ist sehr schwer zu sagen, wir werden erst nach Griechenland sagen können, ob wir zuverlässig sind."