• 27.10.2007 14:13

  • von Britta Weddige

Bei Ford ist wieder Strahlen angesagt

Tag zwei in Japan tat Ford gut: Mikko Hirvonen konnte seine Führung ausbauen und Marcus Grönholm hat plötzlich wieder gute Karten im Titelkampf

(Motorsport-Total.com) - Die gestrige erste Etappe hatte das BP-Ford-Team mit sehr gemischten Gefühlen beendet. Zwar war die Freude groß, dass Mikko Hirvonen sich in Japan an die Spitze setzen konnte. Doch extrem bitter war das Ausscheiden von Marcus Grönholm, das den Finnen im Titelkampf einen herben Dämpfer versetzte. Aber die gute alte Weisheit "Der Weg ins Ziel ist noch lang" bewahrheitete sich auch heute. Zehn Wertungsprüfungen und einen turbulenten Rallyetag später können bei Ford wieder alle strahlen.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen wühlte sich fehlerfrei durch den japanischen Schotter

Hirvonen konnte seine Führung im Laufe des Tages ausbauen. Er beendete die Etappe mit schon fast komfortablen 38,2 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Daniel Sordo im Citroën. Zwischenzeitlich betrug die Differenz zwischen den beiden sogar 51 Sekunden, doch Sordo konnte mit einer guten Prüfung fast zwölf Sekunden aufholen. Und Marcus Grönholm bekam heute auch seine Glücks-Dosis ab. Denn sein Erzrivale Sébastien Loeb, der die WM-Führung und einen Vorsprung von mehreren Punkten in greifbarer Nähe hatte, schied nach einem verhängnisvollen Fehler seine Co-Piloten Daniel Elena ebenfalls aus. Damit gehen wohl beide Titelanwärter in Japan leer aus und Grönholm kommt mit vier Punkten Vorsprung zum vorletzten Lauf nach Irland.#w1#

"Was war das für ein Morgen", sagte Hirvonen, der nach der 13. prüfung mit Loeb und Jari-Matti Latvala gleich seine beiden direkten Verfolger los war. "Es war schön, gegen Loeb zu fighten, aber er hat einen Fehler gemacht. Als ich ihn im Straßengraben gesehen habe, bin ich vom Gas gegangen. Als ich dann Jari-Matti neben der Strecke sah, bin ich noch langsamer gefahren, denn ich wollte es ihnen nicht nachmachen. Die Strecken waren recht nass, aber ich hatte guten Grip und die Reifen waren gut. Jede Kurve war rutschig, deshalb konnte man keine Sekunde entspannen."

"Die Straßen waren heute wie Eisbahnen." Mikko Hirvonen

Der Nachmittag verlief dann etwas frustrierender für den 27-Jährigen: "Es hatte tiefe Spurrillen und Steine auf der Straße. Ich habe meine Pace so gewählt, dass ich den Lauf an der Spitze kontrollieren konnte. Die Rallye ist sehr schwer, weil die Straßen so eng sind, aber das Wetter hat es noch härter gemacht. Die Straßen waren heute wie Eisbahnen. Es ist schön, einen so großen Vorsprung zu haben. Allerdings ist es schwer, sich zu konzentrieren, wenn man nicht ans Limit geht. Morgen gehe ich nach Sordo auf die Strecke. Ich werde seine Splitzeiten im Auge behalten und wenn nötig, die Pace erhöhen."

Teamchef Malcolm Wilson war voll des Lobes für Hirvonens Leistung: "Er hat heute einen klasse Job gemacht und die Pace kontrolliert. Heute Nachmittag waren die Straßen in einem heftigen Zustand, aber Mikko hat das Auto auf den schlimmsten Abschnitten geschont und ist fehlerfrei gefahren. Als Loeb abgeflogen ist, war das ein großer Schock. Das hat nicht nur die Situation in der Rallye über den Haufen geworfen, sondern auch die in der Fahrer-Weltmeisterschaft."