• 10.02.2011 15:08

  • von Britta Weddige

Andersson: "Der Sieg könnte möglich sein!"

Per-Gunnar Andersson strotzt vor seinem Heimlauf in Schweden vor Selbstbewusstsein - Spendengelder reichen sogar für zweiten Lauf

(Motorsport-Total.com) - Nun also ist es so weit: Per-Gunnar Andersson startet heute Abend in einem Ford Fiesta RS WRC in die Rallye Schweden. Ermöglicht wurde seine Teilnahme an seinem WM-Heimlauf durch eine einmalige Spendenaktion seiner Fans. Über 400 Personen und Unternehmen haben Geld beigesteuert, damit Andersson, der normalerweise in der IRC für Proton antritt, auch diesen WRC-Lauf bestreiten kann.

Titel-Bild zur News: Per-Gunnar Andersson

Per-Gunnar Andersson geht mit großen Zielen in seinen Heimlauf in Schweden

Und nun strotzt der Schwede vor Selbstbewusstsein. Obwohl er mit dem Fiesta RS WRC noch nicht viel testen konnte, will er seinen Fans Grund zum Jubeln geben. "Ich war bisher noch nie in der Position, dass ich das sagen konnte, aber der Sieg könnte möglich sein! Das sagt sich besser als wenn man erklären muss, dass man ein weiteres Ergebnis in den Top 8 anpeilt", sagt Andersson. "Um zu gewinnen, muss man vom Start weg vorn sein - und vorn bleiben. Diese Finnen werden nicht langsam fahren."

Natürlich hätte er gern mehr getestet, als am Montag knapp 50 Kilometer im Fiesta RS WRC abzuspulen, sagt Andersson: "Aber das war nicht möglich. Ich bin einfach nur sehr glücklich, dass ich hier sein kann. Damit hätte ich vor ein paar Wochen wirklich noch nicht gerechnet."

"Ich kann immer noch nicht glauben, was passiert ist, nachdem mich jemand nach meiner Bankverbindung gefragt hat." Per-Gunnar Andersson

Der Schwede hatte sich für seinen Heimlauf angemeldet, obwohl er noch gar nicht das nötige Budget zusammen hatte. "Ich habe den Organisatoren gesagt, dass ich schon 50.000 Euro habe. Das musste ich, sonst wäre es schwierig geworden, einen Startplatz zu bekommen. Aber in Wirklichkeit hatte ich noch gar nichts", bekennt Andersson. "Ich kann immer noch nicht glauben, was passiert ist, nachdem mich jemand nach meiner Bankverbindung gefragt hat."

Auf Anderssons Konto gingen die ersten Spendengelder ein. Und es wurden immer mehr, da sich in seiner Heimat herumgesprochen hatte, dass er Hilfe braucht. Über 400 Leute haben ihm Geld überwiesen. "Jetzt ist genug Geld für eineinhalb Rallyes zusammen gekommen. Also arbeite ich daran, noch einen Lauf zu bestreiten.

Der Schwede revanchiert sich aber auch mit Gegenleistungen. Wer 250 Euro überwiesen hat, bekommt einen Rallyepass für die Schweden-Rallye, für 500 Euro gibt es zwei Rallyepäasse. Und als Gegenleistung für eine Summe von 1.200 Euro nimmt Andersson den Spender auf eine Mitfahrt in seinem Mitsubishi Lancer mit. "Ich muss jetzt zwischen 40 und 50 Mitfahrten organisieren. Aber das macht mir nichts aus - es ist mir ein Vergnügen, nachdem so viel für mich getan wurde", sagt Andersson.