• 30.11.2008 15:38

Aigner: Jetzt geht's um den Titel

Beim PWRC-Saisonfinale in Wales muss Andreas Aigner volles Risiko gehen: Der Steirer muss sechs Punkte auf Tabellenführer Juho Hänninen aufholen

(Motorsport-Total.com) - Jetzt geht es um alles oder nichts: Das Red-Bull-Rallye-Team kämpft am kommenden Wochenende beim Saisonfinale in Wales um den Weltmeistertitel in der PWRC. Die Ausgangslage spricht dabei allerdinsg nicht gerade für den Österreicher Andreas Aigner und seinen deutschen Co-Piloten Klaus Wicha. Aigner hat vor dem großen Finale sechs Punkte Rückstand auf den Führenden Finnen Juho Hänninen.

Titel-Bild zur News: Andreas Aigner

Andreas Aigner muss beim Finale in Wales voll auf Angriff fahren

Damit steht der Steirer unter Zugzwang: Aigner muss bei der Wales-Rallye unter die ersten drei fahren, um überhaupt noch eine Chance auf den Titel zu haben - und auch dann gibt es nur drei Varianten. Wenn Aigner gewinnt, darf Hänninen höchstens Fünfter werden. Wird Aigner Zweiter, darf Hänninegn höchstens Siebter werden. Und sollte Aigner Rang drei holen, muss der Finne ausfallen.#w1#

Der Red-Bull-Pilot selbst möchste sich an diesen Zahlenspielereien allerdings vorerst nicht beteiligen: "Mir bleibt doch gar nichts anderes übrig, als von Beginn an voll auf Angriff zu fahren", sagte Aigner. "Wobei ich gegenüber Hänninen natürlich den Nachteil habe, dass ich schon längere Zeit keine Rallye mehr gefahren bin - er dagegen steht voll im Saft. Das hat man auch zuletzt in Japan gesehen, wo er am Anfang weit hinten war, dann aber doch noch gewonnen hat und sich so auch diese für ihn sehr gute Ausgangsposition geschaffen hat."

"Mir bleibt doch gar nichts anderes übrig, als von Beginn an voll auf Angriff zu fahren." Andreas Aigner

Beide Titelanwärter haben in dieser Saison drei Rallyes gewonnen, haben damit also die PWRC dominiert. Der einzige Unterschied: Hatte Hänninen Probleme, holte er dennoch ein paar Punkte, traf es Aigner, dann stand er und blieb ohne Ergebnis. Aigner weiß aber auch, dass "wenn man richtig Feuer macht, auch das Risiko weit größer ist. So lange Hänninen im Bewerb ist, gibt es diesmal kein taktieren. Da ist vollste Konzentration gefragt." Nachsatz: "Und diesmal werde ich wohl auch ein wenig Glück brauchen."

Und wie sieht das der Teamchef? "Es ist leider genau das eingetreten, was wir befürchtet haben - nämlich, dass Hänninen als Führender nach Wales kommt", so Raimund Baumschlager. "Jetzt liegt der Druck voll bei uns. Wir haben im Vorfeld aber alles unternommen - haben kurzfristig noch zwei Testtage eingeschoben - um bestens gerüstet in diesen Fight zu gehen. Die Aufgabe wird jedoch sehr, sehr schwer."

"Es ist leider genau das eingetreten, was wir befürchtet haben." Raimund Baumschlager

Aigner fliegt am morgigen Montag nach Wales, wird Dienstag und Mittwoch sehr intensiv trainieren. Zumal 70 bis 80 Prozent der Strecke total neu sind: "Und am Donnerstag werden wir den Shakedown noch intensiver nützen als bisher."

Am Start in Wales ist auch das zweite Red-Bull-Gespann Bernardo Sousa und Jorge Cavalho aus Portugal. Sousa hat seine Schulteroperation gut überstanden und sollte wieder voll fit sein. "Von Bernardo darf man diesmal nicht allzu viel erwarten. Die Pause war doch sehr lange. Seine Vorgabe ist es, wieder eine solide Rallye zu fahren", so Teamchef Baumschlager.