Aigner: "Hoffentlich hilft mir der Titel"

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Andreas, Gratuliation zum Weltmeistertitel in der P-WRC. Wie fühlt sich das an?"
Andreas Aigner: "Es ist ein fantastisches Gefühl. Ich weiß, was alles passieren kann, vor allem bei so tückischen Bedingungen. Ich hätte Juho Hänninen in der ersten Prüfung beinahe überholt und ich wusste, dass er ein Problem haben muss. In der zweiten Prüfung hat er mich dann vorbeigelassen, das war sehr, sehr fair. Damit war für mich der Titel drin. Wir haben versucht, in den Top 3 zu bleiben und so unsere Chancen zu wahren. Das hat das ganze Wochenende über perfekt geklappt."

© xpb.cc

So jubeln Weltmeister: Klaus Wicha und Andreas Aigner nach dem Titelgewinn

Frage: "Als Juho aufgeben musste, hattest du den Druck, deine Position zu halten. Wie war das?"
Aigner: "Das war bei diesen Bedingungen ziemlich schwierig, denn die Top-6-Autos waren sehr schnell und ich musste am Freitag und Samstag die ganze Zeit Vollgas geben. Am letzten Tag konnten wir es dann etwas ruhiger angehen. Wir sind ein paar Risiken eingangen, um in den Top 3 zu bleiben und ich hatte auch ein paar Schrecksekunden, aber keine wirklichen Probleme. Ich denke, dass wir ein sehr gutes Auto hatten."#w1#

Frage: "Warst du in der letzten Prüfung nervös?"
Aigner: "Natürlich war ich sehr nervös, weil es sehr rutschig war. Aber ich wusste, dass ich einen Vorsprung von 48 Sekunden auf Guy Wilks hatte - das musste normalerweise reichen. Dann habe ich gesehen, dass Patrik Sandell stehengeblieben ist. Von da ab bin ich langsamer gefahren, habe aber angefangen, ein paar Fehler zu machen, weil ich keinen Rhythmus mehr gefunden habe."

Frage: "Hattest du seit der Zieldurchfahrt schon Kontakt zu deinem Rivalen Juho Hänninen?"
Aigner: "Juho hat mich gleich nach der Siegerehrung angerufen und hat mir gratuliert. Es tut mir leid für ihn, dass er vom Start weg solche Probleme hatte, zum Beispiel in einem Wasserloch steckengeblieben ist. Ich selbst hatte allerdings auch Glück, dass ich durchgekommen bin, denn ich hatte ein paar Kilometer weiter eine Fehlzündung. Aber das gehört zum Rallyesport, so etwas kann immer passieren."

Frage: "Es war dein bestes Jahr in der P-WRC und du konntest den Titel holen. Wird dir das bei deinen Plänen für 2009 helfen?"
Aigner: "Ja, ich hoffe, dass mir dieser Titel hilft, ein WRC-Auto zu bekommen und dass ich dort meinen Speed finden kann. Ich hoffe, dass ich mit meinem Sponsor Red Bull ein entsprechendes Paket finden kann."

Frage: "Klaus, warst du zuversichtlich, dass ihr in Wales den Titel holen könnt?"
Klaus Wicha: "Zuversichtlich wäre das falsche Wort. Wir mussten vom Start weg pushen. Das Beste wäre natürlich gewesen, zu gewinnen. Aber als wir die Meldeliste, vor allem mit den Jungs aus Großbritannien gesehen haben, wussten wir, dass es nicht so einfach wird. Also haben wir uns gesagt, dass wir tun, was wir können. Als Juho augeschieden ist, war es schwer, konzentriert zu bleiben und den dritten Platz zu halten. Wir hatten einen kleinen Dreher. Aber eigentlich waren wir doch recht optimistisch."

Frage: "Hat dich Andreas mit seiner Leistung beeindruckt?"
Wicha: "Ich kenne ihn seit der Sichtung in Österreich. Seit 2004 fahren wir zusammen, mit Ausnahme des Jahres, in dem ich mit Armin Schwarz gefahren bin. Man kann sehen, dass er mehr Erfahrung hat und dass er schneller wird. Es war eine gute Entscheidung, ihn 2004 zum Führungspiloten zu machen. Jetzt ist er Weltmeister der Gruppe N und ich hoffe, dass er seinen Speed, sein Selbstvertrauen und seine Erfahrung in der WRC unter Beweis stellen kann."