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  • 28.08.2015 20:47

Porsche: Neues Aero-Paket besteht ersten "Ring-Test"

Mit gerade einmal 0,059 und 0,070 Sekunden Rückstand auf den schnellsten Audi startet Porsche vielversprechend ins WEC-Heimspiel auf dem Nürburgring

(Motorsport-Total.com) - Endlich der erste Einsatz für den Porsche 919 Hybrid seit dem 24-Stunden-Rennen in Le Mans Mitte Juni: Das Porsche-Team erlebte am Freitag einen reibungslosen ersten Trainingstag vor dem Heimrennen auf dem Nürburgring. Dort wird am Sonntag der vierte von acht Läufen zur Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ausgetragen, in der Le-Mans-Sieger Porsche derzeit die Markenwertung anführt.

Titel-Bild zur News: Timo Bernhard, Mark Webber, Brendon Hartley

Bernhard/Webber/Hartley waren einen Tick schneller als Dumas/Jani/Lieb Zoom

In der Eifel gibt das neue Aerodynamik-Paket für hohen Abtrieb seine Premiere. Mit zu 80 Prozent neuen Karosserieteilen unterscheidet sich die am Nürburgring eingesetzte Version des LMP1-Boliden deutlich von der Low-Downforce-Konfiguration, mit der die langen Geraden von Le Mans bezwungen wurden.

Das erste der beiden 90-Minuten-Trainings am Freitag fand bei wechselnden Bedingungen statt, zum zweiten Training war der 5,137 Kilometer lange Nürburgring trocken. Der Porsche 919 Hybrid mit den Fahrern Timo Bernhard, Mark Webber und Brendon Hartley belegte mit einer Runde in 1:37.921 Minuten im schnelleren zweiten Training Platz zwei. Auf Rang drei kam das Schwesterauto mit Romain Dumas, Neel Jani und Marc Lieb mit einer Rundenzeit von 1:37.932 Minuten. Der tagesschnellste Audi hatte einen Vorsprung von sechs Hundertstelsekunden - diese Leistungsdichte verspricht Hochspannung.

Die Porsche-Stimmen nach dem Freien Training:

Timo Bernhard (Startnummer 17): "Im ersten Training war ich auf abtrocknender Strecke unterwegs. Wenn es nur eine Linie gibt, ist der Umgang mit dem Verkehr durch die langsameren GT-Fahrzeuge natürlich immer etwas schwierig. Es will ja keiner ins Nasse ausweichen. Im zweiten Training hat Brendon die längste Distanz absolviert, dann kam Mark. So bin ich zum Schluss nur noch wenige Runden gefahren. Mit einigen Drehern vor mir und Autos im Kies war viel los. Insgesamt läuft es aber gut, da geht was."

Mark Webber (Startnummer 17): "Nach dem eher kühlen und feuchten Empfang hier am Nürburgring war das zweite Training heute trocken und perfekt, um die Reifen über die Distanz auszuprobieren. Unsere beiden Autos laufen sehr gut. Es war ein sehr guter erster Trainingstag, aber das Rennen hier wird eine andere Geschichte."

Brendon Hartley (Startnummer 17): "Nachdem ich im ersten Training nur wenige Runden gefahren war, habe ich im zweiten Training einen kompletten Stint absolviert, also praktisch einmal den Tank leer gefahren. Wir wollten die Lebensdauer der Reifen erkunden und das sieht gut aus. Überhaupt ist der Beginn des Wochenendes vielversprechend."

Romain Dumas (Startnummer 18): "Wir haben zum zweiten Training schon gute Fortschritte bei der Abstimmung erreicht. Das Auto fühlt sich gut an und wir werden es noch weiter verbessern."


Fotos: WEC am Nürburgring, Freitag


Neel Jani (Startnummer 18): "Weil ich beim Test Ende Juli hier nicht dabei war, bin ich heute meine ersten Runden mit dem 919 auf dem Nürburgring gefahren. Das neue Aerodynamik-Paket hatte mich schon beim Barcelona-Test überzeugt. Im ersten Training waren die Streckenbedingungen schwierig, aber im zweiten bin ich auf trockener Strecke viele Runden am Stück gefahren und es lief gut. Wir haben noch ein paar Kleinigkeiten an der Abstimmung zu verbessern, aber die Richtung ist klar."

Marc Lieb (Startnummer 18): "Das Gefühl für das Auto mit dem neuen Aerodynamik-Paket ist sehr, sehr positiv. Es gibt aber natürlich noch Abstimmungsarbeit, um es optimal auszubalancieren. Deshalb war es gut, dass das zweite Training komplett trocken war."

Alexander Hitzinger (Technischer Direktor): "Wir hatten einen positiven ersten Tag. Unser Ziel für heute war, den Effekt unseres neuen Aerodynamik-Pakets auf dieser Strecke zu eruieren, weil wir hier noch nicht mit diesem Abtriebsniveau gefahren sind. Es ging um Abstimmungsarbeit und Reifentests, um den Verschleiß über die Distanz zu ermitteln. Wir haben wertvolle Erfahrungen gesammelt und unsere Simulationen abgleichen können."