Fabelzeit von Estre: Porsche bei WEC-Auftakt haushoher Favorit

Porsche liegt in sechs von sechs Sitzungen auf dem Losail International Circuit vorn, die Pace im Longrun stimmt - Nun heißt es: Auf dem Boden bleiben

(Motorsport-Total.com) - Sechs Sessions beim Prolog und den Trainingssitzungen am Donnerstag bei den 1.812 Kilometern von Katar - für Porsche sieht es blendend aus. Und das in der richtigen Reihenfolge, denn die werksseitig eingesetzten Penske-Autos haben das Geschehen seit dem zweiten Prologtag fest im Griff. Motorsport.com Global, das internationale Schwesterportal von Motorsport-Total.com, sprach mit mehreren Porsche-Piloten.

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Das hat gesessen: Porsche dominiert in Katar bislang im Short- und Longrun Zoom

Dort ist die Stimmung bestens. "Im Moment sieht es so aus, als wären wir so stark wie noch nie", sagt Kevin Estre, der mit dem Porsche #6 (Estre/Lotterer/L. Vanthoor) im zweiten Training die Fabelzeit von 1:39.990 Minuten fuhr. "Aber es sind viele Marken vertreten. Wir müssen das Qualifying abwarten. Das wird ein kleiner Vorgeschmack und das Rennen ist sehr lang."

"Ich denke, dass [die Strecke] unserem Auto sehr gut liegt. Sie ist sehr eben und ich denke, das kommt unserem Auto entgegen", fährt er fort, warnt aber vor Euphorie. "Wir werden nicht zu früh zu selbstsicher sein. Die anderen können auf jeden Fall mithalten, da bin ich mir sicher. Wenn man uns anschaut, ist das schon eine Verbesserung im Vergleich zu anderen Strecken."

Teamkollege Lotterer antwortet auf die Frage, ob der WEC-Auftakt in Lusail die beste Chance für Porsche sei, den ersten Sieg in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) für Porsche einzufahren: "Das muss sich erst noch zeigen. Aber ja, auf dem Papier sehen wir zum ersten Mal so gut aus."

"Ich denke, wir haben mit dem Auto und unserer Abstimmung gute Fortschritte gemacht. Die Tendenz sieht bei vielen Porsche gut aus. Es sollte ein gutes Rennen werden."

Porsche beeindruckte bereits beim Prolog mit starken Longruns. Zeiten im 1:42er-Bereich sind für den LMDh-Boliden regelmäßig möglich. Aber auch Ferrari hat in den Freien Trainings starke Longruns gezeigt. Der Ferrari gilt als reifenschonend, der Porsche war anfangs das genaue Gegenteil, doch mittlerweile ist auch der 963 zahm zum schwarzen Gold geworden.


Fotos: WEC 2024: 1.812 Kilometer von Katar, Trainings & Qualifying


"Wenn man eine gute Balance hat und gut mit den Reifen umgeht, entsteht automatisch ein Schneeballeffekt", sagt Michael Christensen aus dem Porsche #5 (Campbell/Christensen/Makowiecki). "Wenn man gut unterwegs ist, hilft einem das gegen Ende des Stints sehr. Ich hoffe, dass uns das auch im Rennen gelingt."

"Wenn man einen guten Start hat, ist alles in Ordnung. Wenn man den Stint schlecht beginnt und die Reifen beschädigt, kann es ein sehr langer Stint werden. Es geht immer darum, die Reifen und das Auto zu managen und zu verstehen. Ich denke, wir hatten eine anständige Woche, eine anständige Vorbereitung. Im Freien Training fühlte sich das Auto so an, wie wir es erwartet hatten. Hoffentlich können wir darauf aufbauen."

Wer kein Graining hat, ist King

Frederic Makowiecki sieht den starken Auftritt von Porsche als logische Konsequenz der harten Arbeit über den Winter. "Wir sind sehr zufrieden mit der Entwicklung, die wir über den Winter im Team gemacht haben, mit der Art und Weise, wie wir arbeiten. Wir sind stärker als im vergangenen Jahr. In dieser Hinsicht war der Winter sehr produktiv für uns", sagt er gegenüber Sportscar365.

"Im Motorsport gibt es Aspekte, die nicht mehr in unserer Hand liegen. Wir müssen stolz auf unsere Arbeit sein. In dieser Hinsicht bin ich mit unseren Schritten zufrieden. Wir sind hier, um zu gewinnen, nicht um P2 oder P3 zu erreichen. Natürlich haben wir das Gefühl, dass wir noch nie so gut vorbereitet waren. Jetzt müssen wir das auf der Strecke bestätigen."

Das Geheimnis in Katar liegt laut Makowiecki darin, das Körnen der Reifen, das berüchtigte Graining, zu vermeiden. Das liegt an der Streckencharakteristik mit vielen langgezogenen und wenigen engen Kurven - in Kombination mit dem berüchtigten Formel-1-Asphalt.

"Ich glaube, es ist die einzige Strecke, auf der wir dieses Layout und diesen Belag haben, wo niemand wirklich Reifenverschleiß hat", erklärt er. "Wenn man kein Graining hat, ist man der King. Wenn man Graining hat, ist es eine andere Geschichte."

"Auf dieser Strecke gibt es so viele [langgezogene] Kurven, in denen sich der Reifen nicht ausruhen kann. Es ist schwierig, die Temperatur so aufzubauen, wie sie sein sollte. Wir haben hart gearbeitet, um den Reifen auf Temperatur zu bringen." Das war auch nötig, denn an diesem Wochenende ist es für die Region extrem kühl, nachts unter 20 Grad.

"Wir scheinen zwar in einer guten Position zu sein, aber ich will nicht übermütig werden. Wenn man eine Chance hat, muss man sie nutzen. Man darf keine Fehler machen. Im Moment ist es unsere Stärke, konzentriert und nicht überschwänglich zu sein. Diese Philosophie müssen wir bis zur Ziellinie beibehalten."

"Es ist schon vorgekommen, dass es zu glänzend aussah und man sich dann durch einen Fehler das Ergebnis selbst ruiniert hat. Das darf nicht passieren", warnt "Fred Mako". Der Sieg wäre eine große Erleichterung für den noch sieglosen WEC-Arm von Porsche Penske Motorsport, versichert er.

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