• 13.11.2014 15:06

  • von Roman Wittemeier

Erstes Training in Bahrain: Toyota legt wieder mal vor

Alle LMP1-Hersteller auf gleichem Niveau, aber Toyota wieder an der Spitze: Technische Probleme fast überall - Aston Martin bestimmt die GTE-Szene

(Motorsport-Total.com) - Der Wettbewerb der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Bahrain bot im ersten Freien Training nur hauchdünne Zeitabstände. In der 90-minütigen Session am Nachmittag in Manama lagen die sechs LMP1-Werksautos von Audi, Porsche und Toyota innerhalb von nicht einmal einer Sekunde. Im ausgeglichenen Feld der Hybridboliden hatte aber wieder einmal die TMG-Mannschaft aus Japan und Köln die Nase vorn. Die großen WM-Favoriten Anthony Davidson und Sebastien Buemi markierten in 1:45.447 Minuten die Bestzeit.

Titel-Bild zur News: Anthony Davidson, Sebastien Buemi

Anthony Davidson und Sebastien Buemi waren im ersten Training vorn Zoom

So ganz reibungslos verlief das erste Training für die wohl kommenden WEC-Champions allerdings nicht. Der TS040 mit der Startnummer 8 stand zur Mitte der Session für einige Zeit in der Box. Ein fehlerhaftes Getriebe-Mapping sorgte für unsaubere Schaltvorgänge. Nach rund 20 Minuten war das Problem allerdings behoben. Die Teamkollegen Alex Wurz, Stephane Sarrazin und Mike Conway (Startnummer 7) spulten 37 problemfreie Runden ab und belegten am Ende mit einem Rückstand von 0,058 Sekunden Platz zwei.

Hinter den beiden Toyotas, die traditionell aufgrund der guten Simulationen in Köln im ersten Training oft an der Spitze fahren, reihte sich der Porsche von Mark Webber, Brendon Hartley und Timo Bernhard ein. Der 919 Hybrid des Trios in der Startnummer 20 lag absolut in Schlagdistanz zu den Japanern. Der Rückstand auf die Spitze betrug nur 0,063 Sekunden. Das Schwesterauto von Marc Lieb, Neel Jani und Romain Dumas (+0,909 Sekunden) landete auf Rang sechs.

Viele technische Probleme zum Auftakt

Zwischen den beiden Porsches reihten sich die Audis ein, die nach leichten Schäden an den Monocoques neu aufgebaut wurden. Duval/di Grassi/Kristensen hatten nach der Session nur 0,110 Sekunden Rückstand auf den ersten Rang. Dabei lief bei der Startnummer 1, die am Morgen innerhalb von nur sieben Stunden (Rekordzeit!) in einem Gewaltakt aufgebaut worden war, nicht alles nach Plan. Di Grassi rollte nach wenigen Runden in Kurve vier aus und schleppte sich mühsam zurück zur Garage.

Nach dem Wechsel eines defekten Potenziometers konnte das Auto der amtierenden Weltmeister den Trainingsbetrieb recht schnell wieder fortsetzen. Das Schwesterauto von Lotterer/Fässler/Treluyer (Startnummer 2) war mit einem Rückstand von 0,836 Sekunden auf Rang fünf zu finden. Schon in der ersten Session wurde deutlich, dass bei hohen Temperaturen am Tag (rund 30 Grad im Schatten) die Reifenhaltbarkeit wieder ein Kernthema ist.


Fotos: WEC in Bahrain


In der LMP1-L-Kategorie der privaten Teams schlugen sich Rebellion und Lotus mit einigen Sorgen herum. In der Endabrechnung der ersten Session war der Rebellion-Toyota von Dominik Kraihamer, Andrea Belicchi und Fabio Leimer (1:49.732) etwas schneller als das Schwesterauto von Heidfeld/Prost/Beche und der Lotus CLM P1/01 von Pierre Kaffer und den neuen LMP1-Piloten Nathanael Berthon und Simon Trummer. Der Lotus rollte nach nur 10 Runden mit Getriebeschaden aus.

In der LMP2-Klasse setzte sich der G-Drive-Ligier (Russinow/Pla/Canal) knapp gegen die beiden Oreca-Nissans von SMP durch. Die GTE-Klassen bestimmte Aston Martin mit Bestzeiten. In der Profiabteilung fuhren Darren Turner und Stefan Mücke in 1:59.087 Minuten eine deutliche Bestzeit vor Calado/Rigon (+1,003) im Ferrari und den beiden Porsches, die auf dem gleichen Niveau wie der AF-Corse-Wagen agieren konnten. Die 911er fahren auch in Bahrain weichere Michelins als die Konkurrenz. In der GTE-Am-Klasse schenkten die beiden Aston Martins dem Rest der Welt über eine Sekunde ein.