• 29.04.2012 11:26

Spannender Auftakt: Nilsson siegt vor Legende Salo

Ola Nilsson kann Legende Mika Salo hinter sich halten und siegt beim Saisonauftakt des Volkswagen Scirocco R-Cup in Hockenheim

(Motorsport-Total.com) - Spannende Überholmanöver, unbekümmerte Talente, erfahrene Legenden - der Saisonauftakt des Volkswagen Scirocco R-Cup in Hockenheim war das erhoffte große Spektakel. Sieger beim ersten von zehn Rennen im Jahr 2012 war Ola Nilsson. Der Schwede setzte sich bei strahlendem Sonnenschein und vor prall gefüllten Tribünen gegen den wie entfesselt fahrenden Finnen Mika Salo, bester Fahrer der Legenden-Wertung, und den Deutschen Jann-Hendrik Ubben durch.

"Tausende von Zuschauer am Hockenheimring haben einen spannenden Auftakt des Volkswagen Scirocco R-Cup genießen können", sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen, "Die vielen Überholmanöver, die auch dank des weiterentwickelten Push-to-pass-Systems zustande kamen, sind immer fair verlaufen - das zeichnet unseren Markenpokal unter anderem aus. Wir haben hier einen Vorgeschmack auf eine tolle Saison 2012 erlebt. Alle Menschen, die mit dem Volkswagen Scirocco R-Cup zu tun haben, können stolz darauf sein, dass der Cup ab dem ersten Jahr ein Erfolg gewesen ist und von Jahr zu Jahr besser wird."

Als Gesamtzweiter des Vorjahres und nach dem Abgang des Meisters 2011, Mateusz Lisowski, war Nilsson automatisch als Titelfavorit Nummer eins in die dritte Saison des Volkswagen Scirocco R-Cup gestartet. Und der Schwede wurde seiner Rolle schon beim Zeittraining auf dem Hockenheimring gerecht. Mit satten vier Zehntelsekunden Vorsprung sicherte er sich vor Jann-Hendrik Ubben die erste Pole-Position des Jahres. Die zweite Startreihe besetzten der Amerikaner Dennis Trebing und Ex-Formel-1-Pilot Salo, der mit zwei weiteren früheren Formel-1-Piloten, Marc Surer und Eric van de Poele, in der Legenden-Wertung am Start war.

Titel-Bild zur News: Ola Nilsson, Mika Salo

Ola Nilsson und Mika Salo lieferten sich ein hartes Duell um den Sieg

Starke Leistung von Salo

"Ein großartiger Auftakt in die Saison. Ich hatte einen klasse Start und konnte Mika zum Glück bis ins Ziel hinter mir lassen", freut sich Nilsson. "Ein Grund war sicher, dass er schon früh seine Pushes verbraucht hatte, sodass ich in der letzten Runde einen mehr übrig hatte. Es war ein toller Fight mit ihm und es macht einen stolz, wenn man so große Fahrer hinter sich lässt. Es gibt einige Fahrer im Feld, die in dieser Saison gewinnen können. Aber klar ist auch, dass mein Ziel der Gewinn der Meisterschaft ist."

"Ich habe im Training viele Starts geübt. Das hat sich im Rennen gleich ausgezahlt, als ich einen Rang gewann", analysiert der zweitplatzierte Salo. "Im weiteren Rennverlauf habe ich dank des Push-to-pass-Systems noch einen Platz gutgemacht. Für Ola hat es am Ende leider nicht mehr gereicht. Ich habe noch versucht, seinen Windschatten zu erreichen - aber ohne Chance. Mein erstes Rennen in einem Auto mit Frontantrieb hat mir erstaunlich viel Spaß bereitet. Wenn ich noch bei einem weiteren Rennen des Volkswagen Scirocco R-Cup teilnehmen könnte, wäre sicher der Sieg für mich möglich."


Fotos: VW Scirocco R-Cup in Hockenheim


Abflug von Surer

Im Rennen nutzte Nilsson, der wie alle 25 Starter in dem bis zu 285 PS starken Sportcoupé unterwegs war, seinen Startvorteil gegenüber seinen Konkurrenten und verteidigte die Spitzenposition. Größter Gewinner des Starts war Salo, der Trebing überholte und schon auf Rang drei lag. Schrecksekunde für Surer in der zweiten Runde: Der Schweizer, Co-Kommentator bei TV-Sender Sky, rutschte nach einer Kollision in die Streckenbegrenzung - blieb aber unverletzt. "Schade. Ich hätte gern mehr gefightet. Ich hatte mich so auf das Rennen gefreut. Leider hatte ich keinen guten Start, war dann im Getümmel, habe einen Rempler bekommen und hatte keine Chance mehr, den Abflug zu vermeiden", beschreibt Surer seinen Kurzeinsatz.

An der Spitze des Feldes setzte sich Nilsson zunächst von seinen Verfolgern um einige Sekunden ab. Dieser Puffer währte aber nur kurz. Denn Salo zeigte, dass er trotz seines fortgeschrittenen Motorsport-Alters noch nichts verlernt hatte. Erst überholte er nach zwei Runden Ubben und machte sich fortan auf die Verfolgung von Spitzenreiter Nilsson. Gegen Ende des Rennens lieferten sich Nilsson und Salo einen Zweikampf, aus dem Nilsson schlussendlich als Sieger hervorging.

Salo blieb ein fantastischer zweiter Rang - die beste Platzierung einer Legende seit dem zweiten Platz von Johnny Herbert im Jahr 2010 beim Hockenheim-Finale. Bester Fahrer der Junioren-Wertung wurde der Pole Jakub Litwin auf dem siebten Rang. van de Poele belegte nach den elf Rennrunden den achtbaren 14. Platz.

Fahrer loben Atmosphäre

"Ich bin zufrieden mit dem dritten Platz", sagt Ubben nach dem Rennen. "Mika war schneller und ich habe auch nicht versucht, an ihm mit aller Macht dranzubleiben, denn er nimmt mir als Legenden-Fahrer ja keine Punkte in der Gesamtwertung weg. Wichtiger war für mich, Dennis hinter mir zu halten. Es war ein harter Kampf mit ihm, aber am Schluss hatte ich die Nase vorn. So kann es weitergehen in der Saison."

"Das tolle am R-Cup ist nicht nur das Rennen, sondern auch die ganze Atmosphäre", zeigte sich Legende van de Poele begeistert. "Es ist alles wunderbar organisiert und sehr familiär. Die jungen Piloten werden hier zu Freunden fürs Leben. Das ist etwas anderes, als wenn man jeder für sich in einer Box arbeitet. Der Cup ist eine sehr gute Schule für Nachwuchsfahrer. Für uns Legenden ist es ein großer Spaß. Und auch wenn ich mit der Erfahrung von fast 90 verschiedenen Autos im Renneinsatz persönlich lieber Heckantrieb-Autos fahre, kann ich die Serie und einen Gaststart hier jedem empfehlen."

"Ich bin einfach glücklich, dass ich ins Ziel gekommen bin. Sicher ist nach dem 16. Platz noch Luft nach oben", sagt Rookie Oshan Kothadiya. "Aber bei meinem ersten Rennen im R-Cup war es wichtig für mich, Erfahrung zu sammeln und das Auto besser kennenzulernen. Die Atmosphäre ist unbeschreiblich für jemanden, der aus Indien kommt. Ich bin so toll aufgenommen worden - von den Fahrern, den Mitarbeitern von Volkswagen und Volkswagen Motorsport. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich fühle mich schon jetzt zu Hause."