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Scirocco-Cup: Stars und Bioerdgas
VW will mit dem neuen Scirocco Cup neue Wege beschreiten und setzt auf einen Mix aus Motorsportstars, Unterhaltung und Umwelttechnologie
(Motorsport-Total.com) - Das Saisonfinale für den ADAC VW Polo Cup bedeutet auch gleichzeitig den Abschied von den kleinen Flitzern. Bei Volkswagen Motorsport setzt man nicht nur auf ein neues Auto, sondern auch auf ein neues Konzept. So werden die Piloten ab 2010 am Steuer eines Sciroccos sitzen und auch der hat eine Besonderheit: angetrieben wird er nicht mit Benzin, sondern mit Bioerdgas. "Unsere Botschaft lautet: Minus 80% CO2 - garantiert", berichtet Volkswagen Motorsportchef Kris Nissen. "Damit setzen wir ein deutliches Zeichen."
© Volkswagen
Der VW Scirocco soll eine eigene Meisterschaft austragen
"Wir sind jetzt zwölf Jahre mit dem Lupo und dem Polo gefahren. Die vierte Generation des Polo ist jetzt ausgelaufen", resümiert Dr. Ulrich Hackenberg, VW-Vorstandsmitglied. "Mit dem Scirocco haben wir ein sportliches Fahrzeug in unserer Palette." Insgesamt werden Ende März 40 Sciroccos rennfertig zur Verfügung stehen. Um die Kosten niedrig zu halten, setzt man bei VW auf viele Serienteile. Der 2l-Turbomotor leistet 220 PS - Basis bildet der Motor aus dem Scirocco R. Der Neue ist damit deutlich stärker als der Cup Polo, der mit 150 PS aufwarten konnte.#w1#
Auch das Konzept der Serie wurde stark überarbeitet. Bisher fuhren die Piloten zwei, maximal drei Jahre im Polo Cup. Ab 2010 werden maximal 15 "Junioren" an den Start gehen. Sie dürfen zwischen 17 und 24 Jahre alt sein und 50.000 ?/Saison plus Unfälle bezahlen. Wie bisher werden die Teilnehmen über Sichtungen vor der Saison ermittelt.
Dazu kommen etwa zehn sogenannte "Pro-Fahrer". Hier können sich Rennfahrer, die älter als 24 sind, antreten - egal ob Anfänger oder Profi - über VW-Händler für den Cup einschreiben. "Alle Piloten müssen sich vorher bei uns bewerben", grenzt Nissen ein. "Wir wollen sichergehen, dass die Fahrer ins Feld passen." Diese Piloten müssen 75.000 ?/Saison auf den Tisch legen.
Glanzstück werden aber die fünf wechselnden "Legend-Fahrer", aus den Bereichen Motorsport, Leistungsport und Unterhaltung sein. "Wir haben schon einige Zusagen für die kommen Saison. Zum Beispiel Walter Röhrl, Hans-Joachim Stuck, Carlos Sainz und viele mehr", freute sich Nissen. Die Legend-Piloten dürfen sich auch auf eine eigene Siegerehrung freuen. Das Rennen selbst wird nicht mehr am Sonntag absolviert, sondern bereits am Samstagnachmittag.
Bei der Umsetzung setzt man teilweise wieder auf Altbewährtes: Die Fahrzeuge werden zentral eingesetzt, ob weiterhin von der Firma Abt steht noch nicht fest, Chancengleichheit und ein fester Einstiegspreis. Neu ist allerdings der "push-to-pass"-Knopf, der dem Fahrzeug neben den 220 PS nochmal zusätzlich 30 PS verleiht. "Wie dieser Knopf eingesetzt wird, steht noch nicht fest, da uns die Erfahrungswerte fehlen", erklärt Nissen weiter. "Das werden wir bei Testfahrten und den ersten Rennen entscheiden." Die Piloten aus dem diesjährigen Polo Cup unterziehen sich bereits einer "Qualitätsprüfung". Am Ende der Saison wird entschieden, wer einen Platz im Scirocco Cup bekommt.
