• 04.09.2011 02:33

Nilsson schlägt Herbert, Blundell & Co.

Der Schwede Ola Nilsson hat den Lauf zum Volkswagen Scirocco R-Cup in Brands Hatch gewonnen - Johny Herbert setzt sich bei den Legenden durch

(Motorsport-Total.com) - Ein Revival der Formel-1-Legenden, zahlreiche prominente Zuschauer und begeisterte Fans - der Volkswagen Scirocco R-Cup bot im britischen Brands Hatch genau wie im Vorjahr wieder Rennsport vom Feinsten.

Titel-Bild zur News: Ola Nilsson

Ola Nilssons Einsatz wurde belohnt: Sieg in Brands Hatch vor Jann-Hendrick Ubben

Verdienter Sieger vor den Augen zahlreicher Motorsport-Prominenz wie Tourenwagen-Ass Steve Soper, Ex-Formel-1-Pilot Julian Bailey oder dem legendären Top-Gear-"Stig" Perry McCarthy wurde der Schwede Ola Nilsson. In der Legendenwertung sicherte sich Johnny Herbert mit einem überzeugenden Auftritt den ersten Platz.

Das Rennen auf dem schnellen 1,929 Kilometer langen Indy-Kurs begann mit einem spektakulären Crash schon in der ersten Runde. Junior-Fahrer Thomas Schöffler, der von der dritten Position gestartet war, drehte sich in der dritten Kurve, der Graham-Hill-Bend, und kam gegen die Fahrtrichtung zum Stehen.

Rennabbruch nach Unfall von Maiken Rasmussen

In der nachfolgenden Verfolgergruppe konnte Maiken Rasmussen nicht mehr ausweichen. Folge des Unfalls, bei dem die junge Dänin als Vorsichtsmaßnahme ins Krankenhaus gebracht wurde, war ein Rennabbruch. "Ich bin froh, dass Maiken Rasmussen den Unfall unverletzt überstanden hat", zeigte sich Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen erleichtert.


Fotos: VW Scirocco R-Cup in Brands Hatch


Beim Restart konnte Jann-Hendrik Ubben seine Führung zunächst mit einer starken Leistung halten. Doch bald bildete sich ein Führungstrio angeführt von Ubben, dahinter Ola Nilsson und der Gesamtführende des Cups, Mateusz Lisowski, das sich packende Zweikämpfe lieferte. Mit einem beeindruckenden Überholmanöver in der berüchtigten Paddock-Hill-Bend eroberte Nilsson kurz vor Ende die Führung, die er bis zum Ziel nicht mehr abgab - der zweite Saisonsieg für den Schweden nach dem Erfolg auf dem Norisring war die Folge. In der Gesamtwertung führt Lisowski (288 Punkte) jetzt vor Nilsson (247).

"Es war ein fantastisches Rennen, ich bin überglücklich", freute sich Nilsson. "Insgesamt läuft die Saison für mich super. Der Dreikampf an der Spitze war extrem knapp. Dank des Push-pass-Versuchs, den ich mir bis zum Schluss bewahrt habe, konnte ich das Rennen zum Glück nach Hause bringen."

Der Zweitplatzierte Ubben zeigte sich als fairer Verlierer: "Ich hätte das Rennen hier in Brands natürlich gern gewonnen, aber Ola war heute einfach konstant schneller - er ist der verdiente Sieger. Im Zweikampf mit Mateusz ist es am Schluss noch mal ganz schön eng geworden, aber ich habe versucht, so gut es ging, die Tür zu zu machen. Das hat zum Glück bis zum Ziel geklappt."

Britische Formel-1-Legenden im Kampf gegen 007

Einen großartigen Kampf im bis zu 275 PS starken Bioerdgas-Scirocco lieferten sich danach über die restliche Renndistanz von 24 Runden die früheren Formel-1-Piloten Johnny Herbert, Mark Blundell sowie Tiff Needell und der dreifache Britische Rallye-Champion und aktuelle Stuntfahrer der letzten James-Bond-Filme, Mark Higgins.

Die britischen Motorsport-Legenden boten den Fans viele spektakuläre Überholmanöver. Eine besondere Rechnung beglich Herbert, der sich für seine Niederlage gegen Blundell aus dem Vorjahr revanchierte und die Legendenwertung als Gesamtfünfter für sich entschied. Ebenfalls mit einer starken Leistung präsentierte sich Needell, der auf den zwölften Platz kam. Higgins und Blundell komplettierten die Legendenwertung als 19. und 22.

"Es war ein sehr spannendes und enges Rennen", bemerkte Herbert. "Besonders in der Spitzengruppe waren wir alle sehr dicht beieinander. Mit ein bisschen Glück hätte ich es vielleicht aufs Podium geschafft. Es war ein typisches Scirocco-R-Cup-Rennen - spektakulär und dank des Push-to-Pass-Systems mit tollen Überholmanövern. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr", so der Brite.

Auch Gaststarter Higgins fand Gefallen am Renngeschehen: "Bei mir ist es jetzt 13 Jahre her, dass ich zuletzt in einem Volkswagen Rennen gefahren bin. Als Rallyefahrer ist man selten in so viele Zweikämpfe auf der Strecke verwickelt, daher war das Rennen für mich ein besonderes Vergnügen. Auf der Strecke herrschte zeitweise mehr Action als bei meinen Stunts für die James-Bond-Filme mit Daniel Craig", so Higgins.