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  • 14.09.2013 20:27

Jensen erhält mit Sieg die Spannung im Scirocco R-Cup

Erste Pole-Position und erster Sieg für den Dänen Kasper Jensen im Volkswagen Scirocco R-Cup - Jan Lammers gewinnt die Legenden-Wertung

(Motorsport-Total.com) - Erste Pole-Position, erster echter Sieg im Scirocco R-Cup - Kasper H. Jensen stieg mit einem glücklichen Lächeln aufs oberste Podest. Mit seinem Triumph im ersten Rennen beim Heimspiel von Volkswagen in Oschersleben erhielt der Däne zumindest bis Sonntag die Spannung in der Meisterschaft. Tabellenführer Kelvin van der Linde musste sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Der 17 Jahre junge Südafrikaner kann sich nun im zweiten Rennen in der Motorsport-Arena vorzeitig den Titel sichern.

Titel-Bild zur News: Kasper H. Jensen

Kasper Jensen sicherte sich seinen ersten echten Sieg im Scirocco R-Cup Zoom

Nach sieben von neun Saisonrennen hat der Teeanger 276 Zähler auf dem Konto und damit 69 Punkte Vorsprung vor seinem ärgsten Verfolger Jensen (207). Hat van der Linde nach dem Lauf am Sonntag in Oschersleben mindestens 60 Punkte Vorsprung, stünde er bereits vor dem Saisonfinale am 19. Oktober auf dem Hockenheimring als Champion fest. Nach der Siegerehrung holte sich der Spitzenreiter in der Gesamtwertung noch Tipps vom ehemaligen Formel-1-Piloten Jan Lammers. Der 57 Jahre alte Niederländer wurde als Sieger der Legenden-Wertung geehrt.

Relativ glimpflich ist unterdessen Michele Di Martino bei einem Unfall im Freien Training am Freitag davongekommen. Gebrochen ist nichts, beim 20 Jahre alten Deutschen wurde nach dem heftigen Einschlag in die Streckenbegrenzung ein stumpfes Thorax-Trauma mit Beteiligung des Brustbeins diagnostiziert. Aus Sicherheitsgründen wird er am Wochenende voraussichtlich noch in der Uniklinik Magdeburg bleiben. Deshalb kann Di Martino auch am zweiten Rennen in Oschersleben nicht teilnehmen.

Jan Lammers gewinnt die Legenden-Wertung

Der von Startposition sieben ins Rennen gegangene Lammers landete im Gesamtklassement auf Position 14. Eine bessere Platzierung war im bereits in der ersten Kurve verbaut worden, als die Strecke nach einer Karambolage kurzzeitig blockiert war. Darin waren auch die anderen Legenden verwickelt, die sich danach auf der Strecke aber packende Duelle mit den jungen Talenten lieferten. Der ehemalige DTM-Champion Kurt Thiim belegte am Ende Rang 15 und ging damit im internen Duell im Scirocco R-Cup mit 3:2 gegen den auf Platz 19 platzierten Klaus Niedzwiedz in Führung. Der zweimalige Indy-500-Sieger Arie Luyendyk landete auf Position 21. In der Gesamtwertung führen die Motorsport-Allstars mit 180:146 gegen die DTM-Legenden.

An der Spitze hatte sich gleich nach dem Start ein Zweikampf zwischen Jensen und van der Linde entwickelt, der kurz nach dem Start den am Ende drittplatzierten Dennis Trebing überhole. Rundenlang jagte der Südafrikaner den Spitzenreiter, steckte dann mit Blick auf die Meisterschaft aber zurück. So konnte sich am Ende Jensen über seinen ersten echten Triumph im Scirocco R-Cup freuen. Beim Saisonauftakt auf dem Hockenheimring hatte er zwar die volle Punktzahl für die Gesamtwertung kassiert, allerdings war die Legende Nicola Larini vor ihm ins Ziel gefahren.

"Das ist einfach phantastisch. Ich habe ja schon beim ersten Rennen in Hockenheim die Punktzahl für den Sieg bekommen, aber da war ja noch die Legende Nicola Larini vor mir. Ich habe lange gewartet, aber jetzt habe ich endlich den ersten Sieg gefeiert. Es war auch mein erstes Mal auf der Pole-Position. Einfach ein perfekter Tag. Natürlich werde ich versuchen, noch in der Meisterschaft anzugreifen, aber es wird sehr schwer, Kelvin noch zu stoppen", so Sieger Jensen.

Kelvin van der Linde kurz vor dem Titelgewinn

Der Zweitplatzierte van der Linde schildert das Rennen aus seiner Sicht: "Am Anfang habe ich versucht, Kasper zu attackieren. Doch dann bin ich die ganze Sache konservativ angegangen und habe nichts mehr riskiert. Mir geht es schließlich darum, die Meisterschaft zu gewinnen und da sieht es ja sehr gut aus. Am Sonntag ist Regen angesagt, da wird die ganze Sache noch spannender. Wenn ich das Auto sicher ins Ziel bringe, könnte das mit dem Titel schon klappen."

"Es hat lange gedauert, aber jetzt hat es zum ersten Podium in diesem Jahr gereicht", freut sich Trebing über Platz drei. "Ich habe an meinem Fahrstil einiges geändert und jetzt hat es endlich Klick gemacht. Das Wichtigste ist aber, das es Michele Di Martino nach seinem Unfall im Freien Training einigermaßen gut geht. Alle Scirocco-Fahrer wünschen ihm gute Besserung!"

Für Legenden-Sieger Lammers ist es "natürlich schön, dass ich die Legenden-Wertung gewonnen habe, aber beim Volkswagen Scirocco R-Cup gewinnen alle Fahrer. Die jungen Talente, weil sie hier viel lernen können. Wir alten Hasen, weil wir Freunde treffen und uns noch einmal so richtig austoben können. Ich wäre natürlich gern unter die ersten Sechs gefahren, aber in der ersten Kurve war die Straße blockiert. Kurz vor Schluss haben mich dann noch die beiden Damen überholt: Ich habe großen Respekt vor dem, was sie leisten."

Legenden Thiim, Niedzwiedz & Luyendyk haben Spaß

Thiim sieht es ähnlich: "Das Rennen war schon ziemlich hart und ich bin ziemlich ins Schwitzen gekommen, weil ja auch bei uns Routiniers der Ehrgeiz noch sehr groß ist. Ich hatte eine Karambolage und kann mich nicht über meine Platzierung beklagen. Es ist immer genial, in dieser Rennserie zu starten und ich versuche, jede Millisekunde zu genießen. Und das Duell mit Klaus habe ich auch gewonnen."

Der in der Legenden-Wertung Drittplatzierte Niedzwiedz hält fest: "Jetzt steht 3:2 für Kurt in unseren Duellen im Scirocco R-Cup, aber er ist ja auch viel jünger als ich. In der ersten Kurve bin ich gleich umgedreht worden, danach war es ziemlich schwierig für mich. Das Auto war an beiden Seiten ziemlich ramponiert, aber ich habe es ins Ziel gebracht. Dieser Markenpokal bietet jede Menge Action für Fahrer und Zuschauer, und ich bin immer gern dabei. Beim nächsten Mal will ich aber zum 3:3 gegen Kurt ausgleichen."

Und was sagt der zweifache Indy-500-Sieger Luyendyk? "Ich hatte einen sehr guten Start und bin bis auf Position 14 vorgekommen. Doch dann hat jemand mein Auto umgedreht und von da an war der Cup-Scirocco schwer zu fahren. Ich würde gern bald wieder in dieser Superserie fahren, aber davor würde ich gern ein bisschen trainieren. Dieses Auto hat viele Tricks, die die jungen Fahrer besser kennen als ich. Volkswagen hat da eine große Serie für Talente auf die Beine gestellt. Hier lernt man, dass es nichts bringt, zu aggressiv zu fahren."