• 10.05.2013 20:50

Melandri ist zufrieden: "Wissen, was falsch gelaufen ist"

Marco Melandri stellt in Monza die provisorische Pole-Position auf und ist mit dem Setup seiner BMW zufrieden - Für Chaz Davies war es kein perfekter Trainingstag

(Motorsport-Total.com) - Das BMW-Team hat sich beim Heimspiel in Monza bei schwierigen Bedingungen die provisorische Pole-Position gesichert. Im berühmten "Autodromo Nazionale" wird die vierte Runde der Superbike-Weltmeisterschaft 2013 ausgetragen. Werksfahrer Marco Melandri holte mit seiner BMW S 1000 RR im heutigen ersten Qualifikationstraining die Bestzeit. Sein Teamkollege Chaz Davies war ebenfalls auf dem Weg zu einer Topplatzierung. Für ihn war das Qualifikationstraining jedoch vorzeitig beendet, als er nach einer Viertelstunde stürzte. Er belegte am Ende den 13. Rang.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri hat bei der Abstimmung der S1000RR den richtigen Weg gefunden Zoom

Der Tag begann regnerisch, und während des ersten Freien Trainings am Mittag vermieden es die beiden Fahrer, bei den nassen Bedingungen unnötige Risiken einzugehen. Sie beschränkten sich darauf, einige Daten zu sammeln. Melandri kehrte bereits nach drei Runden an die Box zurück, Davies fuhr sieben Runden im Regen. Am Nachmittag kam die Sonne heraus, und der Kurs trocknete ab.

Doch die Fahrer mussten sich gedulden, bis sie wieder auf die Strecke gehen konnte. Wegen einer Verzögerung im Zeitplan begann das erste Qualifikationstraining mit eineinhalb Stunden Verspätung. Teile der Strecke waren zu diesem Zeitpunkt nach wie vor feucht. "Es ist großartig, wieder ganz vorn zu sein. So ein gutes Gefühl für das Bike wie heute hatte ich schon lange nicht mehr", freut sich Melandri. "Ich bin sehr glücklich. Wir machen im Team einen tollen Job, und ich glaube, jetzt wissen wir wirklich, was zu Beginn der Saison falsch gelaufen ist."


Fotos: Superbike-WM in Monza, Freitag


"Die Front des Motorrads hat uns Schwierigkeiten bereitet. Das Bike hat Unebenheiten nicht mehr so gut geschluckt, und das Einlenken war schwierig. Natürlich haben wir noch nicht die perfekte Abstimmung gefunden, denn 30 Minuten im Trockenen reichen dazu nicht. Aber wir fangen mit einer guten Basis an, und das bedeutet, dass wir am Ende des Wochenendes um ein gutes Ergebnis kämpfen können. Wir müssen nun nur weiterarbeiten und versuchen, die RR für die Renndistanz und die ebenfalls wichtige Superpole abzustimmen. Der Wetterbericht für Samstag und Sonntag ist gut, also werden wir Zeit haben, das Bike weiter zu verbessern."

Chaz Davies

Chaz Davies ging im ersten Qualifying zu Boden und fiel auf Rang 13 zurück Zoom

Für Davies verlief der Trainingstag nicht ganz so optimal: "Es war nicht gerade ein produktiver Tag. Der Regen und die Verzögerung waren das eine, aber so früh am Wochenende zu stürzen ist ziemlich ärgerlich. Möglicherweise war die Strecke noch nicht ganz sauber. Ich habe die Kontrolle über das Vorderrad verloren, konnte es aber zunächst noch abfangen", berichtet Davies das Missgeschick. "Aber dann kam ich wohl auf Bodenwellen und die Front rutschte wieder weg."

"Ich dachte, ich könnte den Sturz noch verhindern, doch ich war zu nah am Streckenrand und leider hatte ich dann doch einen üblen Crash. Bis dahin waren meine Zeiten schnell, und das Bike hat sich recht gut angefühlt. Wenn ich ein paar Runden mehr gefahren wäre, hätte ich das richtige Feeling bekommen, aber dann bin ich gestürzt und konnte nicht mehr auf die Strecke gehen. Deshalb brauche ich morgen eine kleine Extraportion Fahrpraxis, um die verpasste Zeit aufzuholen. Doch wenn das Wetter gut ist, sollte das kein Problem sein."

Sportdirektor Serafino Foti hatte über den Tag auch den Himmel im Blick: "Trotz des unbeständigen Wetters hat das Wochenende für uns recht gut begonnen. Marco hat sich an der Spitze zurückgemeldet. Er hat das richtige Feeling für die RR gefunden und kann sein Können nun voll ausspielen. Wir sind sehr glücklich, denn er lächelt wieder. Nach Assen hat das Team die Daten analysiert und hart gearbeitet. Nun sind wir zuversichtlich, dass wir die richtige Richtung eingeschlagen haben."

Marco Melandri

Lange musste auf den Start des Qualifyings gewartet werden Zoom

"Es tut mir leid für Chaz, der gestürzt ist und sich deshalb nicht weiter steigern konnte. Leider ist er ins Rutschen gekommen und hat die Front verloren. Doch das kann passieren, auch das gehört zum Rennsport. Morgen hat er Zeit, nachzulegen und eine gute Qualifikation zu fahren." Technikdirektor Andrea Dosoli ist froh, dass man bei Melandri den richtigen weg bei der Abstimmung eingeschlagen hat. "Wegen des wechselnden Wetters war es ein schwieriger Tag. Aber wir sind zufrieden mit der Arbeit, die wir auf Marcos Seite geleistet haben. Er hatte einen guten Start in das Rennwochenende und weiß bereits sehr genau, was für morgen noch verbessert werden muss."

"Wir müssen nur noch etwas an der Feinabstimmung von Elektronik, Getriebe und Fahrwerk feilen. Chaz' Unfall war schade. Auch er hatte auf Anhieb ein gutes Gefühl für das Bike und steigerte sich weiter. Doch dann hatte er leider in der ersten 'Lesmo'-Kurve einen schweren Sturz, als er die Kontrolle über die Front verlor. Damit hatte er keine Gelegenheit mehr, im Trockenen weiter an seinem Bike zu arbeiten. Doch wir sind zuversichtlich, dass uns das Wetter morgen helfen wird, und dass er genug Zeit haben wird, seine RR für die Superpole abzustimmen. Auch bei ihm ist es nur noch eine Frage der Feinabstimmung, da sein Gefühl auf dem Bike insgesamt recht gut war."