• 14.05.2010 22:28

  • von Stefan Ziegler

Kyalami: Die Stimmen zum Trainingsauftakt

Die Fahrer von Ducati, Honda, Suzuki und Yamaha über ihre ersten Eindrücke aus Kyalami - Die Reifen geben den Superbike-Cracks noch Rätsel auf

(Motorsport-Total.com) - Nur eine Woche nach den beiden Monza-Rennen hat die Superbike-WM eine kleine Weltreise unternommen: Im südafrikanischen Kyalami stehen die Saisonrennen elf und zwölf auf dem Programm - und am Freitag gingen die Fahrer und ihre Teams erstmals auf die Strecke. Michel Fabrizio (Ducati) drehte in beiden Sessions die schnellste Runde und gibt sich überaus zufrieden.

Titel-Bild zur News: Ruben Xaus

Viel Fahrbetrieb in Kyalami: Vor allem die Reifen standen am Freitag im Fokus...

"Wir hatten einen guten Start. Wir haben mit dem Setup aus dem vergangenen Jahr begonnen und nahmen davon ausgehend einige Veränderungen vor. Ich habe ein gutes Gefühl", meint der Italiener und fügt hinzu: "Probleme gab es keine. Nur dem Reifenabrieb müssen wir uns widmen: Nach neun Runden hat der Grip nachgelassen", so der Ducati-Pilot. Auch sein Teamkollege war in Nöten.#w1#

Noriyuki Haga haderte beim Trainingsauftakt in Südafrika mit den zahlreichen Bodenwellen: "Der Freitag war schwierig, meine Federung auf dieser holprigen Strecke nicht gut genug war. Wenn das nicht passt, kann man kaum Druck machen. Dieses Problem müssen wir am Samstag in den Griff bekommen. Hoffentlich können wir uns dann verbessern, doch am Sonntag wird es ohnehin hart."

Honda: Rea glänzt, Neukirchner hofft

Davon ist auch Jonathan Rea (Honda) überzeugt, der am Freitag Rang drei belegte. "Wir haben viel Arbeit verrichtet, um das Bike auf die Bodenwellen abzustimmen. Wir haben gewiss eine gute Basis gefunden. Es war also ein guter erster Tag - ohne größere Schwierigkeiten", sagt der Brite. "Am Samstag werden wir uns noch einmal der Front widmen, doch bislang ist alles ziemlich gut."

"Als wir neue Pneus aufzogen, war der Vorderreifen etwas zu weich." Max Neukirchner

Diesem Eindruck konnte sich Stallgefährte Max Neukirchner nur bedingt anschließen. Der einzige Deutsche im Starterfeld der Superbike-WM landete am Freitag nur auf Position 18. "Am Nachmittag habe ich einen Longrun absolviert, wobei meine Rundenzeiten nicht so schlecht waren. Als wir neue Pneus aufzogen, war der Vorderreifen etwas zu weich und ich konnte nicht allzu viel Druck machen."


Fotos: Superbike-WM in Kyalami


"Am Samstag werden wir eine härtere Variante ausprobieren. Hoffentlich läuft es dann besser. Zudem muss ich in einer oder zwei Kurven an meiner Linie arbeiten. Ich bin nicht früh genug am Gas. Ich passe meinen Fahrstil eben noch immer an, weil ich hier 18 Monate lang keine Rennen bestritten habe", erläutert der Honda-Pilot. Überhaupt ist Neukirchner nach der ersten Quali recht optimistisch.

Suzuki: Das Setup steht im Vordergrund

"Platz 18 mag zwar ziemlich schlecht aussehen, aber ich bin zuversichtlich, dass sich die Dinge bessern werden", hält der Deutsche fest. Richtig gut sah es indes bereits am ersten Trainingstag für Leon Haslam (Suzuki) aus. Der aktuelle WM-Führende klassierte sich im Zeittraining auf dem fünften Rang und zieht ein positives Fazit: "Mit der bislang geleisteten Arbeit bin ich sehr zufrieden."

"Ich konnte selbst auf alten Pneus schnelle Zeiten hinlegen. Das sind gute Vorzeichen." Leon Haslam

"Wir konnten viele Runden zurücklegen. Die Reifen waren recht konstant und ich konnte selbst auf alten Pneus schnelle Zeiten hinlegen. Das sind gute Vorzeichen für die Rennen", findet Haslam und ergänzt: "Die Strecke an sich ist recht holprig. Es ist wichtig, ein gutes Setup zu haben, das die Bodenwellen schluckt." Diese musste Teamkollege Sylvain Guintoli am Freitag erst noch entdecken.

"Ich bin zum ersten Mal hier und habe daher die meiste Zeit damit verbracht, den Kurs kennen zu lernen und zu verstehen, wo die Bodenwellen sind", so der Suzuki-Fahrer. "Die Strecke gefällt mir, denn sie ist sehr technisch und ungeheuer anspruchsvoll. Ausruhen kannst du dich hier nicht. Ich bin recht zufrieden mit meinen Rundenzeiten. Soweit, so gut, würde ich sagen" - im Hinblick auf Platz 17.

Yamaha: Crutchlow ist angriffslustig

Weitaus besser lief es indes für Cal Crutchlow (Yamaha): Der Brite registrierte die zweitbeste Zeit des Tages. Es lief prima. Ich bin sehr zufrieden. Eigentlich hätte ich Schnellster sein sollen, doch ich wurde auf meiner letzten Runde aufgehalten. Auf Platz zwei zu liegen ist aber so schlecht nicht", meint der Yamaha-Pilot und merkt an: "Im Renntrimm wird es allerdings schwierig werden."

"Ich hatte fast vergessen, wie holprig es hier ist." James Toseland

"Der Abrieb der Reifen ist ein großes Thema, denn die Rennstrecke ist überaus aggressiv", so Crutchlow. Stallgefährte James Toseland ergänzt: "Ich sitze zum ersten Mal seit meinem Crash in der vergangenen Woche wieder auf dem Bike. Und an diesem Kurs bin ich ohnehin erstmals seit Jahren. Ich hatte fast vergessen, wie holprig es hier ist", witzelt der ehemalige MotoGP-Rennfahrer.

Doch das Wochenende in Kyalami stand zu Beginn unter keinem guten Stern für Toseland: "Wir sind leider prompt mit einer falschen Basisabstimmung in die Session gestartet. Wir mussten also sehr viel Arbeit verrichten, konnten uns aber verbessern. Am Samstag werden wir uns weiter steigern", kündigt der Brite an und fügt zuversichtlich hinzu: "Da ist noch einiges drin für uns", vermutet Toseland.