• 25.09.2009 22:12

BMW nach dem Freitag zufrieden

Troy Corser und Ruben Xaus haben aus den schwierigen Bedingungen in Imola am Freitag noch das Beste gemacht: Fortschritte erwartet

(Motorsport-Total.com) - Nach noch nicht einmal zwei Runden wurde heute das erste Training auf dem 4,936 Kilometer langen Autodromo Internazionale Enzo e Dino Ferrari di Imola wegen extrem schlechten Grips abgebrochen. Die rutschigen Streckenverhältnisse führten gleich zu Beginn zu einem Sturz, und nach etlichen Rutschern steuerte das gesamte Fahrerfeld die Boxengasse an. Zwar wurde von offizieller Seite sofort eine Reinigung der Strecke veranlasst, doch erst um 17.45 Uhr konnten die Fahrer zum freien Training ausrücken.

Titel-Bild zur News: Troy Corser

Troy Corser fuhr am ersten Tag des Superbike-Wochenendes auf Platz zehn

Obwohl die Strecke sich dann in wesentlich besserem Zustand zeigte, blieben nach wie vor einige rutschige Stellen, und die Rundenzeiten lagen deutlich unter denen bei den Testfahrten im Juli. Nach fast acht Wochen Zwangspause kehrte Ruben Xaus in den Sattel zurück. Trotz eines Oberschenkelhalsbruchs, der chirurgisch mit drei Schrauben in Oberschenkelhals und Hüfte fixiert wurde, zeigte Xaus eine hervorragende Leistung und schloss auf Rang 16 ab. Troy Corser und seine Mechaniker verbrachten die einzige Trainingssitzung am heutigen Tag damit, verschiedene Einstellungen der Traktionskontrolle sowie der Gasannahme zu testen und gelangten dennoch unter die Top Ten. Michel Fabrizio (Ducati) beendete den Tag als Schnellster, gefolgt von Carlos Checa (Honda) und Ben Spies (Yamaha).#w1#

"Angesichts der Umstände bin ich mit einem Platz in den Top Ten ganz zufrieden, nicht zuletzt auch deshalb, weil wir einige Dinge ausprobieren konnten und uns einiges überlegt haben, wie wir morgen vorgehen wollen", so Corser nach dem Training. "Es war unfassbar, als wir heute das erste Mal auf die Strecke gingen, so unglaublich rutschig war es. Es fühlte sich an, als hätte ich vorne einen Plattfuß, und es war schlicht unmöglich, zu fahren. Ich kann nicht sagen, wie viele Rutscher ich hatte - und das in gerade mal zwei Runden!"

"Am vergangenen Wochenende fand hier ein Tourenwagenrennen statt, und es fühlte sich an, als wäre reichlich Diesel auf der Strecke. Jedenfalls glaube ich, dass ich etwas derartiges auf einer trockenen Piste überhaupt noch nie erlebt habe. Dann wurde die Strecke gereinigt und alle Trainings bis auf Superbike und Supersport abgesagt. Entsprechend spät gingen wir auf die Strecke - um 17.45 Uhr! Der Grip war definitiv besser, aber einige rutschige Stellen gibt es nach wie vor. Ich hoffe, dass sich das morgen noch verbessert, doch gegenüber den meisten anderen Teams sind wir im Nachteil, da wir so viel Fahrzeit wie möglich benötigen", sagt der australische Star weiter.

"Mit meiner Performance heute Nachmittag bin ich sehr zufrieden, aber natürlich hätte ich gerne zwei Trainingssitzungen gehabt, um wieder so richtig gut in Schwung zu kommen. Ich bin jetzt fast acht Wochen nicht gefahren, und es dauert eine Weile, für alles wieder den richtigen Rhythmus zu finden, und das habe ich heute versucht", fasst Xaus zusammen, der sich nun wieder an den Rennspeed gewöhnen muss.


Fotos: Superbike-WM in Imola


"Die Strecke war unglaublich rutschig, als wir das erste Mal raus fuhren, und es war klar, dass sie erstmal gereinigt werden musste. Nach der einstündigen Sitzung fühlten sich meine Hüfte und mein Bein nicht so schlecht an. Meine Arme schmerzen etwas aufgrund der hohen Konzentration in den nach wie vor rutschigen Streckenabschnitten, aber für den Rest des Wochenendes bin ich höchst zuversichtlich", meint der Spanier.

"Zunächst mal bin ich sehr glücklich, dass Ruben wieder bei uns ist und dass er sich so leicht wieder in alles eingefunden hat", sagt Berti Hause. Der Leiter von BMW Motorrad Motorsport weiter: "Es freut mich, dass er die Dinge schrittweise angegangen und mit Köpfchen gefahren ist, und wir warten gespannt auf seine Kommentare zum Motorrad, wenn er etwas zur Sache geht. Die Entscheidung, das erste Training abzubrechen, war korrekt."

"So viele Fahrer haben sich über die Streckenbedingungen beklagt, und eine Fortsetzung hätte zu zahlreichen Verletzungen führen können. Natürlich ist es befremdlich, das erste Training erst um 17.45 Uhr zu beginnen, aber das ließ sich heute eben nicht ändern. Durch die eine fehlende Trainingssitzung haben wir uns heute einen Nachteil eingehandelt, aber morgen werden wir wieder kämpfen und sehen, was wir erreichen können."