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BMW: Ein Podestplatz und ein Ausfall
Beim zweiten Lauf schafft in Laguna Seca es Marco Melandri aufs Podium, während Chaz Davies seine BMW mit einem technischen Defekt abstellen muss
(Motorsport-Total.com) - Ein neuer Renntag, ein weiterer Grund zum Feiern: Das BMW-Team ist auch im zweiten der US-Rennen in Laguna Seca auf das Podium gefahren. Werksfahrer Marco Melandri beendete einen spannenden Thriller auf dem dritten Rang, nachdem der das Podest am Samstag als Vierter nur knapp verpasst hatte. Sein Teamkollege Chaz Davies, der im ersten Rennen einen starken zweiten Platz geholt hatte, erlebte dagegen einen enttäuschenden Tag.

© BMW AG
Marco Melandri lieferte in Laguna Seca am Sonntag eine gute Leistung ab Zoom
Davies stürzte im Aufwärmtraining am späten Vormittag. Seine Crew leistete ganze Arbeit und reparierte das Motorrad in der kurzen Zeit bis zum Rennen. Doch nach drei Runden musste er aufgrund technischer Schwierigkeiten aufgeben. In Laguna Seca wurde die zwölfte von insgesamt 14 Runden der Superbike-Weltmeisterschaft 2013 ausgetragen. Das Team reist nun ins französische Magny-Cours, wo bereits am kommenden Wochenende die nächsten Rennen auf dem Programm stehen.
Nach dem ersten Rennen analysierte das BMW-Team die Daten und verbesserte die Abstimmung der BMW S1000RRs von Melandri und Davies weiter. Davies stand auf Startplatz fünf, Melandri auf Rang sieben. Zu Beginn kämpften beide in der Führungsgruppe mit, doch nach drei Runden war das Rennen für Davies beendet. Er fühlte, dass es ein Problem im Bremssystem gab und entschied, aus Sicherheitsgründen zur Box zurückzukehren. Melandri lag über fast das gesamte Rennen auf Rang vier, und sein Rückstand auf die Top 3 wurde nie größer als eine Sekunde.
Wie so oft, begann er ab der Rennmitte, nach vorn aufzuholen. Er verringerte seinen Rückstand mit jeder Runde und war schnell direkt an den engen Positionskämpfen in der Führungsgruppe beteiligt. In der spannenden Schlussphase war jeder der vier Piloten an der Spitze der mögliche Sieger, auch Melandri. In der letzten Runde überholte er Tom Sykes und fuhr als Dritter auf das Podium. Der Sieg ging an Eugene Laverty.
Melandri auf dem Podium
"Wir hatten heute einen recht positiven Tag", fasst Melandri zusammen. "Es war nicht einfach, auch wenn ich das beste Ergebnis geholt habe, das ich heute erreichen konnte. Ich möchte mich bei meinem Team bedanken. Sie haben einen klasse Job gemacht. Leider hatte ich im ersten Teil der Rennen Schwierigkeiten mit der Front. Deshalb habe ich ein langes Rennen gebraucht, um die Jungs vor mir wieder einzuholen. Das war gestern nicht möglich, weil das Rennen nicht lang genug war. Aber heute konnte ich in der zweiten Rennhälfte Druck machen und bin auf das Podium gefahren. Es werden noch eine Menge Punkte vergeben. Es wird zwar nicht einfach, aber ich möchte noch ein paar Siege holen."

© BMW AG
Chaz Davies musste sein Arbeitsgerät an der BMW-Box abstellen Zoom
"Es war sehr frustrierend", bemerkt Davies. "Das Rennen sah so aus, als ob es Spaß gemacht hat, und ich bin mir sicher, dass ich da vorne mitgemischt hätte. Das Bike hat sich großartig angefühlt. Deshalb denke ich, dass ich heute stark unterwegs gewesen und mit um den Sieg gekämpft hätte. Wir hätten Chancen gehabt, das Rennen zu gewinnen. Wir haben mit dem Bike im Vergleich zu gestern einen großen Schritt nach vorn gemacht. Aber leider konnten wir das nicht unter Beweis stellen, weil wir ein Problem im vorderen Bremssystem hatten."
"Nach meinem Sturz im Warmup, wo mir das Vorderrad weggerutscht war, mussten wir das Bremssystem austauschen. Während der Besichtigungsrunde hatte ich das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, aber in der Aufwärmrunde und nach dem Start war alles in Ordnung. Doch in der zweiten oder dritten Runde trat das Problem wieder auf. Ich hatte praktisch keine Bremse, und es wurde zu gefährlich. Also war es sicherer, zur Box zurückzukehren. Die Jungs untersuchen nun, was das Problem verursacht hat. Jetzt reisen wir nach Magny-Cours, wo ich wieder um Siege und Podiumsplätze kämpfen will", so Davies.
Team glaubt weiter an die WM-Chance
"Da das gestrige Rennen auf zwölf Runden verkürzt war, konnte Marco dort nicht das Ergebnis holen, zu dem er und das Bike in der Lage waren. Er ist normalerweise immer in der zweiten Hälfte eines Rennens, wenn die Reifen abbauen, stärker als seine Rivalen. Das hat er auch heute unter Beweis gestellt, als er auf das Podium gefahren ist", schildert Teamleiter Andrea Buzzoni. "Chaz hat gestern ein klasse Rennen gezeigt und als Zweiter auf das Podest gestiegen. Heute dagegen musste er nach drei Runden wegen eines Problems im Bremssystem aufgeben. Damit blieb ihm leider ein Ergebnis verwehrt, das wahrscheinlich ähnlich stark gewesen wäre wie das gestrige."
"Das Positive an diesem Wochenende war, dass wir zweimal auf dem Podium waren, mit zwei verschiedenen Fahrern. Doch unser Rückstand auf die Spitze ist etwas größer geworden, und damit können wir nicht zufrieden sein. Wir stehen vor keiner einfachen Aufgabe. Wir liegen 42 Punkte hinter dem Spitzenreiter und haben in der Wertung drei Fahrer vor uns. Bis zum Ende der Saison muss das Team so konkurrenzfähig wie möglich sein, um Siege und Podiumsplätze zu holen und damit so viele Punkte wie möglich zu sammeln. Wir müssen uns auf unsere Stärken konzentrieren, um unser Performancelevel so hoch wie möglich zu halten", fordert Buzzoni.
Potenzial ist da
"Wir sind natürlich mit gewissen Erwartungen hierhergekommen", bemerkt der Technische Direktor Stephan Fischer und fährt fort: "Zum einen, weil die Strecke technisch anspruchsvoll ist und zum anderen, weil wir zwei starke Fahrer haben, die mit anspruchsvollen Strecken gut umgehen können. Von daher war das Potenzial für gute Resultate vorhanden. Zudem kannten beide Fahrer die Strecke bereits, und wir haben am Freitag gesehen, wie schnell sie sich wieder auf den Kurs eingestellt haben. Viel versprechend war auch die Tatsache, dass wir am Freitag schnell ein gutes Tempo gehen konnten. Die Rennen selbst waren eine fantastische Show, bis zum Schluss kämpften mehrere Fahrer um den Sieg."
"Aus technischer Sicht hat sich gezeigt, dass die Pakete der Wettbewerber und unser Paket sehr gleichwertig sind. Nun muss man als Hersteller versuchen, das Motorrad jeweils an die individuellen Stärken seiner Fahrer anzupassen, damit diese nicht nur konkurrenzfähiges Material haben, sondern dieses auch optimal nutzen können", erklärt Fischer. "Ich denke, das ist uns heute sehr gut gelungen. Unser Motorrad war absolut siegfähig, und Marco hat im zweiten Rennen einen sehr guten Job gemacht. Er hat dem Team und sich gezeigt, dass wir immer noch die Chance auf den Titelgewinn haben."
"In der Meisterschaft kann nach wie vor alles passieren. Getrübt wird die Freude natürlich durch die heutigen Schwierigkeiten bei Chaz. Es ist sehr schade, weil auch er im zweiten Rennen absolut siegfähig war. Chaz hat im ersten Rennen eine so starke Performance abgeliefert, und wir haben das Chassis-Setup für heute noch weiter verbessert. Wir müssen jetzt analysieren, was genau die Schwierigkeiten im Bremssystem verursacht hat. Doch wie immer schauen wir direkt nach vorn. Es sind noch viele Punkte zu vergeben, alles ist offen", erklärt Fischer.

