Holzer: Es geht Schlag auf Schlag

(Motorsport-Total.com) - Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com',
Am vergangenen Wochenende sind wir mit dem Porsche Carrera Cup am Norisring gefahren. Das ist aus mehreren Gründen das Saisonhighlight: Es ist ein Stadtkurs und damit ganz anders als die "normalen" Rennstrecken. Es ist dort immer volles Haus und die Zuschauer sitzen auf der Steintribüne wirklich "mitten auf der Strecke".

© Porsche

Marco Holzer lieferte sich am Norisring ein heißes Duell mit seinem Teamkollegen

Für mich persönlich war das Wochenende recht erfolgreich. Nach dem ersten Teil des Qualifyings, in dem alle Piloten antreten, lag ich auf Platz fünf - das hat mich selbst ein bisschen überrascht. Ich war sogar vor meinem UPS-Porsche-Teamkollegen Martin Ragginger. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte man das Qualifying danach auch beenden können. Aber es gibt ja noch ein zweites Qualifying, in dem die besten 15 aus dem ersten Teil fahren. Am Ende sprang Startplatz sieben für mich heraus, damit lag ich direkt einen Platz hinter meinem Teamkollegen.#w1#

Rad an Rad mit dem Teamkollegen

Beim Rennstart habe ich - wieder einmal - eine Position verloren. Das Starten mit dem Porsche GT3 Cup muss man üben, üben, üben, denn das ist nicht so einfach. Am Anfang des Rennens konnte ich den Speed der vorderen Gruppe nicht mitgehen, ab der Mitte des Rennens habe ich mich aber stetig verbessert und konnte Druck auf meinen Teamkollegen ausüben. In den letzten fünf Runden war ich deutlich schneller als er. Er ist aber so geschickt gefahren, dass ich den Speed nicht mitnehmen konnte auf die Gerade, um ihn dann auszubremsen.

Wir haben uns ein wirklich faires Duell geliefert, das dem Regisseur der TV-Übertragung augenscheinlich gefallen hat. Wie ich nach dem Rennen gehört habe, waren wir ständig im Bild. Zu viel riskieren wollte ich dann aber doch nicht. Denn die Punkte waren mir lieber als ein Ausfall. Gerade auf einem Stadtkurs kann so etwas schnell schief gehen. Wenn man sich dort einmal leicht berührt, ist man schnell in der Leitplanke. So konnten wir uns über ein gutes Teamergebnis freuen. Als Achter habe ich wieder Punkte geholt und vor allem viel Neues dazugelernt, was ich in den nächsten Rennen umsetzen möchte.

Zwei Porsche-Junioren auf dem Golfplatz

Zu meinem Teamkollegen Martin habe ich ohnehin ein super Verhältnis: Diese Woche hat er mich zu Hause besucht, ich habe ihm die Stadt gezeigt und wir waren zusammen auf einem Golfplatz. Für den Rasen auf der Driving Range war das allerdings nicht so toll - wir können nämlich beide nicht Golf spielen. Aber wir hatten ziemlichen Spaß. Am nächsten Tag sind wir zusammen nach England geflogen, denn in Silverstone steht schon an diesem Wochenende die nächste Aufgabe für uns an: Der Porsche-Supercup.

Das Supercup-Rennen findet immer sonntags kurz vor der Formel 1 statt - dabei ist die Atmosphäre auf den vollen Zuschauerrängen einfach sensationell. Als ich in Barcelona das erste Mal im Supercup auf die Startaufstellung gefahren bin, war ich überwältigt von den vielen Zuschauern auf den Tribünen - das motiviert noch einmal zusätzlich.

Durch meine Einsätze im Carrera- und im Porsche-Cup habe ich in den kommenden Wochen volles Programm: Ich habe an insgesamt sechs Wochenenden hintereinander ein Rennen. Das klingt vielleicht ein bisschen stressig, aber ich mache es gern. Und ich kann nur noch mehr lernen, wenn ich jedes Wochenende im Auto sitze. Mir macht es Spaß, wenn es so Schlag auf Schlag geht.

Bis zum nächsten Mal,

Ihr
Marco Holzer