• 08.09.2024 11:10

  • von Roland Hildebrandt

Unterwegs im Mini Cooper 1.3i (2000): Das wahre Go-Kart

Vor fast 25 Jahren waren die letzten Ur-Mini nagelneue Oldtimer - Wir sind eines dieser letzten Exemplare gefahren

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Bei Mini regiert die Inflation. Die Inflation eines bestimmten Ausdrucks: Egal, ob kleines Elektro-Stadtauto oder Maxi-SUV, solange es Mini heißt, herrscht "Go-Kart-Feeling" und/oder es gibt einen Go-Kart-Modus in den Fahrprogrammen. Nach einer Fahrt mit einem der letzten Modelle des Ur-Mini möchten wir sagen: Lasst es besser bleiben.

Titel-Bild zur News: Mini Cooper 1.3

Mini Cooper 1.3 Zoom

Denn das nur 3,05 Meter kurze, 1,44 Meter breite und 1,34 Meter hohe feuerrote Spielmobil zeigt, wo der Frosch der Locken hat. Doch zuerst kommt mir das kleine Auto unglaublich luxuriös vor. Das liegt weniger am Holz und Leder im Innenraum.

Sondern schlicht an der Tatsache, dass wir zuvor eine Replika des 1965er-Sieger-Mini der Rallye Monte-Carlo gefahren sind. Ziemlich laut und dank etlicher Zusatzinstrumente mit noch weniger Platz gesegnet. Welch ein Luxus nun!

Leergewicht von 770 Kilogramm

Auch weil Rover in den letzten Jahren der Produktion den Mini nach besten Kräften immer komfortabler machte. Okay, Kofferraum (116 Liter) und der Platz im Fond blieben sehr überschaubar. Und mit 1,88 Meter sitzt man als Fahrer nicht wirklich optimal. Heizungskasten und Radhäuser empfehlen den Griff zu Slippern.

Doch einmal in Bewegung, macht der fabrikneue Oldtimer (im letzten Produktionsjahr kostete er in Deutschland immerhin 20.900 DM) mächtig Laune. Der seit Oktober 1996 mit Multi-Point-Einspritzung versehende 1,3-Liter-Benziner mit 63 PS holt immerhin 95 Newtonmeter bei 3.000 Touren und beschleunigt in 12,7 Sekunden auf Tempo 100. Kein Wunder, wiegt er leer doch nur 770 Kilogramm. Nimm das, neuer Mini Countryman!


Fotostrecke: Unterwegs im Mini Cooper 1.3i (2000): Das wahre Go-Kart

Wirklich leise ist der alte Block nicht wirklich, hängt aber gut am Gas, wie damals schon der ADAC anmerkte. Dort mokierte man sich (durchaus zu Recht) über die fehlende Servolenkung, das sehr flach stehende Lenkrad und die kaum ablesbaren Armaturen.

Lautstark und ohne Airbag

Dafür sorgt der Geburtsjahrgang 1959 für eine exzellente Rundumsicht. Die allerdings weniger mir nützt, sondern allen, die mich überholen und glotzen. Nach unten natürlich. Denn schon ein Mittelklasse-SUV wirkt neben dem Mini wie ein Linienbus.

Nur gut, dass der Mini immerhin einen Airbag hat. Ob der angesichts der winzigen Motorhaube irgendetwas bringt? Lautstark treibe ich den alten Neuwagen über die Autobahn, Tempo 120 erscheint wie eine Mutprobe. Man könnte meinen, das Auto brüllt zurück: LASS ES GUT SEIN, DU SCHINDER!

Recht hat er, der Kleine. Das Revier dieses Mini ist die Stadt, wo er flink umherwuselt und sich wie eine Katze in den Schuhkarton in jede kleinste Parklücke schlängelt. Aber auch schöne Passstraßen, in deren Kurven man das Go-Kart-Feeling auskostet. Und zwar rein und unverfälscht. Angasen statt Phrasen.

Klassiker im Fahrbericht:

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