powered by Motorsport.com
  • 27.03.2020 15:43

  • von Kay MacKenneth

Pininfarina - 90 Jahre Autodesign der Extraklasse - Teil 1

Eleganz, Qualität und Stil -¬ im Jahr 2020 feiert eines der großen italienischen Designhäuser seinen 90. Geburtstag: Pininfarina.

(Motorsport-Total.com/Classic-Car.TV) - Wir stellen Ihnen die spannende Firmenhistorie vom Aufstieg zu einem der erfolgreichsten Automobilbauer des 20. Jahrhunderts bis zum Niedergang des Familienbetriebs und der Wiedergeburt in der Neuzeit vor.

Titel-Bild zur News: Pininfarina ? 90 Jahre Autodesign der Extraklasse ? Teil 1

Eleganz, Qualität und Stil - dafür steht das Logo von Pininfarina Zoom

Heute sind es die Klassiker mit dem kleinen rotblauen Firmenemblem mit der Krone über dem "f", die man in den Reihen von Ferrari, Alfa Romeo, Lancia, Maserati und Peugeot, Citroën und Rolls-Royce besonders schätzt. Sogar für die US-Marke Cadillac wurden einige Modelle bei Pininfarina gezeichnet. Rückblickend zählt das Unternehmen Pininfarina zu den bedeutendsten des Automobildesigns.

Der Gründer, Batista Farina wurde 1893 in Constanza d´Asti in der Nähe von Turin geboren. Er war die Nummer zehn von insgesamt elf Kindern und wurde den Kosenamen Pinin "Kleiner" nie los, wohl auch, weil er nicht besonders groß wuchs. Erst viel später, als er schon erfolgreich war, in den 1960er Jahren, machte Batista Farina selbst aus dem Umstand, der ihn aus seiner Sippe herausstechen ließ, Pinin Farina zum Familiennamen. Und er hatte Erfolg: Der Präsident der Italienischen Republik gestattete ihm, Pininfarina auch offiziell als Familiennamen zu tragen.

Agnelli persönlich wurde auf ihn aufmerksam


Pininfarina - 90 Jahre Autodesign der Extraklasse - Teil 1

Den Grundstein für seine Designschmiede legte Batista Farina bereits im Jahr 1930. Der Knabe war schon im Alter zwölf Jahren von Formen und der Aerodynamik fasziniert und arbeitete als Zeichner und Stilist in der Karosseriebau-Firma seines Bruders "Stabilimenti Farina".

Mit 17 zeichnete er die Karosserie für einen neuen Fiat und erregte damit die Aufmerksamkeit des damaligen Firmenvorstands von Fiat, Giovanni Agnelli. Von ihm bekam er auch 1911 den ersten Auftrag und baute die Karosserie für den Zero.

1920 - unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg - reiste Farina in die USA. In Detroit beeindruckte ihn die US-Automobilindustrie. Noch war es keiner italienischen Marke gelungen, auf dem neuen Kontinent Fuß zu fassen. Batista Farina traf sich auch mit Henry Ford, dessen Job-Angebot er aber ablehnte und nach Italien zurückkehrte. Er etablierte sich als recht erfolgreicher Rennfahrer in der populärer werdenden Renn-Szene. Er heiratete, wurde 1922 Vater einer Tochter. Im Jahr 1926 wurde der spätere Firmenerbe, Sohn Sergio, geboren.

Außergewöhnliche Karosserien

1930 gründete Batista Farina die Carrozzeria Pininfarina in Turin. Die Firma machte schnell von sich reden, denn Farinas Kenntnisse der Aerodynamik, die Wissenschaft, die in den 1930er Jahren im Fokus stand, verlieh seinen Fahrzeugen eine futuristische Extravaganz, die hochfunktional und dennoch nicht übertrieben war.

Farina fand eine große Kundschaft, die auf angelieferten Fahrgestellen außergewöhnliche Karosserien aufbauen ließ. Das erste Fahrzeug aus der neuen Fabrik war das d´Orsay Coupé auf einem Lancia Dilambda Chassis. Eines der besten Beispiele aus seiner Anfangszeit ist der Alfa Romeo 8C 2300 von 1932 oder auch der Fiat 518 Double Phaeton von 1933. Es folgten Alfa Romeo, Lancia, Fiat, Hispano-Suiza, Isotta-Fraschini, Cadillac, Mercedes und Pontiac.

In dieser Zeit war Pinin Farina die Vorzeige-Werkstatt für italienische Meister-Karosserien. Er experimentierte mit neuen Formen, zog die Kotflügel weit geschwungen in die Karosserie und gestaltete außergewöhnliche Kühlerfronten.

Neustart nach dem Krieg

Dort parkte er die beiden Fahrzeuge direkt vor dem Grand Palais, in dem die Automobilausstellung stattfand. Jeder, der hineinging, musste daran vorbeigehen - auch die Journalisten. Eine geniale Idee, die ihn in die Medien brachte.

Die neuen Designs nach dem 2. Weltkrieg unterscheiden sich deutlich von den Modellen aus der Vorkriegszeit. Alles wirkte frischer, mutiger und noch wesentlich innovativer. Ein besonders schönes Beispiel ist das Alfa Romeo 6C 2500 S Cabriolet. Aber auch sein Meisterwerk, der Cisitalia 202. Die Hersteller waren begeistert und wünschten sich nun von Batista Farina nicht nur die Entwürfe für die Karosserien, sondern die gesamte Technik. Eine neue Ära für Pininfarina begann ...

Neueste Kommentare