• 25.04.2019 16:09

  • von Arantxa Dörrié

Mit Patina: Der CfC Preservation Concours

In der Motorworld München findet am 19. Mai ein Schönheitswettbewerb der anderen Art statt: Der CfC Preservation Concours

(Motorsport-Total.com/Classic-Car.TV) - Am 19. Mai 2019, im Rahmen des Warm-Up der Motorworld München, stellen sich original erhaltene und unrestaurierte Fahrzeuge dem 4. Internationalen CFC Preservation Concours. Zugelassen werden zu diesem Wettbewerb maximal 30 Fahrzeuge.

Titel-Bild zur News: CfC Preservation Concours 2018 in der Motorworld München

Der CfC Preservation Concours war schon in den vergangenen Jahren ein großer Erfolg Zoom

Der Preservation Concours unterstreicht einen Trend, der sich zunehmend in der Oldtimer-Szene durchsetzt: Waren früher komplett restaurierte Fahrzeuge besonders gefragt, wird heute mehr und mehr auf Originalität und gepflegte Patina geachtet. Schon jetzt steht fest: Jedes der teilnehmenden Fahrzeuge wird mit seinen Spuren seine eigene "Lebens"-Geschichte erzählen.

In den letzten zehn Jahren hat sich die Oldtimer Szene stark verändert. Unrestaurierte Fahrzeuge, die die Spuren ihrer Zeit tragen, erzielen immer höhere Preise. Man findet diese seltenen Exemplare mit lebendiger Historie immer mehr auf den aktuellen Messen und Auktionen.

Vor etlichen Jahren hatte das Publikum solchen Fahrzeugen kaum Beachtung geschenkt: Um eine garantierte Wertsteigerung zu erhalten, mussten Oldtimer in einen Zustand versetzt werden, der besser war als sie jemals ausgeliefert wurden.

Natürlich ist nichts daran falsch, einen Oldtimer nach einem gewissen Abnutzungsgrad zu restaurieren, vor allem wenn dies die einzige Möglichkeit ist, das Fahrzeug zu retten und weiter zu erhalten. Wie auch in der Kunst- und Antiquitätenszene geht der Trend im Moment jedoch in Richtung des Erhalts der Originalität. Denn, so lautete auch der Slogan des weltweit ersten Internationalen Preservation Concours: "Original gibt es nur einmal"".

Hier sind nicht nur die glänzenden Chromjuwelen gefragt, sondern vielmehr auch die Fahrzeuge, die einst das Straßenbild prägten, wie der Volkswagen Käfer, Opel Kapitän oder aber auch Kleinstfahrzeuge aus den 50er Jahren. In der Klasse US Fahrzeuge dominieren dieses Jahr nicht nur die Chromjuwelen, sonder auch Klassiker, die vor allem die 50er bis 70er Jahre dominierten: Hot Rods, Custom Cars und das ein oder andere Muscle Car.

Der englische Begriff "Preservation" definiert den Fokus des Concours. Denn es geht vor allem um den Erhaltungszustand der Fahrzeuge. Sind die Fahrzeuge noch weitestgehend original, wie seinerzeit gebaut?

Entsprechen Karosserie, Chassis, Motor und Getriebe sowie alle technischen Anbauteile dem ursprünglichen Auslieferungszustand? In welchem Zustand befinden sich der Lack, die Karosserie und das Interieur des Fahrzeugs? Und inwieweit wurden Reparaturen oder Veränderungen vorgenommen?

Diese Fragen umschreiben die wesentlichen Wettbewerbskriterien und geben Antwort auf die finale Bewertung der Jury. Darüber hinaus spielt auch das Alter und die dokumentierte Historie eine relevante Rolle. Ein Fahrzeug, das eine besonders interessante Historie und auch dessen Spuren trägt, wird am Ende höher bewertet. Natürlich dürfen die teilnehmenden Fahrzeuge bereits die ein oder andere Lack- oder Karosserie Reparatur gehabt haben, denn auch dies gehört zur Geschichte des Fahrzeugs.

Noch herrscht in der Oldtimer Szene häufig die Unsicherheit, ab wann ein Fahrzeug als original gilt, oder wann es als unrestauriert definiert werden kann. Eine allgemeine Regelung gibt es hierfür noch nicht. Natürlich darf auch ein Oldtimer, der sich in einem originalen unrestaurierten Zustand befindet, teilweise repariert sein. Vor allem, wenn sich diese Reparatur aus dem zeitgenössischen Gebrauch ergibt. Ein Auffahrunfall wurde auch früher erst einmal instandgesetzt. "Preservation" ist gleichbedeutend mit "Erhalten" und "Bewahren". Ziel ist es, das Fahrzeug in einem fahrbereiten und möglichst originalen Zustand zu erhalten. Dies kann das Fahrzeug aus vorherigem Familienbesitz sein, aber durchaus auch ein Fahrzeug, das die Jahre überdauert hat und nun bei einem Händler im Showroom steht.

Patina ist zwar im Moment das Schlagwort in der Szene, doch auch hier gilt es zu unterscheiden. Nicht jedes Fahrzeug, dass mit Staub und Rost auf eine Messe gestellt wird, fällt hierbei unter die Kategorie "Preservation". Denn nachträglich absichtliche Patina, die eigentlich daher rührt, dass das Fahrzeug keinerlei Pflege und "Erhalt" erfahren hat, widerspricht dem Gedanken des Bewahrens. Erst, wenn die mühevolle Arbeit vorgenommen wird, den Erhalt des Fahrzeugs wieder herzustellen, indem das Fahrzeug gereinigt und sowohl technisch als auch substanzerhaltend instandgesetzt wird, bekäme das Fahrzeug den Status des "Bewahrens". Hier macht der Hype, den unrestaurierte Fahrzeuge erfahren, zum Teil blind für die eigentliche Materie.

Bewerben Sie sich!
4. Internationaler CfC Preservation Concours in der Motorworld München

Fahrzeuge im Wettbewerb
Zugelassen werden nur Automobile und Motorräder, die vor 1977 gebaut wurden und noch im Originalzustand sind - egal ob Luxuskarossen, Rennwagen oder Nutz- und Kleinst- sowie "Brot und Butter" Fahrzeuge. Die Teilnahme ist kostenlos.

Jury des Apprentice Award
Studenten, Lehrlinge und Schüler Kfz-naher Berufe und im Alter zwischen 16 und 20 Jahren können Mitglied der Jury werden und den Sieger des Apprentice Award bestimmen.

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