• 20.03.2024 11:08

  • von Roland Hildebrandt

Audi A3 Sportback (2004-2013): Klassiker der Zukunft?

Seit der zweiten Generation des Audi A3 wird dort der Fünftürer mit dem Namen Sportback bezeichnet: Wir werfen einen Blick zurück

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Seit vier Generationen gibt es den VW Golf auch von Audi. 1996 startet der erste A3, 1999 folgt der Fünftürer. Dessen Nachfolger kommt 2004, also vor 20 Jahren auf den Markt und etabliert den Zusatznamen "Sportback" für den A3 mit hinteren Türen. Pünktlich zum Facelift des aktuellen A3 (siehe Links am Ende des Textes) blicken wir zurück. Hat die zweite A3-Generation, intern 8P genannt, das Zeug zum Klassiker?

Titel-Bild zur News: Audi A3 Sportback 8P (2004-2013)

Audi A3 Sportback 8P (2004-2013) Zoom

Rückblick. Wir schreiben den 23. Juni 2004: Ehe am Sonntag die sechs Audi A4 DTM auf dem Norisring um den Sieg kämpfen, hat ein weiterer Hauptdarsteller aus Ingolstadt seinen großen Auftritt. Unmittelbar bevor die DTM-Autos auf ihre Startpositionen beim Saisonhöhepunkt in Nürnberg fahren, absolvieren 20 Audi A3 Sportback einige Demo-Runden auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs.

Für den neuen Audi A3 Sportback ist es der erste große öffentliche Auftritt. Audi selbst jubelt: "Der erste Fünftürer mit der Sportlichkeit eines Coupés vereint die athletische Linienführung der dreitürigen Version mit noch mehr Raum und Variabilität für Anforderungen rund um Freizeit, Familie und Sport." Pilotiert werden die Fahrzeuge auf dem Norisring von Audi-Mitarbeitern, die in das Projekt und die Entwicklung eingebunden sind.

Auf dem Genfer Autosalon 2003 stellt Audi die zweite Generation des A3 vor, den Typ 8P, der im Jahr 2000 von Gary Telaak entworfen wurde (das endgültige Design wurde jedoch 2001 eingefroren). Dort steht der neue A3 jedoch nur als dreitürige Schräghecklimousine mit Vierzylindermotoren. Grundlage ist wie beim im gleichen Jahr debütierenden VW Golf V die PQ35-Plattform des Volkswagen-Konzerns. Hinzu kommen neue Benzinmotoren mit geschichteter Kraftstoffeinspritzung (FSI) und serienmäßige Sechsgang-Schaltgetriebe (außer beim Basisbenziner 1.6 und beim 1.9 Diesel).

Ein Bruder des VW Golf V

Mitte 2003 wird die Baureihe um zwei sportlich orientierte Modelle erweitert: einen 2.0 Turbo-FSI mit 200 PS und einen 3,2-Liter-VR6 mit 250 PS. Der zuschaltbare Allradantrieb quattro mit Haldex-Traktion und das halbautomatische Schaltgetriebe S-Tronic werden für Modelle mit Motoren über 140 PS (103 kW; 138 PS) als Option eingeführt (quattro ist beim VR6 serienmäßig).

Das fünftürige Modell "Sportback" folgt, wie oben erwähnt, im Juni 2004. Also etwas zeitnäher als noch beim Vorgänger. Der A3 Sportback ist 80 mm länger als die dreitürige Basiskarosserie und verfügt über ein verbessertes Platzangebot im Fond und einen größeren Gepäckraum (370 Liter). Außerdem erhält er neben geänderten Rückleuchten den neuen "Single-Frame"-Frontgrill, der ursprünglich beim A8 W12 eingeführt und erst etwas später auf die gesamte A3-Baureihe übertragen wird.


Fotostrecke: Audi A3 Sportback 8P (2004-2013)

Motorenseitig markiert ein braver 1,6-Liter-Saugbenziner mit 102 PS die Basis, darüber rangieren der 1.6 FSI mit 115 PS, der 2.0 FSI (150 PS) und der 2.0 TFSI mit 200 PS. Ab 2007 ergänzen weitere TFSI-Benziner das Programm. Sehr beliebt ist auch der 1.9 TDI mit 105 PS Leistung, aber auch der 2.0 TDI mit 140 PS.

2,0-Liter-FSI-Turbobenziner mit 265 PS

Je nach Motorisierung sind Schaltgetriebe mit fünf oder sechs Gängen an Bord, optional gibt es Tiptronic- oder S-Tronic-Automatikgetriebe. Im Jahr 2005 wird die Ausstattungsvariante "S line" mit neuen Zierelementen eingeführt, und der dreitürige A3 erhält die gleiche Frontgestaltung wie das Sportback-Modell.

Im August 2006 stellt Audi die zweite Generation des S3 vor. Der als Drei- und Fünftürer angebotene Typ 8P-S3 der zweiten Generation wird von einem modifizierten und aufgewerteten 2,0-Liter-FSI-Turbobenziner aus dem Volkswagen-Konzern angetrieben, der eine Höchstleistung von 195 kW (265 PS) erbringt. Wie bei allen Audi S-Modellen stammt die Konstruktion aus dem Hause der quattro GmbH.

Cockpit des Audi A3 Sportback

Cockpit des Audi A3 Sportback Zoom

Das Triebwerk verfügt über weiterentwickelte Hochleistungskolben, ein überarbeitetes Ladedruck-Kraftstoff-Mapping, einen größeren Turbolader (KKK K04) und einen größeren Ladeluftkühler. Die leistungsstärkste Form dieses Motors und der quattro-Allradantrieb sorgen für eine Beschleunigung von 0-100 km/h in 5,7 Sekunden und eine elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Audi bietet für den S3 sowohl ein Sechsgang-Schaltgetriebe als auch ein Sechsgang-Automatikgetriebe S-Tronic an.

2008 gab es ein erstes Facelift

Noch heißer ist zwischen 2011 und 2012 der Audi RS 3, den es nur als Sportback gibt. Hier sorgt ein 2,5-Liter-Turbofünfzylinder für Musik, natürlich ist Allradantrieb serienmäßig. Muss er auch, um die 340 PS und 450 Nm sauber auf die Straße zu bekommen. In 4,6 Sekunden beschleunigt der Ober-A3 auf 100 km/h.

Bereits im Frühjahr 2008 gibt es ein erstes Facelift für den Sportback, wobei er serienmäßiges Tagfahrlicht erhielt. Im Sommer 2010 werden weitere Detailveränderungen durchgeführt, wie Türgriffe mit Chromstrebe oder eine in die Frontschürze integrierte Aluminiumleiste. Im Oktober endet die Produktion des Audi A3 Sportback (8P).

Das Top-Modell Audi RS3 Sportback

Das Top-Modell Audi RS3 Sportback Zoom

Außerhalb Europas wird der A3 Sportback von Audi Senna in Curitiba endmontiert. Dort fertigt man von Dezember 2012 bis März 2013 die letzten Einheiten via CKD-Bausätze aus deutscher Produktion. Die Einheiten sind für die Märkte Argentinien, Brasilien und China bestimmt, wo die alte Generation noch eine hohe Nachfrage erfährt.

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Doch damit ist für die Baureihe 8P noch lange nicht Schluss. In China darf sie weiterleben, von Schanghai Volkswagen wird der A3 technisch überarbeitet. Während die ersten Fahrzeuge 2012 noch als Skoda Sportback auf den chinesischen Straßen getestet werden, geht das Modell nach einer optischen Auffrischung im Mai 2013 unter dem Namen VW Gran Lavida in Serienproduktion. Bis 2018 dauert diese, dann folgt der Nachfolger mit ebenfalls starker A3-Verwandtschaft.

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