• 11.05.2025 12:55

  • von Fabio Gemelli

Alle "Speciale"-Ferraris, vom 348 Challenge bis zum 296 Speciale

Die Geschichte und Entwicklung der besonders exklusiven Ferrari-Berlinette der letzten dreißig Jahre - vom 348 Challenge bis zum 296 Speciale-PHEV mit 880 PS

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Die siebenundsiebzig-jährige Geschichte von Ferrari ist gespickt mit spektakulären Supersportwagen, die den Ruf des Cavallino Rampante als schnellste, luxuriöseste und begehrenswerteste Automarke der Welt gefestigt haben.

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Alle "Speciale"-Ferraris, vom 348 Challenge bis zum 296 Speciale Zoom

Unter all den ikonischen Supersportlern gibt es jedoch immer wieder Modelle, die ein bisschen besonderer sind als die anderen. Meistens kommen sie gegen Ende des Modellzyklus als maximal aufgebrezelte Performance-Speerspitze mit noch mehr Fokus auf Kraft, Gewicht und Aerodynamik. Sie wurden eigentlich alle zu Legenden, die heute zu horrenden Preisen gehandelt werden. Die jüngste Evolution der Spezies ist der gerade vorgestellte 296 Speciale.

Grund genug, einen kurzen Blick auf die Geschichte dieser "besonderen" Ferraris zu werfen. Auf die ganz speziellen unter den ohnehin schon so grandiosen Mittelmotor-Berlinettas der letzten 30 Jahre.

Ferrari 348 Challenge

Wir beginnen mit dem Ferrari 348 und insbesondere dem Ferrari 348 Challenge aus dem Jahr 1993. Letzterer rief nicht nur die gleichnamige Ferrari-Markenmeisterschaft ins Leben, sondern legte auch den Grundstein für die Entstehung einer ganzen Reihe von speziellen Mittelmotor-Berlinettas.

Es handelt sich um einen Umbausatz, mit dem das Coupé 348 TB und die Targa-Version 348 TS im Rahmen der Ferrari Challenge auf die Rennstrecke gehen konnten. Der Bausatz kann jedoch demontiert werden, um das Auto wieder in eine straßentaugliche Konfiguration zu bringen. Er umfasst eine Motorsport-Abgasanlage, Carbonsitze, einen Überrollkäfig, eine Tieferlegung, 18-Zoll-Magnesiumfelgen und eine Leistungssteigerung um gut 20 PS.

Ferrari 348 Challenge

Ferrari 348 Challenge Zoom

Ferrari 348 Challenge (1993-1996)
Motor: 3,4-Liter V8-Saugmotor
Leistung: 320 PS
Produktion: ca. 240 Exemplare weltweit
Aktueller Marktwert: ca. 150.000 bis 200.000 Euro

Ferrari F355 Challenge und Ferrari F355 Fiorano Serie

Auch vom Ferrari F355 gibt es eine Rennversion, den F355 Challenge, der ab 1995 eigentlich nur für die Rennstrecke produziert wurde. In einigen Ländern wurde das Auto jedoch von etwa 20 Kunden in ein Straßenfahrzeug umgewandelt.

Beim Motor handelt es sich um einen 3,5-Liter-V8 mit fünf Ventilen pro Zylinder und einer Leistung von 381 PS, die gegenüber dem Standard-F355 unverändert ist. Zu den Modifikationen gehören eine Tieferlegung, eine spezielle Auspuffanlage, Verstärkungen an der Karosserie, ein Überrollbügel, verstärkte Bremsen und Magnesiumfelgen.

Ferrari F355 Challenge

Ferrari F355 Challenge Zoom

Nicht vergessen sollten wir in diesem Zusammenhang den straßentauglichen Ferrari F355 Serie Fiorano, der 1999 in einer Auflage von 100 Exemplaren (nur Spider) produziert wurde und einige Modifikationen des Challenge aufwies.

Ferrari F355 Challenge (1995-1999)
Motor: 3,5-Liter V8-Saugmotor
Leistung: 381 PS
Produktion: 109 Exemplare (davon ca. 20 für den Straßeneinsatz umgebaut)
Aktueller Marktwert: ca. 150.000 bis 200.000 Euro

Ferrari F355 Serie Fiorano (1999)
Motor: 3,5-Liter V8-Saugmotor
Leistung: 381 PS
Produktion: 104 Exemplare
Aktueller Marktwert: ca. 100.000 bis 200.000 Euro

Ferrari 360 Challenge Stradale

Die speziellste Weiterentwicklung des Ferrari 360 Modena ist der 360 Challenge Stradale von 2003. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hier um die Straßenversion des Rennwagens mit einer performanteren Fahrwerksabstimmung, Carbon-Keramikbremsen, 19-Zoll-Rädern, einem auf 1.180 kg reduzierten Gewicht und einem optimierten sequenziellen 6-Gang-Getriebe.

Bei dem Motor handelt es sich um einen 3,6-Liter-V8-Saugmotor, dessen Leistung durch den Einsatz hochwertigerer Teile und sauberer geschliffener Kanäle von 400 auf 425 PS erhöht werden konnte. Er ist eine Art Antwort auf den Porsche 996 GT3 RS.

Ferrari 360 Challenge Stradale

Ferrari 360 Challenge Stradale Zoom

Ferrari 360 Challenge Stradale (2003-2004)
Motor: 3,6-Liter V8-Saugmotor
Leistung: 425 PS
Produktion: 1.288 Exemplare
Aktueller Marktwert: ca. 200.000 bis 400.000 Euro

Ferrari 430 Scuderia und Ferrari Scuderia Spider 16M

Auch beim Ferrari F430 legte man nochmal nach, drehte an der Performance- und Begehrlichkeitsschraube. Und das erstmals doppelt, denn neben dem Coupé gibt es auch einen scharfgemachten Spider.

Die Rede ist vom Ferrari 430 Scuderia und vom Ferrari Scuderia Spider 16M. Beide werden von einem 4,3-Liter-V8-Sauger angetrieben, dessen Leistung von 490 auf 510 PS gesteigert wurde. Mit 1.250 kg Trockengewicht ist das Auto 100 Kilo leichter als ein herkömmlicher F430.

Hinzu kommen eine Karbon-Keramik-Bremsanlage, der erstmalige Einsatz des neuen F1-Superfast-II-Getriebes, ein spezifisches Karosserie-Kit, spezielle 19-Zoll-Räder in Gold (oder Grau wie die optionale Grafik) sowie zwei mittige Auspuffendrohre. Der Scuderia beschleunigt in "weniger als 3,6 Sekunden" von 0-100 km/h und schafft 320 km/h Spitze.

Ferrari 430 Scuderia

Ferrari 430 Scuderia Zoom

Der Ferrari Scuderia Spider 16M ist die dachlose Variante. Mit ihrem Namenszusatz feiert sie den 16. Konstrukteurstitel in der Formel 1, den Ferrari 2008 gewann. Der Spurt von 0-100 km/h gelingt dem Spider in 3,7 Sekunden, maximal sind 315 km/h drin.

Ferrari 430 Scuderia (2007-2009)
Motor: 4,3-Liter V8-Saugmotor
Leistung: 510 PS
Produktion: 2.523 Exemplare
Aktueller Marktwert: ca. 200.000 bis 400.000 Euro

Ferrari Scuderia Spider 16M (2008-2009)
Motor: 4,3-Liter V8-Saugmotor
Leistung: 510 PS
Produktion: 499 Exemplare
Aktueller Marktwert: ca. 250.000 bis 450.000 Euro

Ferrari 458 Speciale und Ferrari 458 Speciale A

Der direkte Nachfolger des 430 Scuderia erschien 2013 mit dem Ferrari 458 Speciale. Sein 4,5-Liter-V8 leistet 605 PS, 35 PS mehr als im Ferrari 458 Italia. Das Aggregat dreht 9.000 U/min und zählt für viele zum besten, was der Motorenbau je hervorgebracht hat. Das Auto weist Modifikationen an den Stoßfängern, den seitlichen Luftleitblechen und der aktiven Aerodynamik auf.

Innen gibt es wesentlich mehr Kohlefaser und Alcantara, dafür keine Teppiche. Das Fahrzeuggewicht konnte um 90 kg auf 1.290 kg reduziert werden. Der 458 Speciale erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von über 325 km/h und beschleunigt von 0 auf 100 in 3 Sekunden.

Ferrari 458 Speciale

Ferrari 458 Speciale Zoom

Als erstes Fahrzeug ist er mit der fast schon magischen Drift-Hilfe Side Slip Angle Control ausgestattet, die es auch Laien erlaubt, massive Driftwinkel zu halten. Der Ferrari 458 Speciale A von 2014 ist die offene Version, wie das "A" für Aperta andeutet, mit einem Hardtop-Dach, das sich in 14 Sekunden öffnen und schließen lässt.

Ferrari 458 Speciale (2013-2016)
Motor: 4,5-Liter V8-Saugmotor
Leistung: 605 PS
Produktion: 1.309 Exemplare
Aktueller Marktwert: ca. 350.000 bis 600.000 Euro

Ferrari 458 Speciale A (2014-2016)
Motor: 4,5-Liter V8-Saugmotor
Leistung: 605 PS
Produktion: 458 Exemplare
Aktueller Marktwert: ca. 550.000 bis 700.000 Euro

Ferrari 488 Pista und Ferrari 488 Pista Spider

2018 bringt Ferrari den 488 Pista, die extremste Straßenversion des 488 GTB. Beim 488er sehen wir den kontrovers diskutierten Umstieg auf Turboaufladung. Im Pista erreicht der 3,9-Liter-Biturbo-V8 eine Leistung von 720 PS, ein Plus von 50 PS. Neuteile: Pleuel aus Titan, eine leichtere Kurbelwelle und ein leichteres Schwungrad sowie ein geändertes Nockenwellenprofil. Zudem wird der Ansaugtrakt überarbeitet. Das gilt auch für die Aerodynamik.

Das Trockengewicht sinkt um 90 auf 1.280 kg. Die Fahrleistungen: 340 km/h Höchstgeschwindigkeit und eine Beschleunigung von 0-100 km/h in 2,85 Sekunden.

Ferrari 488 Pista

Ferrari 488 Pista Zoom

Aus dem gleichen Jahr stammt der noch exklusivere Ferrari 488 Pista Spider. Die Leistungsdaten des Klappdach-Supercars bleiben gleich, allerdings wiegt die offene Version gut 100 Kilo mehr.

Ferrari 488 Pista (2018-2019)
Motor: 3,9-Liter V8-Biturbo
Leistung: 720 PS
Produktion: ca. 2.400 Exemplare
Aktueller Marktwert: ca. 400.000 bis 600.000 Euro

Ferrari 488 Pista Spider (2018-2019)
Motor: 3,9-Liter V8-Biturbo
Leistung: 720 PS
Produktion: ca. 1.100 Exemplare
Aktueller Marktwert: ca. 500.000 bis 700.000 Euro

Ferrari 296 Speciale und Ferrari 296 Speciale A

Der Staffelstab der Spezial-Ferraris geht, nachdem eine Generation mit dem F8 Tributo übersprungen wurde, Anfang 2026 den Ferrari 296 Speciale über. Der V6-Plug-in-Hybrid-Mittelmotor aus dem 296 GTB erfährt - unter anderem dank neuer Alu-Kolben und Titan-Pleuel, eine Leistungssteigerung um 50 auf 880 PS, das Gewicht sinkt um 60 auf 1.410 kg.

Aerodynamische Optimierungen und ein asketischerer Ansatz im Interieur verstehen sich quasi von selbst. Die Performance mit einer Höchstgeschwindigkeit von 350 km/h und einer Beschleunigung von 0 auf 100 in 2,7 Sekunden ist einmal mehr beeindruckend.

Ferrari 296 Speciale

Ferrari 296 Speciale Zoom

Der offene Ferrari 296 Speciale A wiegt lediglich 50 Kilo mehr, bietet die gleichen Leistungs- und Performance-Daten.

Ferrari 296 Speciale (ab 2026)
Motor: 3,0-Liter V6-Biturbo Plug-in-Hybrid
Leistung: 880 PS
Produktion: Noch nicht bekannt (N/A)
Listenpreis: 407.000 Euro

Ferrari 296 Speciale A (ab 2026)
Motor: 3,0-Liter V6-Biturbo Plug-in-Hybrid
Leistung: 880 PS
Produktion: Noch nicht bekannt
Listenpreis: 462.000 Euro

Wenn es noch etwas mehr sein darf

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