• 07.11.2011 00:41

  • von Pete Fink

"Smoke on Fire": Texas-Sieg und fast Gleichstand!

Tony Stewart bot in Texas eine tolle Show und gewann vor Carl Edwards - Punktabstand jetzt nur noch drei Zähler, Hochspannung garantiert!

(Motorsport-Total.com) - Was für ein NASCAR-Chase 2011! Ein entfesselt fahrender Tony Stewart gewann am Sonntagabend auf dem Texas Motor Speedway sein viertes Playoff-Rennen. Stewart sicherte sich mit den meisten Führungsrunden (173) auch die maximale Punktzahl von 48 Zählern und holte damit in der Gesamtwertung weiter gegenüber Leader Carl Edwards auf. Der Roush-Pilot unterstrich beim AAA Texas 500 einmal mehr seine unglaubliche Konstanz und wurde Zweiter.

Titel-Bild zur News: Tony Stewart

Tony Stewart gewann in Texas sein viertes Chase-Rennen 2011

Damit schrumpfte der Abstand zwischen Edwards und Stewart auf nunmehr drei winzige Punkte bei noch zwei ausstehenden Rennen. Ein Mega-Finale! "So muss das sein", raunte Stewart direkt nach dem Rennen im Auto sitzend seinem Kontrahenten Edwards zu, der ihm noch in der Boxengasse gratulierte. Edwards Antwort lautete: "Ja, und es wird eine Menge Spaß machen." Dies sieht die gesamte NASCAR-Gemeinde sicherlich ganz genauso.

Stewarts Rennplan wurde schnell klar: Alle möglichen Bonuspunkte einsammeln. Mangels Gelbphasen wurden in den ersten 100 von 334 Runden gleich zwei Green-Flag-Stopps erledigt. Der rote Stewart/Haas-Chevy, der sich zu Beginn hinter dem erwartet starken Roush-Duo Greg Biffle (5.) und Matt Kenseth (4.) eingenistet hatte, blieb zwei Runden länger auf der Strecke als die Konkurrenz. Stewart fiel dafür ein paar Positionen zurück, holte sich jedoch einen Bonuspunkt für eine Führungsrunde ab.


Fotos: NASCAR in Texas


Als in Runde 117 dann die erste Gelbphase kam, setzte sich Stewart beim Restart an die Spitze. Völlig entgegen seiner ansonsten üblichen Strategie, gegen Rennmitte nur wenig Widerstand zu bieten, erwehrte sich "Smoke" dieses Mal allen Attacken. Mit dem Messer zwischen den Zähnen verteidigte er seine Spitzenposition unter anderem gegen Marcos Ambrose (Petty-Ford; 11.) oder den erneut starken Kasey Kahne (Red-Bull-Toyota; 3.).

Burton für Pokerspiel bitter bestraft

Sein Ziel war klar: Die meisten Führungsrunden einsammeln und am Ende dafür einen weiteren Bonuspunkt holen. Weil Edwards zum gleichen Zeitpunkt mit seinem Handling haderte und bis auf Rang sieben zurückfiel, hatte Stewart etwa zu Rennhalbzeit sogar eine virtuelle Führung in der Gesamtwertung inne. Diese fiel - passend zum NASCAR-Chase 2011 - denkbar knapp aus: Ein winziges Pünktchen.

Tony Stewart Carl Edwards

Jetzt wird es ganz eng: Tony Stewart gewinnt vor Carl Edwards Zoom

Aus genau diesem Fernduell bestand auch der große Spannungsbogen von Texas, das ansonsten ein vergleichsweise ereignisarmes Sprint-Cup-Rennen bot. Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet; 18.) wurde in Runde 201 unschuldig getroffen, Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet; 14.) leistete sich in Runde 240 einen Dreher ohne jede Fremdeinwirkung. Der Dauerchampion ist damit aus dem Titelrennen.

Als in den Runden 262 und 268 zwei Gelbphasen kurz hintereinander kamen, setzten Stewart, Edwards und auch Kenseth auf nur zwei neue Reifen. Edwards als neuer Leader versuchte einen Konter gegen Stewart zu platzieren, der sich aber im zweiten Restart gegen den Roush-Ford durchsetzen konnte. Damit war Edwards der Zahn gezogen, doch Dominator Stewart - übrigens im Siegerauto von Chicagoland - musste im Finale noch einmal zittern.

Denn als die Spitze ab Runde 297 wieder unter Grün zum letzten Mal tanken ging, blieben gleich acht Benzinzocker auf der Strecke. Unter anderem Jeff Burton im Childress-Chevrolet, der nach einer absolut unterirdischen Saison 2011 nichts zu verlieren hatte. Während seine sieben Pokerkollegen mangels Gelbphasen sukzessive an die Tankstelle gezwungen wurden, reizte Burton alles aus. Sein Außenseitersieg hätte Stewart drei wichtige Bonuspunkte verwehrt.

Zwei-Mann-Show

Doch fünf Runden vor Schluss musste schließlich auch Burton aufgeben: Der Childress-Chevy rollte auf der Gegengerade ohne Sprit aus und wurde am Ende als 27. gewertet. Damit war der Weg für Stewart frei, Edwards lag am Ende eine Sekunde zurück. "Wir haben heute alles getan, was in unserer Macht stand", freute sich der nunmehr vierfache Chase-Sieger, während Edwards konstatieren musste: "Tony und sein Team haben ihre Leistung in den Playoffs eine ganze Stufe nach oben geschraubt."

Tony Stewart

Tony Stewart und sein Team haben das Momentum auf ihrer Seite Zoom

Red-Bull-Pilot Kasey Kahne gab sich als Dritter nicht ganz zufrieden: "Ich hätte hier wirklich gerne gewonnen, schon alleine, um dem Team noch einen Sieg zu schenken. Leider waren Tony und Carl ein klein bisschen besser als wir." Und der viertplatzierte Matt Kenseth weiß: "Wenn Tony und Carl in Phoenix kein absolutes Desaster erleben, dann ist es ab jetzt eine Zwei-Mann-Show."

So sieht es auch Edwards: "Es geht jetzt um Tony und mich, aber wir haben immer noch die Führung inne." Das wiederum lässt den Jäger kalt: "Unsere Performance spricht für sich selbst. Das weiß auch Carl ganz genau." Übrigens: Der einzige NASCAR-Pilot, der im Chase vier Rennen gewinnen konnte, war 2007 und 2009 Jimmie Johnson. Der holte in diesen beiden Jahren natürlich auch die Meisterschaft.

So steht nach Texas nur eines fest: Der NASCAR-Titel 2011 wird zwischen "Mr. Konstant" und einem "Smoke on Fire" ausgefahren. Es wird ein faszinierendes Duell auf Augenhöhe, das kommende Woche auf dem völlig neu gestalteten Einmeilenoval von Phoenix seine Fortsetzung findet. In genau zwei Wochen steigt dann das Saisonfinale von Homestead mit dem großen Kampf Edwards vs. Stewart.

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