• 21.08.2010 01:40

  • von Pete Fink

"Rechtslenker": Johnson driftet zur Bristol-Pole

Ein NASCAR-Pilot lenkt selten nach rechts, aber Jimmie Johnson holte sich trotzdem die Bristol-Pole - Montoya Achter, Jeff Gordon mit Dreher

(Motorsport-Total.com) - Das NASCAR-Kolosseum feiert an diesem Wochenende ein Jubiläum und der Champion eroberte passenderweise die Pole-Position. Zum insgesamt 100. Mal wird auf dem Bristol Motor Speedway ein Sprint-Cup-Rennen ausgetragen und Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) steht mit einer Zeit von 15.540 Sekunden auf Startplatz eins.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson

Dauerchampion Jimmie Johnson holte sich seine erste Bristol-Pole

Kaum zu glauben, aber wahr: Es war die 24. Sprint-Cup-Pole des Kaliforniers, aber die Erste im so lange ungeliebten Bristol. "Zwei Jahre bauen wir unsere Leistungen hier nun auf", freute sich Johnson. "Langsam zahlt es sich aus." Zur Erinnerung: Sein blau-weißer Hendrick-Chevy sah schon im Bristol-Frühjahrsrennen als Erster die Zielflagge.#w1#


Fotos: NASCAR in Bristol


Die Konkurrenz rieb sich dabei etwas verwundert die Augen, denn Johnson drückte das Auto während seiner beiden fliegenden Runden im Einzelzeitfahren auf die ganz untere Linie, was im progressiven, und bis zu 36 Grad steilen Bristol-Banking zumindest in der Qualifikation nicht üblich ist. "Wir haben den ganzen Tag am Setup auf der unteren Spur gearbeitet", argumentierte der Dauerchampion. "Ich sah keinen Grund, das zu ändern."

Bis zur Johnson-Runde stand Carl Edwards auf der Bristol-Pole und sinnierte anschließend: "Ich habe Jimmie zugesehen und dachte mir, dass er meine Zeit niemals schaffen wird. So weit unten, wie er gefahren ist." Doch der Roush-Pilot, der das spektakuläre Nachtrennen von Bristol in den Jahren 2007 und 2008 gewonnen hat, sah sich getäuscht.

Johnson unten im Drift

Jeff Gordon

Ungewöhnlich: Jeff Gordon dreht sich in der Bristol-Qualifikation Zoom

"Jimmie hat irgendetwas gefunden und uns die Pole weggeschnappt", musste Edwards feststellen, der in 15.630 Sekunden nun als Zweiter starten wird. Seit Anfang Juli läuft Polesitter Johnson seiner Form hinterher, doch am Freitagabend war er nicht zu schlagen: "Das Auto hat extrem übersteuert. Ich musste in den Kurven fast die ganze Zeit nach rechts lenken, aber das macht nichts. Übersteuern bedeutet, dass du schnell bist."

Platz drei ging an Gibbs-Youngster Joey Logano (15.630), vor Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet; 15.653) und dem leicht erkälteten David Reutimann (Waltrip-Toyota; 15.664). Die Plätze sechs und sieben belegten mit Ryan Newman (15.680) im zweiten Newman/Haas-Chevy und Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet; 15.691) zwei Piloten, die noch Außenseiterchancen auf einen Playoff-Einzug haben.

Startposition acht holte sich Juan Pablo Montoya im zweiten EGR-Chevy, der bereits als Fünfter früh ins Einzelzeitfahren musste. Nach einer Runde von 15.696 Sekunden zeigte sich der Kolumbianer für das Irwin Tools Night Race recht zuversichtlich: "Die Qualifikation war ganz okay, aber im Renntrimm ist das Auto richtig gut."

Für eine Schrecksekunde sorgte Jeff Gordon: Der Hendrick-Pilot drehte seinen Chevrolet in der Aufwärmrunde zwischen Turn 3 und 4 um 180 Grad. "Das Auto war viel besser als ich erwartete", schilderte Gordon. "Offenbar bin ich daher ein wenig zu heftig ins Gas gestiegen." Nach einem Reifenwechsel kam der Kalifornier auf gebrauchten Goodyear-Gummis in 15.803 Sekunden immerhin noch auf Platz 26. Die Startflagge zur größten NASCAR-Show des Jahres fällt in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 1:40 Uhr MESZ.