NASCAR 2017: Die Lage zum Playoff-Einzug

Vier Rennen vor Abschluss der Regular Season kämpfen die sieglosen Fahrer um die Playoffs - Siegt Konstanz oder gibt es noch einen erstmaligen Sieger?

(Motorsport-Total.com) - Die Regular Season in der NASCAR-Cup-Serie geht in ihre finale Phase. 22 von 26 Rennen vor Beginn der Playoff-Phase (bisher: Chase for the Cup) haben 14 Fahrer mindestens ein Rennen gewonnen. Ein Sieg davon - der von Joey Logano in Richmond - zählt nicht, weil das Ergebnis "belastet" wurde. Somit haben 13 Fahrer bislang ein Ticket für die Playoffs nahezu sicher, da sie auch in der Meisterschaft sicher in den Top 30 platziert sind. Es bleiben also drei freie Plätze, um die sich nun alles dreht.

Titel-Bild zur News: Chase Elliott, Matt Kenseth, Trevor Bayne

Spannender Kampf um die letzten Plätze für die NASCAR-Playoffs Zoom

Die 13 siegreichen Fahrer haben ausreichend Punkte auf dem Konto, um für die Playoff-Phase zu planen. Die Regel sieht vor, dass Fahrer mit Siegen auf dem Konto unter die besten 30 der Meisterschaft kommen müssen - eine extrem niedrige Hürde, da jenseits der besten 30 nur noch Hinterbänkler und nicht reguläre Fahrer klassifiziert sind. Als schwächster siegreicher Pilot liegt Austin Dillon derzeit auf Position 21 der Meisterschaft und hat komfortable 166 Punkte Vorsprung auf Platz 31. Aufgrund der Tatsache, dass es auch für die Stage-Resultate Meisterschaftspunkte gibt, ist es noch nicht zu 100 Prozent sicher, aber praktisch gesehen zu 99 Prozent.

Über Siege für die Playoffs qualifiziert (vorbehaltlich Top-30-Meisterschaftsrang):
1. Martin Truex jun. (Furniture-Row-Toyota) - 4 Siege
2. Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) - 3 Siege
3. Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet) - 2 Siege
4. Brad Keselowski (Penske-Ford) - 2 Siege
5. Ricky Stenhouse jun. (Roush-Fenway-Ford) - 2 Siege
6. Kyle Busch (Gibbs-Toyota) - 1 Sieg
7. Kevin Harvick (Stewart-Haas-Ford) - 1 Sieg

8. Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) - 1 Sieg
9. Ryan Blaney (Wood-Brothers-Ford) - 1 Sieg
10. Kurt Busch (Stewart-Haas-Ford) - 1 Sieg
11. Ryan Newman (Childress-Chevrolet) - 1 Sieg
12. Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet) - 1 Sieg
13. Austin Dillon (Childress-Chevrolet) - 1 Sieg

Drei unsichere Plätze für Sieglose noch frei

Bleiben also noch drei freie Plätze, um den Einzug ohne (gewerteten) Sieg zu schaffen. Momentan gibt es in der Meisterschaft einen spannenden Kampf um die ersten drei Plätze bei den Sieglosen. Hinter Matt Kenseth wird es schwierig, es über die Punkte zu schaffen. Nach jetzigem Stand würden alle drei weiterkommen. Der Kampf wird aber dann spannend, wenn noch ein siegloser Fahrer außerhalb jener drei mit einem Sieg den Pool der für die punktelosen Piloten zur Verfügung stehenden Plätze weiter verkleinern würde.

Beste sieglose Fahrer mit Punktzahl in der Meisterschaft:
7. Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet) - 648 Punkte
8. Jamie McMurray (Ganassi-Chevrolet) - 643
9. Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) - 637
10. Clint Bowyer (Stewart-Haas-Ford) - 609
13. Joey Logano (Penske-Ford) - 542

Nach jetzigem Stand wären also Elliott, McMurray und Kenseth weiter. Doch die Dinge können sich jederzeit ändern. Bowyer und Logano gelten als heiße Kandidaten, noch ein Rennen zu gewinnen. Logano hat auf drei der vier in der Regular Season noch ausstehenden Strecken bereits zweimal gewonnen, nur Darlington ist ein weißer Fleck. Dennoch ist er erstaunt, dass er sich in einer solch unangenehmen Position wiederfindet: "Das ist nicht das, was man am Start einer Saison erwartet. Man geht da raus in Hoffnung, die Meisterschaft zu gewinnen - man geht einfach davon aus, dass man dabei ist."

Über das Punktekonto wird es für den Penske-Piloten nahezu unmöglich, noch ein Playoff-Ticket zu ziehen. Er ist also zum Siegen verdammt. "Ich glaube noch immer, dass wir es schaffen werden", bleibt er optimistisch. "Unser Team kann noch immer gewinnen. Wir müssen aber ein bisschen mehr Speed aus unseren Autos holen." Er beklagt, dass NASCAR einige Vorteile, die sich Penske mit Karosserie-Modifikationen erarbeitet hatte, mit neuen Regularien wieder zunichtegemacht hat. "Wir versuchen jetzt, herauszufinden, wie wir das kompensieren können", verspricht er, dass Penske hart arbeitet.

Dass er in der Punktewertung den Anschluss verloren hat, liegt an einer Pechsträhne von fünf Rennen nach seinem aberkannten Sieg. "Wir waren alleine dreimal in einen Unfall verwickelt", erinnert sich der 27-Jährige. Erst ein dritter Platz in Michigan brachte seine Saison wieder auf Kurs, die jedoch von zahlreichen weiteren Aufs und Abs gekennzeichnet ist. Teamkollege Brad Keselowski kommt mit der zurückgebauten Karosserie augenscheinlich besser zurecht als Logano.

Das Karussell dreht sich immer schneller

Wenn es Clint Bowyer nicht in die Playoffs schaffen sollte, wäre er wohl derjenige, der es am meisten bereuen würde. Dreimal schon ist er nun Zweiter geworden, hatte aber jeweils ein Auto vor sich, von dem er zugibt, dass es einfach schneller gewesen sei. "Der Druck im Kessel nimmt definitiv zu", ist sich der 38-Jährige dem Ernst der Situation bewusst. Sein letzter Sieg - Charlotte 2012 - liegt mittlerweile schon fast fünf Jahre zurück. "Zweiter zu werden ist einfach Mist", fluchte er nach seinem Abschneiden beim Brickyard 400. "Dafür werde ich nicht bezahlt und dafür bin ich nicht hier."

Bowyer weiß, dass die Situation immer schwieriger wird: "Es gibt genug Fahrer, die nichts zu verlieren haben. Sie können es nicht über die Punkte schaffen, sondern müssen gewinnen. Die werden mehr Risiken eingehen. Sie werden vielleicht keine anderen Fahrer aus dem Rennen werfen, aber sie werden definitiv Risiko gehen, wenn etwa das Benzin knapp wird." Zu diesen gehört er nun definitiv selbst.

Womit er die "Dark Horses" anspricht. Jederzeit kann es passieren, dass Regen oder eine verrückte strategische Entscheidung in Kombination mit etwas (Gelb-) Glück einen Zufallssieger produziert, wie im Vorjahr mit Chris Buescher. Die meisten Fans würden sich wohl einen Sieg von Dale Earnhardt jun. wünschen, der in seiner letzten vollen NASCAR-Saison abgeschlagen auf Rang 23 liegt. Damit würde der gesamte Kampf um den Playoff-Einzug weiter an Dramatik gewinnen, weil wieder ein Platz weg wäre.

Rein theoretisch kann die Saison sogar noch 17 verschiedene Sieger produzieren, was bedeuten würde, dass der Fahrer mit den wenigsten Punkten trotz Sieg den Playoff-Einzug nicht packt. Das ist aber äußerst unwahrscheinlich, zumal mit Martin Truex jun. derzeit ein Fahrer die NASCAR-Cup-Serie dominiert. Die Entscheidung um den Playoff-Einzug fällt auf den Strecken Michigan, Bristol, Darlington und Richmond.

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