• 04.08.2009 01:03

  • von Pete Fink

Montoya: "Erst in den Chase, dann Spaß haben"

Juan Pablo Montoya befindet sich auf Playoff-Kurs, nach zwei Top-Rennen folgt nun Watkins Glen - aber was geschieht nach einer Playoff-Qualifikation?

(Motorsport-Total.com) - Wer Juan Pablo Montoya aus seiner Formel-1-Zeit kennt, der reibt sich vermutlich verwundert die Augen, wie diszipliniert und konservativ der emotionale Kolumbianer die Sprint-Cup-Rennen der Saison 2009 bestreitet. Tendenz steigend: Nach Indianapolis lieferte er binnen einer Woche auch in Pocono wieder eine bärenstarke Vorstellung ab.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Dicht am Chase: Juan Pablo Montoya ist derzeit allerbester Laune

Der Lohn der Unternehmungen: Gesamtplatz acht und 169 Punkte Vorsprung auf eine Nicht-Chase-Position bei noch fünf ausstehenden Rennen. Darunter befindet sich mit Watkins Glen eine vermeintlich sichere Punkte-Bank. Oder wie es Montoya formulierte: Erst die Chase-Qualifikation in der Tasche haben, aber dann...#w1#

Frage: "Juan Pablo, vergangene Woche eine tolle Leistung und heute wieder. Wie denkst du darüber?"
Juan Pablo Montoya: "Ganz ehrlich, es war das gleiche Auto wie in Indianapolis. Wir haben es wieder mitgenommen, weil es vergangene Woche so schnell war. Ich weiß auch nicht, es läuft einfach gut. Es war wie in Indianapolis: Sobald wir freie Fahrt hatten, war es richtig schnell, aber im Verkehr hatten wir Probleme."

"Wenn es nur wenig Autos sind, ist es okay, aber wenn das ganze Feld um dich herumfährt, dann bräuchtest du eigentlich ein anderes Setup. Das macht es ein wenig schwer. Zudem hatten wir noch andere Probleme, denn einmal habe ich meinen Boxenplatz überfahren. Wir hatten noch nie Boxenstall Nummer eins und da habe ich ein paar Mal Mist gebaut. Das war mir eine Lehre."

Perfekte Tankstrategie

Juan Pablo Montoya

Der Earnhardt/Ganassi-Chevy Montoyas zeigt sich in aller bester Form Zoom

"Und dazu hatten wir noch ein loses Rad. Alle anderen nahmen zwei neue Reifen, wir holten uns Vier. Das hat uns über 15 Plätze gekostet. Aber dafür war unser Benzinverbrauch spitze. Ich glaube, das hat uns wirklich in die Karten gespielt."

Frage: "Beim letzten Stopp, wie war das genau mit der Entscheidung deines Crewchiefs, die dich soweit nach vorne gespült hat?"
Montoya: "Im Prinzip fuhren wir so früh wie möglich zum Tanken. Hier ist Track Position sehr wichtig und du holst mit neuen Reifen sehr viel auf. Wir kamen rein, als wir wussten, dass wir auch eine Green-White-Checkered-Verlängerung überstehen würden. Ich wusste zwar, dass ich vorsichtig sein muss, aber ich hätte noch für vier oder fünf Runden Sprit im Tank gehabt."

Frage: "Hat Denny Hamlin im Finale noch mehr Gas gegeben oder bist du zurückgefallen?"
Montoya: "Er war etwa eine Zehntelsekunde schneller als ich und am Ende war es gleich. Sein Auto war einfach etwas schneller als wir. Aber das war okay, denn ich wusste, dass ich bei freier Fahrt ein sehr gutes Auto hatte. Nur im Verkehr war es schrecklich."

Frage: "Wie war es beim letzten Restart. Du musstest einen harten Treffer einstecken..."
Montoya: "Das war lustig. Als Erstes traf mich Sam Hornish Jr. Dann ordnete ich mich hinter Clint Bowyer ein. Dann traf mich wieder jemand (Kasey Kahne; Anm. d. Red.) und ich lenkte nach rechts, um nicht in einem Dreher zu enden und konnte wieder Gas geben."

"Ich sah, wie Denny Hamlin vorne wegzog und dann sah ich, wie Kasey in Richtung Mauer fuhr. Ich lenkte nur schnell nach links, um zu verhindern, dass wenn er mich trifft, ich in der Mauer lande. Das hat ganz gut funktioniert."

Top 5 in Watkins Glen

Juan Pablo Montoya

Noch fünf Rennen volle Konzentration: Juan Pablo Montoya vor dem Chase Zoom

Frage: "Die letzten 30 oder 40 Runden waren richtig wild. Hatte das damit zu tun, dass die betreffenden Protagonisten allesamt schon lange nicht mehr gewonnen hatten?"
Montoya: "Die Restarts machen die Sache so interessant. Ich sagte meinen Jungs, dass wir ein Siegerauto haben. Es ging nur darum, wo sich Denny Hamlin aufhielt. Eigentlich dachte ich, dass ich schnell genug sein würde, um ihn hinter mir zuhalten. Aber ich wurde beim letzten Restart getroffen und er hat mich überholt."

"Mein Ziel ist der Chase. Wenn ich wirklich in den Chase komme, dann weiß keiner mehr, wer dieses Rennen gewonnen hat und wer nicht. Kyle Busch hat in diesem Jahr drei Rennen gewonnen, aber er liegt 150 Punkte oder so zurück. Keiner wird mehr darüber sprechen, dass er drei Rennen gewonnen hat, aber sie werden darüber reden, ob er in den Chase gekommen ist."

"Für uns ist der Chase extrem wichtig. Als ich vor einem Jahr mit Brian Pattie (Crewchief; Anm. d. Red.) zusammengesessen bin, haben wir ein Ziel vereinbart: Dieses Jahr in den Chase zu kommen. Und bis jetzt haben wir das ja auch geschafft."


Fotos: NASCAR in Pocono


Frage: "Jetzt geht es nach Watkins Glen. Geben dir die letzten zwei Rennen dafür Rückenwind?"
Montoya: "Natürlich ist eine Rundstrecke gut für uns, speziell diese. In Sonoma ist unser Auto eigentlich nie wirklich gut, in Watkins Glen aber schon. Ich weiß, dass wir dieses Rennen wahrscheinlich gewinnen können, aber wenn wir da eine Top-5-Platzierung holen können, dann wären diese Punkte für den Chase von gewaltiger Bedeutung."

Frage: "Das heute war eines der besten Rennen des Jahres. Es war wie in Talladega. Du wurdest Zweiter und hattest eine Siegchance. Versteh' das nicht falsch, aber du bist ein echter Rennfahrer, ein Titelaspirant. Hast du das Gefühl, dass du in den vergangenen Wochen einen Sprung gemacht hast?"
Montoya: "Brian und ich sagen immer: Erst in den Chase kommen und dann Spaß haben. Wir haben gute Autos und wir beginnen jetzt langsam damit, mehr Risiken einzugehen. Wenn wir den Chase schaffen, dann haben wir vielleicht auch eine Chance."

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