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Keselowski mit Ass im Ärmel: 2 sticht 88 im Las-Vegas-Poker
Las-Vegas-Sweep für Brad Keselowski: Der Penske-Pilot gewinnt auch am Sonntag, weil Dale Earnhardt Jr. in der letzten Runde der Sprit ausgeht
(Motorsport-Total.com) - Dritter Sprint-Cup-Saisonlauf, dritter Sieger: Nach Dale Earnhardt Jr. in Daytona und Kevin Harvick in Phoenix fuhr beim Kobalt 400 in Las Vegas Brad Keselowski in die Victory Lane. Verantwortlich für den ersten Saisonsieg des Sprint-Cup-Champions von 2012 waren zum einen eine - wieder einmal - vom Rest des Feldes abweichende Boxenstoppstrategie von Crewchief Paul Wolf, zum anderen eine gehörige Portion Glück in der Schlussphase.

© NASCAR
Brad Keselowski gewann einen Tag nach dem Nationwide- auch das Cup-Rennen Zoom
Dale Earnhardt (Hendrick-Chevrolet) schien auf dem besten Weg zu seinem zweiten Saisonsieg nach dem umjubelten Daytona-500-Triumph. Doch diesmal gab es für die Junior-Nation kurz vor der Karierten Flagge noch ein böses Erwachen. Auf der Gegengeraden der letzten Runde ging Earnhardt Jr. der Sprit aus. Keselowski sagte Dankeschön, zog an seinem einstigen Mentor vorbei und kreuzte wenige Sekunden später als Sieger des Kobalt 400 die Ziellinie (Der Rennverlauf in der Chronologie).
"Mein Auto war richtig schnell", so Keselowskis erste Worte in der Victory Lane, die er nur 24 Stunden nach seinem Nationwide-Sieg erneut aufsuchen durfte. "Ich musste einfach Druck auf Dale ausüben, sodass er keinen Sprit sparen konnte", so der Penske-Pilot in Anspielung auf die Tatsache, dass er seinen eigenen letzten Boxenstopp rund zehn Runden nach Earnhardt Jr. eingelegt hatte und sich somit keinerlei Sorgen um die Benzinvorräte machen musste.
Keselowski überglücklich - Earnhardt Jr. bitter enttäuscht

© LAT
Dale Earnhardt Jr. fehlte eine halbe Runde zum zweiten Saisonsieg Zoom
Noch etwas treibt Keselowski ein Lächeln ins Gesicht. "Jetzt stehen wir im Chase und ich muss mir nicht mehr diesen Mist anhören, wann wir endlich den Chase-Einzug sicherstellen", so der Meister von 2012, der im vergangenen Jahr als amtierender Champion den Einzug in die Playoffs verpasst hatte. In diesem Jahr greift bekanntlich ein neues Chase-Format, das jedem Saisonsieger den Einzug in die Playoffs (so gut wie) garantiert.
Dale Earnhardt Jr. klingt nach seinem knapp verpassten zweiten Saisonsieg verständlicherweise weniger gut gelaunt: "Glückwunsch an Brad. Er hatte am gesamten Tag ein starkes Auto. Unser Auto war im Verkehr nicht ganz perfekt. Als wir aber einmal vorn lagen, sah es gut aus. Doch wir mussten auf den Sprit achten. Leider fehlte am Schluss eine halbe Runde."
"Es war ein Glücksspiel und es ging nicht auf", so "Junior", der anfügt: "So zu verlieren, stinkt mir natürlich. Wir dürfen uns davon aber unterkriegen lassen. Unser Ziel ist es, weitere Rennen zu gewinnen." Schwacher Trost für den Publikumsliebling: Die Tabellenführung konnte er knapp gegenüber Keselowski verteidigen.
Letzte Runde: Dale Earnhardt Jr. geht der Sprit aus
Hinter Sieger Keselowski und dem enttäuschten Zweiten Earnhardt Jr. brachte Paul Menard seinen Childress-Chevrolet etwas überraschend als Dritter ins Ziel. Mit seiner ersten Top-3-Platzierung seit Oktober 2012 im Gepäck machte sich Menard sofort auf die Heimreise zu seiner hochschwangeren Ehefrau.
Platz vier holte sich Joey Logano nach einem Wechselbad der Gefühle. Von der Pole-Position sammelte der Penske-Pilot schnell 44 Führungsrunden an. Doch dann kam ihm das Handling seines Ford Fusion zusehends abhanden. "Nachdem wir einmal Track-Position verloren hatten, war es ganz schwierig, wieder nach vorn zu kommen. Das Auto übersteuerte stark. Zum Schluss ist mir ein guter Restart gelungen", so Logano zufrieden.
Carl Edwards (Roush-Ford) komplettierte die Top 5, nachdem er sich seine Spritvorräte etwas besser eingeteilt hatte als Pechvogel Earnhardt Jr. Zusammen mit Denny Hamlin (Gibbs-Toyota; 12.) waren die beiden zum selben Zeitpunkt letztmalig an der Box gewesen.
Kein fünfter Las-Vegas-Sieg für Jimmie Johnson
Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) führte in der ersten Rennhälfte für insgesamt 34 Runden das Feld an. Doch als es darauf ankam, musste sich der sechsmalige NASCAR-Champion hinten anstellen. Beim letzten Boxenstopp wurde Johnson kurz von Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet) eingeklemmt. Wertvolle Zeit ging verloren und der viermalige Las-Vegas-Sieger musste sich diesmal mit Platz sechs zufriedengeben. Für Truex Jr. endete das 300. Sprint-Cup-Karriere auf Platz 14.
Besser lief es für Childress-Neuzugang Ryan Newman, der eine Woche nach Platz sieben in Phoenix diesmal erneut als Siebter abgewinkt wurde. Unterdessen hatte Kevin Harvick, der im Winter mit Newman das Cockpit tauschte, diesmal kein Glück. Der Phoenix-Sieger lag am Steuer seines Stewart/Haas-Chevrolet erneut gut im Rennen und ließ sich 23 Führungsrunden gutschreiben. Weniger als 100 Runden vor Schluss war er als Zweiter der erste Verfolger von Spitzenreiter Brad Keselowski. Doch dann verschliss die rechte vordere Radnabe. Harvick musste zwecks Nabentausch die Garage aufsuchen und wurde mit 30 Runden Rückstand als 41. gewertet.
Pech auch für Lokalmatador Kyle Busch, der mit seinem Gibbs-Toyota ebenfalls Führungsluft schnupperte. Stolze 52 Runden und damit ebenso viele wie Sieger Brad Keselowski lagt er in Front, doch nach 267 Runden schlug nur Platz elf zu Buche. Im Verkehr nach dem letzten Restart lag der gelbe Gibbs-Toyota nicht mehr wie gewünscht. So holten sich die Hendrick-Piloten Kasey Kahne (8.) und Jeff Gordon (9.) sowie Kyle Buschs Gibbs-Teamkollege Matt Kenseth (10.) die letzten Top-10-Positionen.
Nichts zu lachen gab es für das Vier-Wagen-Team von Stewart/Haas Racing. Der Ausfall von Speerspitze Kevin Harvick wurde ergänzt durch eine handlingsbedingt komplett farblose Vorstellung von Teambesitzer Tony Stewart (33.). Auch Danica Patrick (21.) und Neuzugang Kurt Busch (26.) kamen nicht in der Führungsrunde ins Ziel. Gleiches gilt für Greg Biffle (Roush-Ford; 22.) und Clint Bowyer (Waltrip-Toyota; 23.).
Weiter geht es am kommenden Sonntag im NASCAR-Kolosseum von Bristol. 'Motorvision TV' überträgt die 500-Runden-Hatz live.

