• 19.05.2007 15:45

  • von Harry Miltner

Johnson: "Ich wäre gern besser auf Straßenkursen"

Nextel-Cup-Champion Jimmie Johnson will das All-Star-Rennen gewinnen und sich langfristig auf Straßenkursen verbessern

(Motorsport-Total.com) - Nextel-Cup-Champipon Jimmie Johnson rechnet beim All-Star-Race mit seinem dritten Sieg und will zu Jeff Gordon und Dale Earnhardt aufschließen.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson

Nextel-Cup-Champion Jimmie Johnson will das All-Star-Rennen gewinnen

Frage: "Wirst du bei diesem Rennen auf Sieg oder auf ankommen fahren? Öfter haben hier Fahrer gewonnen, die den Sieg unbedingt holen wollte."
Jimmie Johnson: "Wann man in einer Position ist zu siegen, dann riskiert man einfach alles. Aber es ist immer noch ein Rennen mit vielen, vielen Runden. In Runde fünf schon alles zu riskieren wird sich nicht lohnen. Wir werden natürlich Gas geben, pushen. Schließlich ist es eher ein Sprintrennen anstatt eine 500 oder gar 600-Meilen Veranstaltung."

Startreihenfolge bleibt

Frage: "Es gibt in diesem Jahr keine Umkehrung des Starterfeldes. Wie denkst du darüber?"
Johnson: "Ich werde wie ein Idiot aussehen, denn ich habe keine Ahnung über das Format oder die Rundenzahl. Ich bin froh, dass es die Umkehr nicht mehr geben wird, denn selbst im Vorjahr als ich gewinnen konnte, verpasst ich den gedrehten Block um einen Rang und musste von weit hinten starten."

Frage: "Um wie vieles ist es einfacher auf einer Strecke zu gewinnen, auf der du schon einmal gewonnen hast?"
Johnson: "Eigentlich wird es nicht leichter, aber man hat etwas mehr Selbstvertrauen. Man weiß genau, wo man auf der Strecke sein muss und versucht seinen Rhythmus zu finden und sich mental darauf einzustellen. Man weiß viel mehr, worauf man achten muss."

Frage: "Dieses Rennen ist wichtig für die Fans und die Sponsoren, aber nur ein Fahrer wird am Ende glücklich sein. Es wird einige Autowracks geben. Ist dieses Rennen im Moment für die Teams vielleicht gar nicht gut?"
Johnson: "Doch, ich denke alle Teams freuen sich darauf. Es ist eine tolle Einstimmung auf die Coke 600, auch wenn man natürlich keinen Wagen verlieren will."

Harte Strafen zu erwarten

Frage: "Wie beurteilst Du die harte Strafe für den Wagen No.8 nach den Aerodynamik-Vergehen in Darlington?"
Johnson: "Die Strafen werden immer höher, vor allem wenn man mit den Teilen experimentiert, die Nascar zur Verfügung stellt. Sie machen ziemlich deutlich, dass man sich auf saftige Strafen gefasst machen muss, gerade wenn man mit ihren Teilen etwas macht. Man kann durchaus eine Linie bei den Übertretungsbestrafungen erkennen. Nascar will eine Botschaft vermitteln und ich denke, sie kommt an. Die Graubereiche sind ein Problembereich für die Crew-Chiefs."

Frage: "Du scheinst dich auf dieser Strecke besonders wohl zu fühlen..."
Johnson: "Die Strecke war für uns immer gut und wir freuen uns schon auf das Rennen. Ich kann nicht erklären wieso wir hier immer Erfolg hatten, aber hoffentlich halt er an."

Frage: "Wird dir irgendwo wegen deinen Erfolgen in diesem Jahr irgendwo die kalte Schulter gezeigt?"
Johnson: "Nein, keine kalten Schultern. In den Paddocks respektiert jeder Ricks (Hendrick) und unsere Leistung, auch wenn natürlich nicht jeder darüber glücklich ist. Es ist eine gute Position der Gejagte zu sein. In dieser Position wollen alle sein und wir sind sehr aufgeregt darüber."

Frage: "Worin liegt für dich die Anziehung der'Speed World Challenge'?"
Johnson: "Ich möchte sehr gerne ein besserer Straßenkurs-Pilot werden. Wenn ich nach Watkins Glen oder Sonoma komme, kann ich in den Top 10 mitfahren, aber an einen Sieg ist nicht zu denken. Ich möchte daher mehr Erfahrung auf solchen Kursen sammeln und Cadillac hat mir dankenswerterweise die Chance gegeben an der Speed World Challenge teilzunehmen. Ich habe in Sebring ihren Wagen getestet und auch hier."

Cadillac beindruckt Johnson

Frage: "Wie war dein Eindruck nachdem du hier einen Cadillac getestet hast?"
Johnson: "Ich war ehrlich gesagt in einigen Punkten überrascht, besonders wie schnell und gut diese Wagen sind. Der Cadillac ist echt beeindruckend. Man fährt sie ähnlich wie Nextel-Cup-Wagen."

Frage: "Hast du Bedenken gegenüber dem Wagen, wie etwa auch gegenüber dem stehenden Start?"
Johnson: "Der stehende Start wird neu für mich. Die Wagen haben Launch Control, die ich während der Tests noch nicht in den Griff bekommen habe. Der Kurs ist enttäuschend, weil wir wegen der Motorhomes für die Coke 600 nicht im Infield fahren können. Im Prinzip ist es das Oval mit ein paar Schikanen."

Frage: "Würdest du auch einmal gerne einen World Challenge Kurs fahren, der kein NASCAR-Kurs ist, so wie Road Atlanta etwa?"
Johnson: "Ich würde liebend gerne eine Corvette oder einen Daytona Prototypen einmal in einem Rennen fahren. Aber mir fehlt einfach die Zeit."

Wenig Zeit für Freunde

Frage: "Nachdem du viel reist, ist es etwas besonderes zwei Wochen am Stück zuhause zu sein?"
Johnson: "Es bedeutet mir sehr viel, auch wenn ich durch mein Lowe's-Engagement auf dem Lowe's Motor Speedway natürlich mehr zu tun habe als die meisten. Also auch wenn ich in meinem eigenen Bett schlafen kann, muss ich doch früh aufstehen und habe endlos Termine. Dennoch ist es toll hier zu sein."

Frage: "Deine Freunde bekommen dich wohl nicht viel zu Gesicht, außer sie reisen, oder?"
Johnson: "Nein, die sehen nicht viel von mir. Wir haben allerdings einige, die uns in Charlotte besuchen kommen, in der SouthPark-Gegend. Es gibt keinen besseren Platz zum Leben. Wir genießen es sie herumzuführen und ihnen die Gegend zu zeigen."

Frage: "Was ist deine größte Sorge in Sachen Nascar?"
Johnson: "Darüber habe ich mir noch nicht wirklich Gedanken gemacht. Wohl sicherzustellen, dass wir weiterhin wachsen. Es gibt viele Diskussionen über die TV-Pakete, die Sponsoren, Rennlängen, den Chase und seine Änderung. Wir müssen lediglich sicherstellen, dass unser Sport weiterlebt."

Frage: "Sind die Fahrer hierüber im Gespräch mit Nascar?"
Johnson: "Es gibt Zeiten, wo wir angesprochen werden, es liegt aber alles an Nascar. Es liegt in ihren Händen. Es ist seit ewigen Zeiten ein Familienunternehmen und sie haben es bis hierher geschafft, warum also nicht weiter."

Harte Piste in Dover

Frage: "Wie ist es in Dover zu fahren und was erwartest du dir vom Rennwagen der nächsten Generation?"
Johnson: "Die Umstellung auf den "Car of Tomorrow" wird nicht leicht. Er verhält sich in den Kurven anders und es wird nicht leicht werden. Ich hoffe, wir bekommen noch mehr Testzeit."

Frage: "Wie anspruchsvoll ist Dover?"
Johnson: "Dover ist eine der härtesten Strecken überhaupt. Die Geraden sind steiler als die Kurven, weswegen man beinahe vor den Turns schon wegrutscht. Durch den Beton gibt es viel Grip, aber der Kurs ist intensiv und eng."

Frage: "Wie ware es Jeff Gordon und Dale Earnhardt hier als Dreifachsieger nachzufolgen?"
Johnson: "Das wäre natürlich eine große Ehre und ich habe ein gutes Gefühl, dass es uns gelingen könnte. Wir haben hier schon zweimal gewinnen können, es könnte uns also durchaus erneut gelingen."