• 05.11.2007 06:23

  • von Pete Fink

Johnson: "Ich musste alles riskieren"

Man rieb sich etwas verwundert die Augen, mit welchem Risiko Jimmie Johnson in das grandiose Texas-Finale ging - 30 Punkte noch kein Polster

(Motorsport-Total.com) - Wie entschlossen Jimmie Johnson seiner Titelverteidigung entgegenstrebt, konnte man in dem hochdramatischen Texas-Finale gut beobachten. Beinahe 20 Runden lang lieferte sich der Hendrick-Pilot ein teilweise atemberaubendes Side-by-Side Racing mit Matt Kenseth und Johnson machte weiß Gott nicht den Eindruck, als wollte er sich mit einem sicheren zweiten Platz zufrieden geben.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson

Jimmie Johnson überquert in Texas nach hartem Kampf als Sieger die Ziellinie

"Das hat richtig Spaß gemacht", freute sich der Kalifornier auf der Pressekonferenz. "Ich wusste, dass ich mir keine Sorgen machen müsste, dass er mich vielleicht in eine schlechte Lage bringen würde. Er wusste, dass ich ihn wegen der Meisterschaft nicht von der Piste fegen würde, und so haben wir beide ein wirklich gutes Rennen um den Sieg veranstaltet."#w1#

Natürlich sei ihm während des harten Kampfes mit zahllosen Querstehern auch einmal der Gedanke durch den Kopf geschossen, dass er sich mit den sicheren Punkten eines zweiten Platzes zufrieden geben könnte. "Aber ich weiß, dass ich jeden Punkt brauchen werde und daher musste ich versuchen, alles herauszuholen."

Johnson mit dem Momentum

"Schaut euch die letzten Wochen an, da habe ich 60 Punkte aufholen können." Jimmie Johnson

Kenseth ist ein alter Fuchs und Johnson wusste, auf was er sich einlassen würde: "Als ich näher kam, hat er die obere Spur genommen und mir die Untere überlassen. Ab diesem Zeitpunkt war mir klar, dass ich irgendwie an ihm vorbeikommen musste. Wenn ich mich nach einer Kurve nicht vor ihn setzen können würde, dann würde er auf der anschließenden Gerade wieder an mir vorbeiziehen und das Rennen für sich entscheiden."

Neun Saisonsiege hat Johnson nun auf seinem Konto und in Texas gelang ihm sein erster Einzelerfolg überhaupt. Nach Martinsville und Atlanta hat der Hendrick-Pilot nun dreimal in Folge gewonnen, der amerikanische Begriff dafür lautet "Momentum", was soviel bedeutet wie "Schwung" oder "einen Lauf haben."

Das hat die Johnson-Crew zwei Rennen vor Saisonende mit Sicherheit, aber 30 Punkte sind für den Kalifornier noch keine Garantie. "Schaut euch die letzten Wochen an, da habe ich 60 Punkte aufholen können", warnt Johnson, der weder in Phoenix, noch in Homestead jemals gewinnen konnte. Aber das konnte er in Texas auch nicht - bis gestern.