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Earnhardt jun. Karrierestart: "Dachte, ich kriege keinen Job"

Dale Earnhardt jun. wird auf über 20 Jahre NASCAR-Karriere zurückblicken können - Dabei hätte alles schon 1997 vorbei sein können, wie er sich erinnert

(Motorsport-Total.com) - Normalerweise haben es die Söhne gestandener Rennfahrer leicht, im Motorsport Fuß zu fassen. Mick Schumacher, Mathias Lauda, Nico Rosberg, Max Verstappen, Nicolas Prost in Europa. Oder in den USA Michael Andretti, Marco Andretti, A.J. Foyt IV, Kyle Petty, Chase Elliott oder eben Dale Earnhardt jun. Doch nicht immer geht alles komplett glatt. Die Karriere des Dale Earnhardt jun. wäre beinahe zu Ende gewesen, bevor sie richtig losgegangen ist. Doch ihm gelang ein erstaunlicher Turnaround.

Titel-Bild zur News: Dale Earnhardt Jun., Dale Earnhardt sen.

Dale Earnhardt jun. und sen: Ein großer Name hilft, garantiert aber nichts Zoom

Dass er Rennfahrer werden wollte, stand für Earnhardt schon früh im Leben fest. Dabei wusste er von Anfang an, worauf er sich einließ, wie er bei der Verkündung seines Rücktritts vom NASCAR-Sport erzählt: "Zu jener Zeit kamen einige Rennfahrersöhne in den Sport und konnten nicht an die Erfolge ihrer Väter anknüpfen. Ich wusste, dass es schwierig werden würde, im Schatten dieses Mannes aufzuwachsen. Aber ich wollte unbedingt Rennen fahren."

Ziele habe er sich keine gesetzt, als er in die riesigen Fußstapfen von Dale Earnhardt sen. trat. "Ich wusste, dass die Wahrscheinlichkeit, ein derartiges Talent zu besitzen, für alle äußerst gering ist", legt er eine für sein damaliges Alter erstaunliche Reife dar. "Aber ich wollte es einfach tun, um es zu tun."

Budget wurde knapp

Mitte der 90er-Jahre begann Earnhardt jun. dann im Late Model Racing anzutreten und sich so auf eine NASCAR-Karriere vorzubereiten. Dank seines Namens war die Einstiegsschwelle natürlich vergleichsweise niedrig. Doch seine Vorahnung sollte sich bewahrheiten. "Ich bin 159 Late-Model-Rennen gefahren und habe nur vier gewonnen", erinnert der heute 42-Jährige.

Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriereperspektive in den oberen Ligen, die damals Busch-Serie und Winston-Cup hießen. 1997 kam dann die Hiobsbotschaft: "Mein Vater kam zu mir und Kelley (seine Schwester; Anm. d. Red.) und sagte mir, dass mein Budget für die Late Models aufgebraucht sei." Seine wenigen Erfolge reichten nicht aus, um die Sponsoren dauerhaft bei Laune zu halten - großer Name hin oder her. 1997 wurde ein sehr schwieriges Jahr mit nur sieben Late-Model-Rennen und zehn Läufen in der Busch-Serie. Keines davon verlief wirklich erfolgreich.

"Ich dachte, ich kriege keinen Job mehr", fasst er die damalige Lage zusammen. "Ich rief James Finch (den Teamchef des mittlerweile verschwundenen Teams Phoenix Racing; Anm. d. Red.) an und bat ihn, sein Auto fahren zu dürfen. Aber er würgte mich ab. Das nehme ich ihm bis heute krumm. Aber so war es. An diesem Punkt um 1997 herum lief einfach nichts zusammen."

Bemerkenswerte zwei Jahre bei Dale Earhardt Inc.

Er sollte seine Chance dann doch noch bekommen - im Team seines Vaters. Sein Name brachte große Publicity, doch nur Daueroptimisten glaubten an einen Erfolg, als Dale Earnhardt jun. 1998 sein erstes volles Jahr in der Busch-Serie in Angriff nahm. Die Kritiker schienen Recht zu behalten, als es in Daytona und North Carolina nicht wirklich lief. Am Wochenende, als sein Vater endlich den ersehnten Daytona-500-Sieg holte, flog Junior spektakulär durch die Luft.

Doch dann geschah Erstaunliches: Dale Earnhardt jun. begann, das Ruder mit einem zweiten Platz in Las Vegas und einem dritten in Nashville herumzureißen. Nach einem weiteren zweiten Platz in Bristol gelang ihm sein erster Busch-Sieg in Texas. Nun war klar, dass er nicht nur um Siege kämpfen würde, sondern Meisterschaftskandidat wäre. "Ich war regelrecht schockiert, was wir Woche für Woche zusammenbrachten", gesteht Earnhardt, selbst überwältigt gewesen zu sein. Er setzte sich 1998 gegen Matt Kenseth durch und verteidigte seinen Titel 1999 noch einmal. Bis heute haben das nur fünf weitere Fahrer in der heutigen Xfinity-Serie geschafft.


Fotostrecke: Die Karriere von Dale Earnhardt jun. in Zahlen

"Diese zwei Meisterschaften und mehr als ein Dutzend Rennen auf Anhieb zu gewinnen war wirklich unglaublich", schwelgt Earnhardt in den angenehmsten Erinnerungen seiner Karriere. "Und das alles mit Tony Junior, Tony Senior, Onkel Danny und der ganzen Familie zu erreichen, hat wirklich Spaß gemacht." Junior wechselte daraufhin den Winston-Cup. Eine Meisterschaft in der Cup-Serie gewann er nie (2017 ist die letzte Chance). Doch er ist damit im Reinen: "Ich habe weitaus mehr erzielt als ich mir je erträumt hätte. Aus diesem Grunde habe ich auch ein bittersüßes Gefühl beim Rücktritt."

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