Daytona-Reifenschaden: Kyle Busch teilt gegen Goodyear aus

Kyle Busch ist nach seinem Unfall bei 320 km/h beim Daytona 500 2017 nicht gut auf Goodyear zu sprechen - Der NASCAR-Reifenlieferant reagiert gelassen

(Motorsport-Total.com) - Gerade noch hatte Kyle Busch Geschichte als erster Sieger eines Rennsegments in der NASCAR-Cup-Serie geschrieben, da war das Daytona 500 2017 für Kyle Busch schon wieder vorbei: Eingangs Kurve drei kam es zu einem Reifenschaden hinten rechts, infolge dessen sich der Joe-Gibbs-Toyota in die Mauer drehte und dabei mehrere Fahrzeuge mitnahm - darunter unter anderem seinen Teamkollegen Matt Kenseth und Dale Earnhardt jun. (Hendrick-Chevrolet). Der Meister von 2015 ist angefressen.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch

Kyle Busch ist nach seinem Wreck stocksauer auf Goodyear Zoom

"Goodyear-Reifen sind einfach nicht gut darin, die Luft drin zu halten", macht sich der jüngere Bruder des Rennsiegers Kurt Busch Luft. "Es ist sehr frustrierend, wenn man das hier jedes Jahr aufs Neue hat. Es hat mich einfach gedreht, ohne dass ich etwas falsch gemacht hätte. Wir hatten es bereits vergangenes Jahr (im Juli-Rennen; Anm. d. Red.). Im Training hat es uns bereits zerlegt und wir haben dadurch ein Auto verloren. Und das hat nicht nur uns betroffen."

Die Schelte lässt den Reifenhersteller aber kalt. Goodyear-Motorsportchef Greg Stucker zu Folge habe es nur Reifenschäden durch Fremdeinwirkung gegeben. Beim Busch-Reifenschaden seien Spuren zu sehen, die auf mechanische Einwirkung von außen deuten, lässt er durchblicken. Allerdings steht eine eingehende Analyse des Pneus noch aus. Stucker zufolge soll es auch zu Beschädigungen am linken Hinterreifen gekommen sein, was ebenfalls zum Unfall beigetragen haben könnte.

Jedenfalls sieht Goodyear keinen Grund zur Beunruhigung. Sämtliche während der Speedweeks aufgetretene Reifenschäden seien durch Fremdkörper verursacht worden - oder durch blockierende Reifen beim Anbremsen der Boxengasse. Und die Busch-Schelte? "Er hat halt einfach reagiert", versucht Stucker, die Wogen zu glätten. "Er hatte nicht alle Fakten. Diese versuchen wir herauszufinden. Wir wollen eine befriedigende Antwort mit allen Tatsachen geben, damit das Team weiß, wie es weitermachen soll." Goodyear hat den Verdacht, dass der Reifen womöglich an der Karosserie geschliffen habe.

Busch hatte bis zum Unfall 18 Führungsrunden absolviert und sich durch den Sieg in Segment eins einen Playoff-Punkt gesichert. "Aber was soll's, wir versuchen doch, das Daytona 500 zu gewinnen", hadert er. Sein Bruder Kurt Busch beendete seine 17 Jahre dauernde Wartephase auf einen Sieg beim prestigeträchtigsten NASCAR-Rennen des Jahres. Kyle Busch wartet nach wie vor auf seinen ersten Sieg beim Daytona 500.