Das Sieger-Interview von Tony Stewart
Tony Stewart sprach auf seiner Pressekonferenz über seinen ersten Talladega-Sieg - und auch über dessen kontrovers diskutiertes Zustandekommen
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Tony, wie war dein erster Talladega-Sieg?"
Tony Stewart: "Ich glaube, was euch hier vor allem interessiert, war die letzte Runde. Der Restart war gut, ich habe nur sichergestellt, dass mein Vorsprung nicht zu groß wurde, damit die anderen nicht mit zuviel Schwung daherkommen. Dann hatte ich Regan Smith im Heck sitzen und er hat mich die Gegengerade hinunter geschoben. Ich dachte mir, wenn ich es schaffe, dass er an meinem Heck kleben bleibt, dann habe ich eine Chance."

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Tony Stewart gewann nach 43 Anläufen wieder ein Sprint-Cup-Rennen
"Also bin ich locker dahin gefahren. Als er in der Kurvenmitte ausscherte, habe ich das Schlimmste befürchtet, denn ich sah den Zug hinter mir anrollen. Dann habe ich einen Konter gesetzt, aber früh genug, so dass ich ihn auf eine andere Linie zwang und bin dann schnell auf meine Linie zurückgekehrt."#w1#
"Als Erster hast du immer eine schlechte Ausgangssituation, aber egal - nun habe ich endlich diesen Talladega-Sieg. Jetzt gibt es nur noch drei Strecken, auf denen ich nicht gewonnen habe. 33 Siege in zehn Jahren, darauf können wir alle stolz sein."
Frage: "Wie wichtig ist dieser Sieg und die Art und Weise, wie er zustande kam?"
Stewart: "In den letzten zwölf Monaten haben wir versucht, herauszufinden wo es fehlt und wie wir wieder in die Victory Lane zurückkommen. Es war kein gutes Jahr mit viel Pech. Wir hätten in Charlotte gewinnen sollen, in Bristol auch - vier oder fünfmal hatten wir eine Siegchance, aber immer ist irgendetwas ungewöhnliches dazwischen gekommen."
Ein geiles Gefühl...

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Tony Stewart (mi.) und seine Joe-Gibbs-Crew in der Victory Lane Zoom
"Nun der erste Saisonsieg und das noch in Talladega - die Leute wissen gar nicht, was mir das bedeutet. Mein Nationwide-Sieg hier im Frühjahr war schon stark, aber nun endlich der erste Sieg im Cup hier, das ist einfach nur ein geiles Gefühl.
Frage: "Was antwortest du nun den Skeptikern, die dich seit deinem Abschied als lahme Ente bezeichnet haben?"
Stewart: "Es ist ja kein Geheimnis, dass wir 2008 hinter der Musik her fuhren, aber wie gesagt, wir hatten auch unsere Chancen. Heute war es klasse. Man muss sich ja nur die Ereignisse von heute ansehen - wir haben uns aus allem heraushalten können. Heute lief alles zu unseren Gunsten und wir konnten den Sack zu machen."
"Ich habe mir viele Nächte lang den Kopf zerbrochen, was zu tun ist und wie lange diese Pechsträhne wohl noch anhalten wird. Jetzt kann ich zumindest für die nächsten sechs Tage behaupten, dass ich da heraus gekommen bin. Heute war das Glück auf unserer Seite."
Frage: "Was sagst zu zu Regan Smith und dieser Regel, dass man unter die gelbe Linie fahren darf, wenn man die Zielflagge sehen kann? Das Gerücht ging ja im Fahrerlager herum, wie ist dein Standpunkt dazu?"
Stewart: "Alles was ich dazu sagen kann, ist, dass im Fahrermeeting darüber nicht gesprochen wurde. Ich saß da drin und irgendjemand wird schon eine Kopie davon haben."
Blockieren ist völlig normal

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Nach viel Pech hatte Tony Stewart in Talladega eine große Portion Glück Zoom
"Ich bin in diesen Meetings gesessen, seit es die Regel mit der gelben Linie gibt. Wir werden immer gewarnt, dass wir uns oberhalb dieser gelben Linie aufzuhalten haben. NASCAR sagt, das beginnt mit der Startflagge und endet mit der Zielflagge, und die Betonung liegt auf den Kurven.
"Ich habe ein paar Daytona 500 verloren weil jemand geblockt hat, ich habe hier in Talladega Rennen verloren, weil jemand geblockt hat, das ist ein Teil des Spiels. Das Rennen heute war nicht anders als meine 19 Rennen vorher. Immer blockt irgendwer. Das Tolle heute war, dass ich dieses Mal am richtigen Ende saß."
"Glaubt mir, ich bedaure nichts, was ich heute getan habe. Ich habe exakt das getan, was nötig war, um zu gewinnen und es hat funktioniert."
Frage: "Nun bist du Siebter mit einem Rückstand von 203 Punkten. Sechs Rennen sind es noch. Hast du noch eine Chance auf den Titel oder nimmst du es nun Rennen für Rennen?"
Stewart: "Der Chase ist noch nicht einmal zur Hälfte vorbei. Es kann immer noch alles passieren. Eines habe ich gelernt: Solange du noch mathematische Chancen hast, ist nichts vorbei. Aber man weiß nie, was nächste Woche passieren wird. Dieses Rennen ist eines von denen, wo im Vergleich zu anderen Strecken mehr passieren kann. Nun gehen wir das Ganze Woche für Woche an."
Frage: "Ist darin etwa eine Ambiguität versteckt?"
Stewart: "Eine Ambi-was? Bitte benutzt einfache Wörter, ich komme aus Süd-Indiana..."

