"Seltsamer" Australien-Freitag für Bautista im Ducati-Werksteam

(Motorsport-Total.com) - Das Ducati-Werksteam tritt an diesem Wochenende beim Grand Prix von Australien auf Phillip Island mit dem um den MotoGP-Vizetitel kämpfenden Andrea Dovizioso und erstmals mit Alvaro Bautista an, da sich Jorge Lorenzo zu Hause von seiner Operation an der linken Hand erholt. Für den Grand Prix von Malaysia in Sepang am kommenden Wochenende hat Ducati bereits einen neuen Einsatzplan.

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Alvaro Bautista fuhr Jorge Lorenzos Bike und wurde gleich doppelt überrascht Zoom

In der kombinierten Zeitenliste der beiden Freitagstrainings auf Phillip Island reihte sich Dovizioso mit einem Rückstand von 0,275 Sekunden auf den Tagesschnellsten Andrea Iannone (Suzuki) auf P4 ein. Bautista, der von seinem Arbeitgeber, dem Angel Nieto Team, ausgeliehen wurde, um erstmals mit der GP18 fahren zu können, belegte Platz 15. Der Spanier erlebte einen durchaus turbulenten ersten Arbeitstag im Werksteam.

"Am Vormittag fuhr ich einen Vergleich mit unterschiedlichen Abstimmungen", berichtet Bautista und geht ins Detail: "Eine davon war die Grundabstimmung, wie sie vom Werksteam verwendet wird. Die andere war jener sehr ähnlich, die ich mit der GP17 fahre. Letzten Endes haben wir uns dazu entschlossen, mit der Abstimmung weiterzuarbeiten, die meiner gewohnten näher kommt, denn damit fühle ich mich viel wohler."

Bautista mit Sturz und mysteriösem Defekt

Der Nachmittag verlief für Bautista aber trotz weitestgehend vertrauter Abstimmung nicht reibungslos. "Vor allem die Motorcharakteristik und das Getriebe sind ein bisschen anders als das, was ich gewohnt bin", beschreibt er den Hauptunterschied zwischen seiner gewohnten GP17 und der GP18. "Aus diesem Grund muss man das Motorrad ein bisschen anders fahren. Mir ist ein Fehler unterlaufen, indem ich beim Gas-Wegnehmen vor Kurve 6 den Gang nicht eingelegt hatte. Als er dann einrastete, wurde ich nach vorn geschleudert und bin gestürzt."

Verletzt hat sich Bautista bei seinem Absteiger in der als "Siberia" bekannten Linkskurve nicht, aber als er daraufhin auf die Ersatzmaschine umsteigen wollte, gab es ein weiteres Hindernis. "Am Vormittag hatte es am zweiten Bike ein Problem gegeben. Eine Warnlampe leuchtete auf. Das Team dachte, dass man das Problem für den Nachmittag behoben hätte, aber als das Bike angelassen wurde, leuchtete dieselbe Warnlampe wieder auf. Deshalb haben wir im Sinne meiner Sicherheit entschieden, in der Box zu bleiben", sagt Bautista, spricht zusammenfassend von einem "seltsamen Tag" und glaubt, dass er sich am Samstag "ohne die Abstimmung überhaupt anzurühren noch deutlich verbessern" kann.

Dovizioso traut dem Freitag nicht

Teamkollege Dovizioso, der nach den beiden Freitagstrainings im Gegensatz zu Bautista vorläufig für den direkten Q2-Einzug gesetzt ist, sieht ebenfalls noch Luft nach oben. "Ich bin zufrieden, aber die Schnellsten sind wir nicht. Wir müssen uns steigern, denn ich glaube nicht, dass das, was wir heute gezeigt haben, ausreichen wird", sagt "Dovi" und rechnet mit Blick auf das weitere Wochenende damit, dass vor allem "Valentino [Rossi; 10.] und Marc [Marquez; 7.] am Samstag und am Sonntag deutlich stärker sein werden".

Wo er sich selbst im Qualifying und im Rennen einordnen wird, vermag Dovizioso noch nicht so recht abzuschätzen, denn er merkt an, dass es auf Phillip Island gerade für die Ducati-Piloten "immer ein paar Fragezeichen" gibt, was die Konkurrenzfähigkeit betrifft. Die Fragezeichen aus dem vergangenen Jahr, als "Dovi" beim Australien-Grand-Prix mit Platz 13 sein schlechtestes Saisonergebnis mit Zielankunft einfuhr, seien am Freitag jedenfalls "nur teilweise beantwortet" worden.

Auf die Frage, welches Rennergebnis für ihn am Sonntag ein Erfolg wäre, antwortet Dovizioso ohne zu zögern mit "ein Podestplatz". In der aktuellen MotoGP-Gesamtwertung 2018 liegt der Ducati-Pilot bei noch drei zu fahrenden Rennen als Zweiter nur noch neun Punkte vor Verfolger Valentino Rossi. Angesichts des bisherigen Saisonverlaufs der beiden bleibt die Frage, wer Vizeweltmeister wird, spannend.