Nach Assen-Pleite: Herve Poncharal verteidigt seine Rookies

In Assen konnten Jonas Folger und Johann Zarco ihre starken Qualifying-Ergebnisse im Rennen nicht umsetzen, doch Teamchef Herve Poncharal nimmt sie in Schutz

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Ausfall von Jonas Folger und einem enttäuschenden 14. Platz für Johann Zarco verzeichnete Tech-3-Yamaha beim Großen Preis der Niederlande am vergangenen Wochenende sein bis dato schlechtestes Saisonergebnis. Dabei hätte die Ausgangssituation für die MotoGP-Rookies in Assen gar nicht besser sein können: Mit Zarcos Pole-Position und Folgers sechstem Startplatz hatten die beiden alle Trümpfe in der Hand.

Titel-Bild zur News: Herve Poncharal

Herve Poncharal verzeiht Fehler der Rookies: Das gehört zum Lernprozess Zoom

Doch während Folger in Runde eins nach einem Fehler bis ans Ende des Feldes zurückfiel und schließlich stürzte, verpokerte sich Zarco bei einsetzendem Regen mit einem unnötigen Bikewechsel und musste letztlich Schadensbegrenzung betreiben. An ein zweites Podium nach Le Mans war nicht mehr zu denken. "Dieses Wochenende ist für uns sehr enttäuschend zu Ende gegangen", gibt Tech-3-Teamchef ganz offen zu.

Insbesondere nach den starken Leistungen am Samstag: "Johann fuhr eine unglaubliche Pole-Position ein und Jonas erreichte sein bisher bestes Qualifying-Ergebnis. Allerdings kann das Wetter immer verrückt spielen. Und da die Fahrer nicht so viel Trainingszeit im Trockenen hatten, war ich in der Startaufstellung etwas besorgt." Zwar regnete es zum Zeitpunkt des Starts nicht, doch die Temperaturen waren kühl und die Reifenwahl entsprechend schwierig.

"Unsere Jungs haben sich sowohl vorn als auch hinten für die weichen Reifen entschieden. Johann ist damit unfassbar gut ins Rennen gestartet", blickt Poncharal zurück. Die ersten zehn Runden führte der Yamaha-Privatier den Grand Prix an, hielt sich danach weiter in der Spitzengruppe. Doch mit den ersten Regentropfen kamen die Schwierigkeiten. "Johann sagte mir, dass ihn das mehr gestört hat als die anderen und er nicht mithalten konnte", erklärt der Teamchef.


Fotos: Tech 3, MotoGP in Assen


Infolgedessen habe er den Bikewechsel riskiert - für den Fall, dass der Regen wie zuvor im Wamr-up stärker werden würde. Doch das passierte nicht. "Das ist enttäuschend, aber Johann wird daraus lernen. Wir müssen bedenken, dass er noch immer ein Rookie ist und wir hier stärker waren als zuvor", weiß Poncharal. Auch von Folger hatte er sich in Assen ein starkes Rennen erhofft, denn "wir wissen, dass er hier sehr schnell ist".

"Aber er wurde von der Strecke geschubst und dann war er vielleicht etwas zu ungeduldig, um wieder aufzuholen. Das ist schade, denn wir glauben, dass er es problemlos in die Top 10 geschafft hätte. Seine Rundenzeiten waren schnell", sagt der Franzose weiter und bleibt besonnen: "Auch für Jonas ist es seine Debüt-Saison. Er lernt noch, als müssen wir ruhig bleiben. Das nächste Rennen ist sein Heim-Grand-Prix. Darauf freuen wir uns sehr.