Crutchlow: Selbstvertrauen nicht mehr so hoch wie bei Tech 3

Honda-Neuling Cal Crutchlow ist auch 2015 weiterhin auf der Suche nach seinem Selbstbewusstsein, dass ihn in der Vergangenheit bei Tech 3 einst stark machte

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2014 war für Cal Crutchlow ein echtes Desaster. Auf Ducatis GP14 fuhr der Brite meist nur hinterher und nach nur einem Jahr trennten sich die Wege von Crutchlow und den Italienern schon wieder. Trotzdem scheint diese eine Saison bei Crutchlow Spuren hinterlassen zu haben. Zwar fühlt sich der Brite bei seinem neuen Arbeitgeber LCR wieder deutlich wohler, doch trotzdem fühlt er sich auf Hondas RC213V nicht so gut wie einst auf der Yamaha M1.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Für Cal Crutchlow läuft es 2015 besser, aber noch immer nicht optimal Zoom

"Momentan ist mein Selbstbewusstsein gar nicht so schlecht. Allerdings ist es nicht so hoch wie damals, als ich für Tech 3 gefahren bin", verrät Crutchlow, der zwischen 2011 und 2013 für das Team von Herve Poncharal an den Start ging und in dieser Zeit sechs Podiumsplätze und zwei Pole-Positions holte. Für seinen neuen Arbeitgeber stand er in dieser Saison bisher lediglich in Argentinien einmal auf dem Podest.

Ansonsten war es für Crutchlow eher eine durchwachsene erste Saisonhälfte. Negativer Höhepunkt: In Le Mans, Mugello und Barcelona stürzte er dreimal in Folge. Trotzdem ist er mit 66 Punkten aktuell zweitbester Satellitenpilot hinter seinem Landsmann Bradley Smith (87 Punkte) auf der Yamaha. "Wenn du stürzt, dann verlierst du dein Selbstvertrauen", erklärt Crutchlow.

Allerdings sei das im vergangenen Jahr gar nicht das Hauptproblem gewesen. "Es gibt viele Dinge und dabei geht es nicht einmal nur ums Racing", erklärt Crutchlow und ergänzt: "Ich hatte einige Stürze und hinter den Kulissen passierten Dinge, mit denen ich nicht zufrieden war." Das alles führte dazu, dass Crutchlow am Ende seiner Ducati-Zeit kein aktuelles Material mehr von seinem Arbeitgeber erhielt.


Präsentation: LCR-Honda

"Ich habe aufgehört, um Dinge zu bitten, denn ich wusste, dass ich sie sowieso nicht bekommen würde", erinnert sich Crutchlow zurück. "Ich musste einfach mit dem fahren, was ich hatte. Aber es gab einen Punkt, an dem ich angepisst war. Da hat sich meine Einstellung vielleicht geändert." Kurios: In Aragon schaffte es Crutchlow 2014 auf unterlegenem Material plötzlich doch noch einmal aufs Podium, nachdem ihn eigentlich alle bereits abgeschrieben hatten.

"Es gab einen Punkt, an dem ich angepisst war." Cal Crutchlow über 2014

Mit Wut im Bauch und ohne Druck lief es plötzlich besser. Sein Wechsel zu LCR stand zu diesem Zeitpunkt bereits fest. "Ehrlich gesagt bin ich momentan ziemlich zufrieden damit, wie ich fahre. Ich bin mit Honda, meinem Team und allem zufrieden", sagt der Brite und ergänzt: "Ich mache keinen schlechten Job. Das ist momentan genau das, was ich, das Team und Honda brauchen." Das ganz große Selbstbewusstsein hat Crutchlow allerdings trotzdem noch immer nicht wiedergefunden.