Aleix Espargaro fordert Factory-Bikes heraus

Aleix Espargaro kämpft in Jerez wie ein Löwe und unterliegt in der Verfolgergruppe als Neunter - An einen Podestplatz denkt der Spanier derzeit nicht

(Motorsport-Total.com) - Die größte Unterhaltung im Grand Prix von Jerez bot der Vierkampf um den fünften Platz. Dieser spielte sich rund eine halbe Minute hinter Sieger Marc Marquez ab. Vor allem Andrea Dovizioso (Ducati), Alvaro Bautista (Gresini-Honda) und Aleix Espargaro (Forward-Yamaha) lieferten sich viele Zweikämpfe. Am Ende setzten sich die Prototypen durch und Espargaro kam als Siebter ins Ziel. Der Spanier kämpfte verbissen gegen die beiden Prototypen und hatte nur knapp das Nachsehen.

Titel-Bild zur News: Alvaro Bautista, Aleix Espargaro, Bradley Smith

Aleix Espargaro (41) kämpfte gegen mehrere Factory-Fahrer Zoom

War es sein bestes Saisonrennen? "Ja, das denke ich. Mit der Platzierung bin ich zwar nicht so zufrieden, aber das war das Maximum", bewertet Espargaro Rang sieben. "Mein Stil war nicht so schlecht. Ich habe Bradley und Bradl überholt. Meine Pace war auch besser als Dovis. Ich habe ihn mehrmals überholt, aber er hat mich auf der Geraden immer wieder überholt. Es war unmöglich vor ihm zu bleiben. Mit Bautista war es dann genauso."

Da die beiden Prototypen auf der Gegen- und der Zielgeraden problemlos überholen konnten, lief Espargaro gegen eine Wand an. "Ich war das ganze Rennen frustriert. Auf der Bremse war ich so ähnlich wie Dovi, aber in den Kurven musste ich fast aufstehen, weil ich einen viel höheren Kurvenspeed als er fuhr. Wenn ich eine Runde vor ihm geblieben wäre, hätte ich ihm davonfahren können", glaubt der Spanier. "Vielleicht hat er das gewusst, denn er hat mich immer sofort zurück überholt."

"Ich habe mich schon geärgert und wäre in der ersten Kurve fast gestürzt, weil ich später als er bremsen wollte. In Argentinien bin ich über das Limit gegangen. In Katar und in Jerez bin ich im Qualifying über das Limit gegangen und gestürzt"., zählt Espargaro die Rückschläge auf. Die Open-Honda-Fahrer wählten die Reifenmischung extra-soft. Espargaro fuhr mit soft. Warum? "Ich hätte nicht mit extra-soft fahren können."

"Ich war über die Renndistanz um zehn Sekunden schneller als Nicky Hayden, der mit extra-soft gefahren ist. Diese zehn Sekunden reichen, um diesen Reifen völlig zu zerstören", lautet die Erklärung. "Wir müssen den Speed in die Kurve mitnehmen. Dabei zerstört man die Reifen." Trotzdem schätzt Espargaro das Rennen als großen Erfolg ein.


Fotos: Aleix Espargaro, MotoGP in Jerez


"Ich habe zwei Yamahas und eine Honda geschlagen. Dazu hätte ich beinahe noch eine weitere Honda und eine Ducati geschlagen. Deswegen war es ein gutes Rennen", betont der beste CRT-Fahrer der vergangenen beiden Jahre. Allerdings ist auch klar, dass er zwar gutes Material, aber kein Werksmaterial zur Verfügung hat. "Es ist frustrierend, aber für mich ist es nicht lächerlich. Mein Team und ich versuchen alles, damit wir den Factory-Bikes so nahe wie möglich kommen."

"Auf der Bremse war ich so ähnlich wie Dovi, aber in den Kurven musste ich fast aufstehen, weil ich einen viel höheren Kurvenspeed als er fuhr." Aleix Espargaro

"Nach den drei Werksteams sind wir schon der beste Rennstall. Wir haben offensichtlich nicht mehr Pferdestärken. Trotzdem müssen wir es an jedem Wochenende probieren. Wenn eine Strecke kommt, wo es wenige Gerade gibt, dann können wir vielleicht vorne bleiben." In Le Mans, wo in zwei Wochen gefahren wird, gibt es mehrere enge Schikanen.

"Le Mans ist eine sehr gute Strecke für mich, weil ich es mag, wenn man hart und spät bremst", ist Espargaro für das nächste Rennen optimistisch. "Es gibt dort viele enge Kurven. Die Yamaha ist in der Bremsphase aber nicht so gut. Ducati und Honda sind in diesem Bereich besser. Wir sind gut, wenn man die Bremse löst." An einen Podestplatz will Espargaro derzeit nicht denken. "Nach zehn Runden rutsche ich stark. Das war heute mein Limit. Der Unterschied besteht nicht nur bei der Beschleunigung und der Höchstgeschwindigkeit, sondern auch bei der Elektronik. Es kommen vielleicht noch Strecken, wo wir ihnen nahe kommen können. Ein Podestplatz wird aber sehr schwierig."