Suter-Pläne 2016: Mindestens vier Piloten, Tests ab September

Suter möchte in der Moto2 2016 wieder mit mehr Piloten an den Start gehen - Erste Tests des neuen Motorrads ab September - Rückkehr von Dominique Aegerter?

(Motorsport-Total.com) - Die Suter-MMX2 erfreut sich in der Moto2-Saison 2015 nicht gerade großer Beliebtheit. Lediglich Ioda-Pilot Florian Alt und Ricky Cardus vom JPMoto-Malaysia-Team setzen die Maschine in diesem Jahr ein - ohne großen Erfolg. Im kommenden Jahr möchten Suter-Racing-Technology allerdings einen neuen Angriff auf die Kalex-Dominanz in der mittleren Klasse starten. Eine neue Maschine der Schweizer befindet sich bereits in der Entwicklung, außerdem soll das Fahrerfeld mindestens verdoppelt werden.

Titel-Bild zur News: Florian Alt

2015 ist Florian Alt einer der wenigen verbliebenen Suter-Piloten im Moto2-Feld Zoom

"Wir sprechen momentan mit mehreren Teams. Wir würden gerne mehr oder weniger vier Bikes haben, die wir direkt mit neuen Teilen und Entwicklung unterstützen", wird Firmenchef Eskil Suter von 'Crash.Net' zitiert. "Wenn es mehr Piloten gibt, dann würden wir uns maximal auf acht beschränken. Nicht mehr", erklärt er. Damit wären die Schweizer dann ungefähr wieder auf dem Niveau der Vorjahre.

"Momentan ist noch nichts fix", erklärt Suter allerdings. Er hofft, dass er in dieser Hinsicht beim Rennen in Aragon im September Neuigkeiten verkünden kann. Etwas konkreter sieht es da bereits beim neuen Bike für 2016 aus. "Es ist ziemlich neu und es gibt viele neue Dinge. Wir übernehmen einige Details des alten Bikes, einige gute Sachen, aber es gibt keine direkte Verbindung", verrät er.

Nicht alles ist neu

Unter anderem wird es ein neues Chassis und eine neue Schwinge geben. "Es ist eine Kombination der positiven Punkte, die wir in den vergangenen Jahren gefunden haben", verrät Suter und ergänzt: "Wir werden im September beginnen, das neue Motorrad zu testen." 2016 möchte man dann wieder an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen. Zwischen 2010 und 2012 stellte Suter dreimal in Folge den Moto2-Weltmeister.

Seit 2013 dominiert allerdings Kalex die mittlere Klasse. "Wenn ein Kerl die Meisterschaft auf einem Motorrad gewinnt, dann ist es manchmal so, dass alle dieses Bike wollen", weiß Suter. Die Konsequenz: In diesem Jahr setzen fast alle Top-Piloten auf Motorräder des deutschen Herstellers. Zuletzt in Brünn waren so unter den schnellsten 17 Piloten 16 Kalex-Bikes zu finden.


Moto2 in Brünn

Trotzdem glaubt Suter nicht, dass die MMX2 in der vergangenen Saison deutlich schlechter war. "Wir hatten im vergangenen Jahr nicht die besten Teams", erklärt er. Trotzdem sucht er die Fehler auch bei seinem eigenen Unternehmen und erklärt, dass man in der Vergangenheit zu viele Upgrades für das Bike entwickelt habe. "Das führt dazu, dass der Pilot das Gefühl bekommt, dass es immer eine technische Lösung gibt, um noch schneller zu sein."

"Wir hatten im vergangenen Jahr nicht die besten Teams." Eskil Suter

Rückkehr von Dominique Aegerter?

"Bei der Kalex hast du dein Setup und du musst damit arbeiten und dich darauf konzentrieren, auf der Strecke schneller zu sein", erklärt er und ergänzt: "Wenn wir gute Piloten haben, denn denke ich, dass wir technisch auf einem sehr hohen Level sein können. Außerdem haben wir im vergangenen Jahr drei Rennen gewonnen. Es ist nicht so, dass wir da hoffnungslos verloren waren. Trotzdem herrschte unter den meisten Piloten die Meinung, dass die Kalex das bessere Motorrad ist."

Dass das nicht zwingend der Fall sein muss, macht er an den Beispielen von Tom Lüthi und Dominique Aegerter fest. "Sie sind nicht so gut wie im vergangenen Jahr. Das bedeutet, dass das Bike nicht das Problem war. Die Piloten müssen sich einfach daran anpassen und damit einen guten Job machen", erklärt Suter. Die beiden Schweizer waren 2014 mit Material von Suter unterwegs und fahren nun auf Kalex.

"Wenn wir gute Piloten haben, denn denke ich, dass wir technisch auf einem sehr hohen Level sein können." Eskil Suter

Während Aegerter 2014 zum gleichen Saisonzeitpunkt bereits vier Podiumsplätze und einen Sieg vorweisen konnte, stand er 2015 bisher erst ein einziges Mal auf dem Podest. Möglicherweise könnte der Schweizer daher an einer Rückkehr zu Suter interessiert sein. 'Blick.ch' berichtet, dass er das neue Bike nach dem Rennen in Silverstone zumindest schon einmal testen soll. Eine Rückkehr könnte also durchaus im Bereich des Möglichen liegen.