Noyes: Moto2 ist eine wilde Klasse
Kenny Noyes lieferte im Rennen in Jerez eine starke Vorstellung ab - Nach rundenlangen Positionskämpfen in der Spitzengruppe wurde er Siebter
(Motorsport-Total.com) - Die beeindruckende Leistung von Kenny Noyes im Grand Prix von Spanien kommt nicht von ungefähr. Die Rennstrecken auf der iberischen Halbinsel sind dem Kalifornier bestens vertraut. Seit 2001 fährt er in Spanien Motorradrennen. Mit Platz sieben landete Noyes in seinem erst zweiten WM-Lauf in den Punkterängen.
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Kenny Noyes hielt sich in Jerez lange an der Spitze des Moto2-Feldes
"Das ist eine wilde Klasse", so der 31-Jährige."Ich hatte nur drei Zehntelsekunden Rückstand auf die Pole-Position. Trotzdem reichte es nur für den neunten Startplatz in der dritten Reihe. Seit dem Rennen in Katar weiß ich, dass man in dieser Klasse mit all den Jungs um jeden Zentimeter kämpfen muss." Noyes war der erste Start nicht wirklich gut gelungen. Zudem war er in den Massencrash in der zweiten Runde verwickelt und zu Sturz gekommen.#w1#
"Ich war froh, eine zweite Chance bekommen zu haben", meint der Kalifornier. "Mein zweiter Start war ungleich besser als der erste. Und noch in der ersten Runde führte ich das Feld in den letzten Streckenabschnitt, wo die Stimmung mit einem Stadion vergleichbar ist. Das war vielleicht ein Gefühl, als ich die vielen Zuschauer gesehen und gehört habe. So wie in einem Traum!"
"Ich habe um den Sieg gekämpft", so Noyes weiter. "Unsere Harris funktionierte in den Kurven hervorragend. Vor allem auf den Bremsen, als das Bike schon in Schräglage war. In den Bremszonen konnte ich jedes Mal die Meter wieder gutmachen, die wir auf den Geraden verloren haben. Ich musste aber immer ziemlich hart bremsen. Deswegen habe ich auch meinen Vorderreifen zu sehr beansprucht und ich war nicht mehr in der Lage, das Rennen so zu Ende zu fahren, wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte."
Der Circuito de Jerez ist für Noyes kein Neuland. Aber auch bei den anstehenden Rennen im WM-Kalender traut er sich einiges zu. "Im Allgemeinen bin ich mit dem Jerez-Wochenende zufrieden. Wir haben gezeigt, dass wir mit den Jungs mithalten können. Aber unsere Zielsetzung lautet Rennsiege einzufahren. Diesen Circuit kenne ich aus der spanischen Meisterschaft mit den 1.000er-Maschinen. Aber mit diesem Bike und diesen Team bin ich der Meinung, dass wir an diese Leistung anschließen können, auch wenn wir die Rennstrecke nicht kennen. So wie zum Beispiel Le Mans, dem nächsten Grand Prix, das ich bisher nur aus dem Fernsehen und von der Playstation kenne."
Noyes ist der Sohn von Dennis Noyes, einem Journalisten, der früher selbst Rennen gefahren ist. Noyes senior ist seit Jahrzehnten ein Grand-Prix-Insider, der für Fachmagazine sowohl in der Heimat in Kalifornien als auch in Spanien tätig ist. "Wie eben in Amerika so üblich, begann auch meine Karriere mit Dirt-Track", erzählt Noyes junior. "Im Alter von vier Jahren habe ich damit begonnen. Aber mein erstes Rennen bin ich erst mit 17 Jahren gefahren. Und erst im Jahr 2001 bin ich zum Straßenrennsport gewechselt." Im Jahr 2000 gewann Noyes in den USA das National-Dirt-Track-Championat.
2001 erfolgte die Reise über den Atlantik. Sein erstes Rundstreckenrennen bestritt Kenny Noyes 2001 in Jarama. "In der spanischen Meisterschaft habe ich das Handwerk eines Straßenrennfahrers erlernt", so der in Barcelona lebende US-Amerikaner. "2003, in meiner dritten Saison in Spanien, habe ich die nationale Superstock-Meisterschaft gewonnen, bevor ich im Jahr darauf in die 1.000er-Formula-Extreme aufgestiegen bin. Diese Meisterschaft gilt in Spanien als 'Premier-Class'. 2009 beendete ich diese als Vierter der Gesamtwertung. Das Auftaktrennen auf dem Circuit de Catalunya habe ich gewonnen."