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Mecsek-Rallye: Mikkelsen führt knapp vor Kopecky

Andreas Mikkelsen liegt nach der ersten Etappe der Ungarn-Rallye knapp vor Jan Kopecky in Führung - Hermann Gassner Jun. in den Top 10

(Motorsport-Total.com) - Der erste Tag der Mecsek-Rallye in Ungarn verlief turbulent. Insgesamt acht Prüfungen standen in der Intercontinental Rallye-Challenge (IRC) auf dem Programm, doch die letzte musste aus Sicherheitsgründen abgesagt werden. Skoda-Pilot Andreas Mikkelsen startete mit Bestzeiten in den Tag und ging sofort in Führung. Am Nachmittag wurde sein Markenkollege Jan Kopecky immer stärker und erhöhte den Druck auf den Norweger. Nach sieben Prüfungen führt Mikkelsen mit einem hauchdünnen Vorsprung von 8,7 Sekunden. Hermann Gassner Jun. liegt in den Top 10. Der Österreicher Beppo Harrach übernachtet als Zwölfter.

Titel-Bild zur News: Andreas Mikkelsen

Andreas Mikkelsen führt seit der ersten Prüfung die Ungarn-Rallye an

Zum Auftakt mussten 18,21 Kilometer absolviert werden. Diese zeigten gleich, dass die Rallye eine enge Angelegenheit werden würde. Mikkelsen startete mit der Bestzeit und war um 5,1 Sekunden schneller als Thierry Neuville (Peugeot 207 S2000). Mikkelsen war im Ziel sehr überrascht über die Streckenführung. "Einige der Reifenstapel in den Kurven sind verschwunden. Das ist unfair!" Die Reifen wurden aufgestellt, um das Schneiden der Kurven zu unterbinden.

Neuville war dagegen glücklicher mit seinem Peugeot 207. "Es sieht gut aus und das Auto arbeitet gut. Nur in den schnellen Kurven bewegt es sich etwas. Wir müssen noch die Abstimmung verfeinern. Lokalmatador Frigyes Turan (Ford Fiesta S2000) begeisterte seine Fans mit der drittschnellsten Zeit, gefolgt von Freddy Loix (Skoda). Giandomenico Basso beendete die Prüfung zwar, blieb dann aber mit seinem Proton stehen.


Fotos: IRC: Mecsek-Rallye , Samstag


Anschließend folgte die zweite Herausforderung des Tages, die mit 28 Kilometern auch die längste war. Erneut fuhr Mikkelsen die schnellste Zeit und vergrößerte seinen Vorsprung auf Neuville auf 8,6 Sekunden. "Mir gefällt die Prüfung, denn sie ist schnell", sagt der Norweger. "Der Grip ändert sich jedoch ständig."

Kopecky, der verhalten in die Rallye gestartet war, erhöhte das Tempo und schob sich auf den fünften Platz. Glücklich war der Tscheche allerdings nicht: "Mir gefallen diese Prüfungen nicht. Sie sind zu schnell und es gibt zu viele Schikanen. Ich kann mich kaum konzentrieren, weil der Aufschrieb nicht stimmt." Lokalmatador Turan hatte keine Probleme und behauptete Rang drei.

Durch das Feld hindurch hagelte es Kritik, weil die Straßen anders als in der Recce waren. So sagte Bryan Bouffier (Peugeot): "Auch in dieser Prüfung haben wir Kurven gefunden, die man schneiden konnte. So ist es eben. Ich fahre praktisch ohne Aufschrieb." Der Franzose verlor gleich zu Beginn der Rallye knapp eine halbe Minuten.

Duell um die Verfolgerplätze

Zwölf Kilometer mussten auf der dritten Sonderprüfung absolviert werden. Es entbrannte ein Duell um den dritten Gesamtrang. Kopecky sicherte sich seine erste Bestzeit des Tages und rückte Loix, der Zweiter wurde, bis auf sechs Zehntelsekunden nahe. Trotzdem lief es für den Tschechen nicht optimal: "Das Auto war zu steif und ist zuviel gesprungen." Loix fühlte sich dagegen wohler: "Das war die erste Prüfung, wo die meisten Kurven so wie bei der Besichtigung waren."

Während es um Platz drei spannend wurde, war an der Spitze weiterhin alles klar. Mikkelsen war erneut schneller und baute sein Polster auf Neuville auf 13,7 Sekunden aus. "Keine Probleme. Diese Prüfung war knifflig. Wir fahren nicht am Limit, sondern mit gutem Tempo und etwas Sicherheit." Verfolger Neuville meint: "Ich kam zweimal von der Linie ab und verlor etwas Vertrauen." Turan verabschiedete sich aus dem Kampf um die Podestplätze und fiel auf Rang sechs zurück.

Mikkelsen zeigte auch auf der vierten Sonderprüfung über 14,02 Kilometer seine Form und fuhr zur nächsten Bestzeit. "Wir wollten hier wieder angreifen und haben es geschafft. Das Auto ist nahezu perfekt." Während sich der Norweger freute, wurde der Kampf dahinter enger. Neuville behauptete noch Platz zwei, doch Loix und Kopecky rückten dem Belgier bis auf eine Sekunde nahe.

Jan Kopecky

Der Tscheche Jan Kopecky ist über den Tag immer stärker geworden Zoom

"Das Auto fühlt sich gut an, aber unsere Reifen sind stark verschlissen, weshalb ich am Ende viel gerutscht bin", berichtet Neuville. Dafür hatte "Fast Freddy" zu seiner Form gefunden. "Es erinnert an den letzten Tag der Zlin-Rallye. Auch jetzt kämpfen wir um Zehntelsekunden. Mir gefiel die Prüfung", sagt Loix zu dem engen Dreikampf.

Wilks und Turan draußen

Nach der Mittagspause standen die gleichen vier Prüfungen noch einmal auf dem Programm. Auf SS5 ging es turbulent zu, wie Kopecky berichtet: "Ich sah das Auto von Guy Wilks neben der Strecke stehen. Er ist in Ordnung, aber es waren Zuschauer auf der Straße. Deshalb musste ich vom Gas gehen und habe ein paar Sekunden verloren." Der Peugeot von Wilks hatte ersten Informationen nach einen Motorschaden erlitten, der von einem Wasserleck ausgelöst worden war.

Auch Turan schied aus. Kurz vor dem Ziel gab es einen Unfall. Dem Piloten und dem Beifahrer geht es zum Glück gut. Die schnellste Zeit fuhr Kopecky, der sich in der Gesamtwertung an Neuville vorbeischob und neuer Zweiter war. Mikkelsen behauptete die Spitze und hatte einen Vorsprung von 14,6 Sekunden. Kopecky kam immer besser in Fahrt.

Auch die sechste Sonderprüfung, die erneut über die 28 Kilometer lange Strecke führte, entschied der Tscheche für sich und nahm Mikkelsen 2,9 Sekunden ab. "Ich habe alles gegeben. Wir haben die Abstimmung etwas verändert", sagt Kopecky zu seiner Leistungsexplosion, denn er war um über elf Sekunden schneller als am Vormittag.

Für Mikkelsen lief es dagegen nicht mehr so optimal. "Mir sind ein paar Fehler passiert. Es war nicht viel, aber ich bin manchmal von der Linie abgekommen und habe Tempo verloren. Die Pace ist im Moment sehr hoch." Neuville hatte als Dritter 14,9 Sekunden Rückstand auf Kopecky. Loix fehlte bereits knapp eine halbe Minute.

Kopecky erhöht den Druck

Im Laufe des Tages wurde entschieden, die achte Prüfung aus Sicherheitsgründen abzusagen. Somit musste auf der ersten Etappe nur noch die zwölf Kilometer lange "Pecsvarad"-Strecke absolviert werden. Erneut war Kopecky der Schnellste. "Andreas war am Vormittag sehr schnell. Jetzt versuchen wir ihn einzuholen. Wir müssen am Sonntag mehr attackieren."

Mikkelsen ließ sich nur drei Zehntelsekunden abknöpfen und behauptete die Führung. Sein Vorsprung ist auf 8,7 Sekunden geschrumpft. "Es war sehr dunkel. Jan hatte etwas bessere Bedingungen. Ich wollte keinen Fehler machen und war vorsichtig", so der Norweger. Neuville hat dagegen als Dritter den Anschluss verloren. Auch sein belgischer Landsmann Loix konnte am Nachmittag keine großen Akzente setzen. Bouffier komplettierte die Top 5.

In Ungarn sind auch zahlreiche deutschsprachige Piloten im Einsatz. Hermann Gassner Jun. (Skoda Fabia S2000) hat diesmal nicht Kathi Wüstenhagen am Beifahrersitz, sondern Dakar-Sieger Timo Gottschalk. Das Duo beendete den ersten Tag an der neunten Stelle mit einem Rückstand von knapp zwei Minuten.

Hermann Gassner Jun.

Hermann Gassner Jun. Iist nach dem ersten Tag der bestplatzierte Deutsche Zoom

Der Österreicher Beppo Harrach ist auf den ungarischen Strecken mit einem Mitsubishi Lancer Evo IX unterwegs und liegt nach sieben Prüfungen an der zwölften Stelle. Auf die Spitze fehlen 2:38.9 Minuten. Etwas schwieriger lief es für den Deutschen Matthias Kahle (Skoda Fabia S2000), der eine Strafe ausfasste und auf Platz 23 zurückgefallen ist.

Felix Herbold (Ford Fiesta S2000) und Mark Wallenwein (Skoda Fabia S2000) belegen die Plätze 15 und 16. Am Sonntag finden noch sechs weitere Prüfungen statt.

Gesamtwertung nach 7 Sonderprüfungen:

01. Andreas Mikkelsen (Skoda Fabia S2000) 1:06:41.6 Stunden
02. Jan Kopecky (Skoda Fabia S2000) +8.7 Sekunden
03. Thierry Neuville (Peugeot 207 S2000) +21.4
04. Freddy Loix (Skoda Fabia S2000) +32.7
05. Bryan Bouffier (Peugeot 207 S2000) +1:20.9 Minuten
06. György Aschenbrenner (Mistubishi Lancer Evo IX) 1:29.0
07. Toni Gardemeister (Skoda Fabia S2000) +1:46.6
08. Robert Butor (Peugeot 207 S2000) 1:52.8
09. Hermann Gassner Jun. (Skoda Fabia S2000) +1:58.2
10. Norbert Herczig (Skoda Fabia S2000) +2:06.3
...
12. Beppo Harrach (Mitsubishi Lancer Evo IX) +38.9
15. Felix Herbold (Ford Fiesta S2000) +2:57.7
16. Mark Wallenwein (Skoda Fabia S2000) +3:12.0
23. Matthias Kahle (Skoda Fabia S2000) +5:47.2