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Dramatisches IGTC-Finale mit Strafe und Entscheidung um 0,260 Sekunden
Charles Weerts holt den Titel in der Interkontinentalen GT-Challenge mit einem dramatischen Sieg in Indianapolis - BMW verpasst überraschend Herstellertitel
(Motorsport-Total.com) - Logistische Probleme, eine hohe Ausfallrate, sechs Safety-Cars und am Ende ein dramatisches indirektes Rennen, das um 0,260 Sekunden entschieden wurde: Die 8 Stunden von Indianapolis waren nichts für schwache Nerven. Am Ende siegten Charles Weerts, Dries Vanthoor und Sheldon van der Linde im WRT-BMW #31. Weerts ist damit Meister der interkontinentalen GT-Challenge (IGTC) 2024. (Ergebnis)

© SRO/Fabian Lagunas
BMW gewann das Finale der IGTC 2024 in einem indirekten Rennen gegen Porsche Zoom
Die WRT-BMW war erwartungsgemäß das stärkste Paket in der mit nur fünf Fahrzeugen besetzten Klasse IGTC Pro. Dass nur BMW und Mercedes-AMG werksunterstützte Fahrzeuge an den Start schickten, unterstreicht, dass die IGTC den schweren Schlag durch die COVID-19-Pandemie noch immer nicht überwunden hat. Der Großteil des Starterfeldes stammte aus der GT-World-Challenge (GTWC) America.
Allerdings wurden die BMW M4 GT3 immer wieder von Safety-Cars gebremst, was dem 8-Stunden-Rennen einen amerikanischen Charakter verlieh. Dadurch wurde auch ein zwischenzeitlicher Vorsprung von 37 Sekunden des BMWs #31 zunichte gemacht, der beim ersten Boxenstopp die Führung übernommen hatte.
Kleiner Fehler kostet den Sieg
Um den Gesamtsieg gab es ein spannendes Rennen zwischen der #31 und dem Wright-Porsche #120 (Adelson/Skeer/Heinrich) aus der GTWC America. Der Gruppe-M-Mercedes #130 (Engel/Gounon/Grenier) war ebenfalls mit im Lostopf, aber Porsche und BMW waren stärker.
Der Porsche wurde im Laufe des Rennens immer stärker, übernahm in der fünften Stunde durch geschicktes Ausnutzen der Gelbphasen die Führung und konnte diese anschließend auch verteidigen. Doch beim letzten Boxenstopp wurde Heinrich in der Boxengasse langsamer, um die Mindestboxenzeit einzuhalten. Das brachte ihm eine 5-Sekunden-Strafe ein.
Das Rennen wurde in der Dunkelheit in einem Sprint zwischen Heinrich und Vanthoor entschieden. Es war wirklich dramatisch, denn der Abstand pendelte immer um die 5-Sekunden-Marke. Am Ende überquerte Heinrich die Ziellinie mit einem Vorsprung von 4,740 Sekunden - etwas mehr als eine Viertelsekunde zu wenig, um das Rennen zu gewinnen. Wright Motorsports bleibt der GTWC-America-Sieg.
8h Indianapolis 2024: Die letzten 15 Minuten des Rennens
Weerts ist damit IGTC-Champion. Laurens Vanthoor und Matt Campbell, die vor dem Rennen vor Weerts lagen, traten in Indianapolis gar nicht erst an, und Ayhancan Güven, der von Porsche auf ein Pro-Am-Auto gesetzt wurde, schied mit einem Lenkungsproblem aus
"Ich bin unheimlich glücklich, den Fahrertitel gewonnen zu haben. Das hier mit einem Sieg zu schaffen, ist unglaublich. Wir wissen, wie schnell der Porsche ist, aber wir sind ein fehlerfreies Rennen gefahren", sagt Weerts, der nach drei Titeln im GTWC-Europe-Sprint-Cup in Folge (2020 bis 2022) seine vierte SRO-Meisterschaft feierte.
Durch die starke Leistung des Porsche verpasste BMW allerdings den Herstellertitel, der stattdessen nach Zuffenhausen geht. Adam Adelson und Elliott Skeer sicherten sich mit dem Klassensieg den Titel in der GTWC America.
Zahlreiche Ausfälle und sechs Gelbphasen
Generell war das Rennen von einer hohen Abnutzungsrate gekennzeichnet, die zu insgesamt sechs Safety-Car-Phasen führten. Von den fünf IGTC-Pro-Fahrzeugen kamen nur zwei - der siegreiche BMW und der drittplatzierte AMG - ohne Probleme über die Distanz.
Der WRT-BMW #33 (Farfus/Harper/Hesse) schied mit einem Defekt am Diffusor aus - ein Problem, das seit dem Debüt des Fahrzeugs bei den 24 Stunden von Daytona 2022 nicht mehr aufgetreten war.
Nicht viel besser erging es dem BMW #99 von Random Vandals Racing (Koch/Daly/de Phillippi), der ebenfalls in der Pro-Wertung gemeldet war. Hier gab es ein Problem mit der Benzinpumpe - ein Fehler, von dem auch ein weiterer BMW M4 GT3 und ein Mercedes-AMG GT3 betroffen waren. Diese Ausfälle kosteten BMW schließlich den Herstellertitel.
Highlights 8h Indianapolis 2024
Das letzte Pro-Fahrzeug, der Lone-Star-Mercedes #4 (Palou/Schiller/Stolz), schied mit einem Elektronikproblem aus. Im texanischen Team von Dan Knox fuhr unter anderem der mehrmalige IndyCar-Champion Alex Palou erstmals seit 2019 wieder ein GT3-Fahrzeug.
Dass das Rennen überhaupt wie geplant über die Bühne gehen konnte, war eine Leistung für sich. Denn Streiks der Hafenarbeiter an der gesamten US-Ostküste sorgten für erhebliche Verzögerungen. Besonders betroffen war WRT, deren #33 erst am Donnerstagmittag im Fahrerlager eintraf. Auch der Gruppe M-Mercedes #130 war betroffen und wurde erst am Mittwoch angeliefert.
Klassensieger 8 Stunden von Indianapolis 2024:
IGTC Pro: WRT-BMW #31 (Vanthoor/Weerts/van der Linde)
GTWC America Pro: Wright-Porsche #120 (Adelson/Skeer/Heinrich)
Pro-Am: Herberth-Porsche #10 (Au/Hartog/Niederhauser)


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