• 15.03.2010 00:24

  • von Pete Fink

Kämpfer Hunter-Reay und die tolle IndyCar-Show

Ryan Hunter-Reay hätte den Sao-Paulo-Sieg durchaus verdient gehabt, freute sich aber vor allem über die begeisternde IndyCar-Show zum Saisonauftakt 2010

(Motorsport-Total.com) - Natürlich ist Sao-Paulo-Sieger Will Power irgendwie der Mann des IndyCar-Sonntages. Aber mindestens auf Augenhöhe mit dem Penske-Piloten agierte Ryan Hunter-Reay, der die 61 hochturbulenten Runden über weite Strecken dominierte. Am Ende blieb ihm lediglich Platz zwei übrig, weil er sich in seinem Andretti-Dallara gegen die Penske-Übermacht nicht mehr wehren konnte.

Titel-Bild zur News: Ryan Hunter-Reay

Ryan Hunter-Reay war hauptverantwortlich für eine starke IndyCar-Show

Power und zuvor sein Teamkollege Ryan Briscoe besaßen am Ende der über 1,5 Kilometer langen Geraden vor der letzten Spitzkehre einen deutlichen Geschwindigkeitsüberschuss, gegen den Hunter-Reay trotz toller Moral und unter Aufbietung aller Kräfte nichts ausrichten konnte.#w1#

"Das war einfach ein Wahnsinnsspaß", lautete das Fazit des gebürtigen Texaners mit Wohnsitz in Florida. "Die Strecke änderte sich andauernd und das war Rennsport pur! Es erinnerte mich ein wenig an meinen Sieg in Surfers Paradise (ChampCars, 2003; Anm. d. Red.). Ich stand wieder kurz davor."

Werbung in eigener Sache

Andretti

Auch im Team von Hunter-Reay: Bange Blicke auf die Videoleinwand Zoom

Nur Team Penske hatte etwas dagegen. "Unsere Stopps waren perfekt, aber unser Top-Speed auf den Geraden war nicht gut genug. Eigentlich ist es enttäuschend, nach so einem Rennen Zweiter zu werden, aber es hat unglaublich viel Spaß gemacht."

Ohne Zweifel. Denn im Vergleich zur Formel-1-Prozession von Bahrain war Sao Paulo ein echter Motorsport-Kracher. Dringend notwendig für die IndyCars, was auch Hunter-Reay unterstrich. "Wir haben eine tolle Show abgeliefert. Genau so etwas brauchen wir auf den Straßenkursen und den Rundstrecken. Jede Menge Überholmanöver, wir haben die Werkzeuge dazu."

Sein einziger Kritikpunkt: "Schade war, dass sich durch die unebene Strecke soviel Wasser sammeln konnte. Es wäre klasse gewesen, wenn wir auch im Regen gutes Racing geboten hätten." So machte der 29-Jährige auch Werbung in eigener Sache, schließlich ist der Schützling von IndyCar-Titelsponsor IZOD noch nicht für alle 17 Saisonrennen bestätigt.