Fotostrecke: Karrierestationen von Alex Zanardi

Alex Zanardis außergewöhnliche Karriere beinhaltete Höhen und Tiefen - Bilder aus einem Vierteljahrhundert (Motor-) Sportgeschichte

(Motorsport-Total.com) - Die Öffentlichkeit kennt Alessandro Zanardi vor allem als Sieger, als Kämpfer und als Helden. Doch seine Karriere lief bei weitem nicht so gradlinig, wie man es vielleicht erwartet. Mehrmals kehrte Zanardi dem Motorsport den Rücken, auch nach großen Erfolgen folgten üble Rückschläge. Eines ist sicher: Zanardi selbst hat das alles nur stärker gemacht. Auch kurz vor seinem 50. Geburtstag ist der italienische Profisportler keineswegs müde. Jüngst holte er erst in Rio wieder paralympisches Gold.

Es gibt einige interessante Gemeinsamkeiten mit der Karriere von Michael Schumacher: Wie der Formel-1-Rekordweltmeister musste auch Zanardi sich einst sein Kart-Material aus Mülltonnen holen. Er baute sich sogar sein eigenes Kart aus metallischem Abfall zusammen. Sein erstes Formel-1-Rennen fuhr er wie der Deutsche für Jordan. Und, was beide verbindet, ist der unermüdliche Kampfgeist. Natürlich ist die gemeinsame Geschichte noch unvollendet: Während der eine seinen Kampf längst gewonnen hat, kämpft der andere seinen noch.

Als Nachwuchstalent hatte es Zanardi in der Formel 1 sehr schwer: Er hatte nur selten konkurrenzfähiges Material. Die aktive Aufhängung seines Lotus verhalf ihm immerhin zu seinem einzigen WM-Punkt in der Formel 1, insgesamt war das Fahrzeug aber nicht wirklich konkurrenzfähig. Vielleicht war der Misserfolg in der Formel 1 notwendig, damit Zanardi seine größten Erfolge feiern konnte: Er beeindruckte Ganassi-Ingenieur Morris "Mo" Nunn so sehr, dass dieser Chip Ganassi dazu bewog, den Italiener zu verpflichten. Der Rest ist Geschichte: "The Pass" und zwei Titel in drei Jahren. Dazu seine charakteristischen Siegesfeiern mit Donuts - die Amerikaner liebten ihn.

Nach seinen großen Erfolgen wagte Zanardi einen erneuten Anlauf in der Formel 1, nur um das womöglich schlimmste Jahr seiner Karriere zu erleben. Carbonbremsen, Rillenreifen und Telemetrie-Dschungel waren nicht seine Welt. Der Weg zurück nach Amerika war nicht weniger schwer: Mo Nunn hatte sein eigenes Team gegründet, doch Zanardis Comeback war harzig. Gerade auf dem Lausitzring hatte das Team die erste Chance, ohne Erfahrungsrückstand es mit den Großen auszunehmen. Zanardi führte zum ersten Mal seit 1998, zum ersten Mal war das selbstsichere Gefühl wieder da... Als es knallte.

Doch der Unfall sollte Zanardis Leben erst einen wirklichen Sinn geben. Mit unfassbarem Kampfgeist kämpfte er sich zurück in Leben, fuhr wieder Autorennen und wurde Olympiasieger im Handbiking. Die unglaubliche Geschichte aus einem Vierteljahrhundert gibt es in unserer Fotostrecke in Bildern.