Vizetitel für Mücke und Turner
Beim chaotischen Saisonfinale in Argentinien waren Stefan Mücke und Darren Turner lediglich Zuschauer - Sieg in der Teamwertung knapp verpasst
(Motorsport-Total.com) - Young Driver beendet die zweite Saison in der FIA GT1 WM in Argentinien durch Stefan Mücke und Darren Turner mit dem Vizeweltmeistertitel in der Fahrerwertung. Alex Müller und Tomas Enge beschließen ihre erste gemeinsame Saison im Aston Martin DBR9 als Vierte. Viel Pech verhinderte in einem dramatischen Finalrennen im argentinischen San Luis den Sieg von Young Driver in der Teamwertung.
"Am Ende hat uns einfach das letzte Quäntchen Glück gefehlt", berichtet Young-Driver-Teamchef Hardy Fischer nach einem dramatischen Finale in Argentinien, das für das Team zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle wurde. Schon am Start gab es für das Team aus Paderborn eine Schrecksekunde. Alex Müller wurde bei einem Startcrash auf der Start-Ziel-Geraden von einem Nissan getroffen und drehte sich bei hoher Geschwindigkeit zwei Mal um die eigene Achse.

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Das Young-Driver-Team hatte in Argentinien nicht besonders viel Glück
Müller schaffte es, den Aston Martin wieder einzufangen und konnte sich in der Folge sogar an die Spitze des Feldes setzen. Der in den legendären Gulf-Farben lackierte Aston Martin lag auch nach dem Fahrerwechsel auf Tomas Enge an der Spitze, wurde dann aber mit einer Durchfahrtsstrafe belegt.
Die Rennleitung sah in dem Überholvorgang von Müller in der Startrunde ein Überholen unter gelber Flagge und ahndete dies mit einer Durchfahrtsstrafe. Durch die Durchfahrtsstrafe fiel der Aston Martin DBR9 bis auf Platz zehn zurück, damit war der Traum vom Sieg in der Teamwertung vorbei.
"Es ist natürlich schade, dass wir den Teamtitel knapp verpasst haben. Allerdings war es so eng, das man eigentlich nicht traurig sein braucht und es keine Schande ist. Wir haben bewiesen, dass wir das Tempo hatten das Rennen heute zu gewinnen und zu den besten GT-Teams der Welt zählen."
Fragwürdige Strafe
Müller, blieb vor allem die Schrecksekunde beim Start im Gedächtnis: "Direkt am Start ist mir das Herz schon ziemlich in die Hose gerutscht, als ich von einem Nissan getroffen wurde und mich zwei Mal um die eigene Achse gedreht habe. Aber obwohl der Treffer recht hart war, war das Auto noch okay. Ich konnte dann die Führung übernehmen, wurde aber anschließend aufgrund von Überholen unter gelber Flagge bestraft."
"Die Situation war leider nicht besonders klar. Es gab weder gelbe Flagge, noch wurde das Safety-Car-Schild gezeigt. Später im Video habe ich dann eine gelbe Flagge entdeckt, es folgten dann aber drei Streckenposten, die nichts angezeigt haben. Rein vom Tempo unseres Autos hätten wir das Rennen heute locker gewinnen können", bedauert Müller. "Sofort nach dem Restart konnte ich mich problemlos von der Corvette absetzen."
¿pbvin|64|4201||0|1pb¿"Was für ein Rennen! Ich habe erwartet, dass in der ersten Runde etwas passiert, hätte es aber nicht gleich auf der Startlinie erwartet", schildert Teamkollege Enge. "Ich hatte große Erwartungen an das letzte Rennen der Saison, auch wenn wir Erfolgsballast an Bord haben, aber wir hatten immerhin eine sehr gute Chance auf die Teammeisterschaft."
"Allerdings wurde Alex am Start getroffen und alles, was dann folgte, stand im Zusammenhang mit dem Start. Wir haben an diesem Wochenende unser Bestes gegeben, haben keine Fehler gemacht und wollten die Saison für das Team mit einem Highlight beenden. Ich freue mich sehr, das ich im zweiten Jahr in Folge mit Young Driver zusammenarbeiten durfte und hoffe, dass wir auch weiterhin ein Team bleiben. Ich habe auch meinem Teamkollegen Alex Müller zu danken, mit dem ich mir in diesem Jahr erstmals das Auto geteilt habe. Wir haben sehr gut zusammengearbeitet und er war ein toller Teamkollege", so der Tscheche.
Enttäuschter Mücke
Vizemeister Mücke bedauert, was in Argentinien passierte: "Ich hätte dem Team an diesem Wochenende natürlich gerne geholfen die Teammeisterschaft einzufahren und wäre natürlich auch sehr gerne noch Fahrerweltmeister geworden. Aber wir hatten leider im Pre-Qualifying Pech und solche Dinge passieren halt im Motorsport."
"Auch wenn das Finale in Argentinien leider kein Highlight von uns war, so war es dennoch eine großartige und sehr erfolgreiche Saison, an deren Ende wir immerhin Vizeweltmeister einer sehr hart umkämpften Meisterschaft sind. Aber es ist natürlich schon etwas merkwürdig, wenn man Vizeweltmeister wird und muss die letzten beiden Rennen aus der Box verfolgen. Mein ganz besonderer Dank gilt dem Team, die während der ganzen Saison einen perfekten Job gemacht haben", so Mücke.
¿pbvin|64|4199||0|1pb¿Partner Turner freut sich hingegen sehr über den Vizetitel: "Ich bin wirklich froh, dass wir die Saison noch als Vizeweltmeister beendet haben. Denn auch schon vor unserem Unfall am Freitag haben wir gesehen, dass es an diesem Wochenende extrem schwer wird den zweiten Tabellenplatz zu verteidigen. Aber nicht nur wir hatten an diesem Wochenende Pech, sondern auch einige unserer Gegner. Es war sehr spannend und noch Zweiter zu werden, ist ein gutes Ergebnis."
"Ich bin ein bisschen enttäuscht für das Team, dass uns der Teamtitel noch durch die Lappen gegangen ist. Das Team hat perfekt gearbeitet und der WM-Titel wäre einfach das Sahnehäubchen der Saison gewesen. Das Finale in Argentinien war nun nochmals ein sehr interessantes Wochenende am Ende einer sehr interessanten Saison. Young Driver AMR hat auch in diesem Jahr wieder eine großartige Saison hingelegt und ich hoffe, dass ich alle im kommenden Jahr wiedersehe."

