Sandritter-Kolumne: Sommer, Sonne, Siegerpodest
Max Sandritter fuhr auf dem Nürburgring zum dritten Mal in dieser Saison aufs Podium. Damit rutschte er in der Gesamtwertung der GT Masters auf Platz sechs
Liebe Motorsport-total.com-Leser,

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Beim Qualifying für das Samstagsrennen sprang nur ein zwölfter Startplatz heraus Zoom
Sommer, Sonne und Siegerpodest - das vierte Rennwochenende der ADAC GT Masters hätte kaum besser für uns laufen können. Dabei waren die Voraussetzungen im Qualifying mit 30 Kilogramm Zusatzgewicht ziemlich verhalten und meine Erwartungen an die beiden Rennen auf der Traditionsstrecke am Nürburgring dementsprechend niedrig. Umso größer dann die Freude über die Ergebnisse des Wochenendes: Platz sieben im Samstagsrennen und Podest am Sonntag! Was für ein schöner Start zurück ins Renngeschehen nach der langen Sommerpause.
Wie zu erwarten, hatte alles recht moderat angefangen. Beim Qualifying für das Samstagsrennen habe ich es leider nicht geschafft, die letzten Zehntel aus dem neuen Reifen herauszuholen, sodass nur ein zwölfter Startplatz für das Samstagsrennen heraussprang. Im zweiten Qualifying lief es dann besser und wir konnten uns für das Rennen am Sonntag auf einen Start von Position fünf freuen.
Ein Start mitten aus dem Feld ist immer besonders risikoreich, da dort ein ziemliches Gerangel herrscht. Klar: es wird von Beginn an um jede Position gekämpft. Und wenn das Feld so nah beieinander liegt, ist das Risiko eines Unfalls natürlich extrem hoch. Aber für Aufregung war keine Zeit, denn direkt vor dem Start wurde ich interviewt - für die Live-Übertragung auf kabel eins. Vielleicht habt ihr das Interview ja gesehen? Irgendwie war das emotional für mich, da sie ja auch meine Anfänge im Motorsport in einer kleinen Reportage zusammengefasst haben: Vom ADAC VW Polo Cup über den Seat Leon Supercopa hin zur ADAC GT Masters.
Mein Teamkollege Jörg Müller saß erstmals wieder hinterm Steuer
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle, die mich von Anfang an unterstützt und mir diesen Weg ermöglicht haben - allen voran meinem Dad Jochen Schweizer, der heute bei meinen Rennen aufgeregter scheint als bei jedem seiner waghalsigen Stunts von früher.

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Es war bis zur letzten Sekunde spannend, doch ich konnte meinen dritten Platz halten Zoom
Endlich dann der fliegende Start. Ich hatte Glück, konnte mich gut durch die erste Kurve kämpfen und mich bis zur Übergabe an meinen Teamkollegen Jörg Müller im mittleren Feld halten. Jörg war ja seit Spa verletzt und saß seit seinem Unfall das erste Mal wieder hinterm Steuer. Und es war, als wollte er alles nachholen, was er die letzten Wochen verpasst hatte. Er fuhr einen grandiosen Stint und konnte unseren BMW Z4 GT3 am Ende in die Punkte vorfahren: Platz sieben für das "PIXUM Team Schubert" powered by Jochen Schweizer! Ein ordentliches Ergebnis mit 30 Kilogramm mehr im Gepäck.
Am Sonntag konnten wir dann endlich wieder ohne Zusatzbalast ins Rennen starten - und hatten natürlich die bessere Ausgangsposition von Startplatz fünf. Jörg fuhr den Start und konnte unsere Position bis zum Fahrerwechsel halten. Dann folgte ein ziemlicher Renn-Krimi. Vor mir liegend lieferten sich der Ford GT und die Corvette einen harten Kampf um Position drei. Ich kam währenddessen fast unbemerkt Runde um Runde immer näher an die beiden heran, bis ich mich direkt hinter die beiden setzen konnte. Beim Überholversuch des Fords kam es dann zu dem für mich glücklichen Dreher des Ford GT und ich konnte an den beiden vorbeiziehen.
Unser PIXUM Team Schubert ist nun auf Rang zwei der Teamwertung
Bahn frei fürs Podium! Aufgrund meiner abbauenden Reifen war es bis zur letzten Sekunde spannend, doch ich konnte meinen dritten Platz halten und somit zum dritten Mal in dieser Saison aufs Podium fahren. Damit rutschte ich in der Gesamtwertung auf Platz sechs und das PIXUM Team Schubert dank dem Laufsieg unseres Schwesterautos am Sonntag auf den zweiten Rang in der Teamwertung. Bei den Temperaturen machte die Sektdusche noch mehr Spaß als sonst, sodass Jörg und ich uns ziemlich ausgiebig mit dem Sekt "abkühlten".

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Jörg und ich kühlten uns ziemlich ausgiebig mit dem Podiums-Sekt Zoom
Viel Zeit zum Feiern bleibt allerdings nicht, denn am kommenden Wochenende geht es direkt zum Red Bull Ring und mit Rennen neun und zehn in die zweite Saisonhälfte des ADAC GT Masters. Die Strecke mit ihren vielen Geraden ist für unseren BMW nicht ganz optimal, aber natürlich werde ich wieder versuchen, das Beste für mein Team rauszufahren.
Ich hoffe, ihr seid wieder am Start - vor dem Fernseher oder live an der Rennstrecke?
Vielen Dank an alle, die mitfiebern und uns die Daumen drücken.
Liebe Grüße, euer Max


