Senna siegt im Chaos-Regenrennen
Bruno Senna hat den GP2-Sprint in Silverstone für sich entschieden - Viel Chaos und Kleinholz im Regen - Giorgio Pantano auf Rang drei
(Motorsport-Total.com) - Im Regen von Silverstone behielt nur die Spitzengruppe einen kühlen Kopf: Bruno Senna sicherte sich in Großbritannien den Sieg im GP2-Sprintrennen, das über weite Strecken besten Rennsport und reichlich Action bot. Der iSport-Pilot setzte sich scheinbar mühelos gegen Lucas di Grassi, Tabellenleader Giorgio Pantano und Mike Conway durch, die den Neffen des berühmten Ayrton nicht gefährden konnten. Doch dahinter braute sich einiges zusammen...

© GP2
Behielt im Regen von Silverstone einen kühlen Kopf und gewann: Bruno Senna
Schon beim Rennstart ging's hoch her: Der Österreicher Andreas Zuber (Piquet) erwischte einen schlechten Start und kam nur langsam weg von der Linie, während vorne Luca Filippi (ART) seine Pole-Position in die Führung ummünzte und mit Senna im Schlepptau in die erste Kurve eintauchte. Auf der Hangar Straight flog das Feld in Formation heran auf Stowe, kurz darauf wurden schon die ersten gelben Flaggen geschwenkt.#w1#
Reichlich Ab- und Ausflüge in die Wiese
Zuber nahm den Umweg über die Wiese und musste nach seinem kleinen Ausflug an die Box, konnte das Rennen aber wieder aufnehmen. Kurz darauf stand auch schon der Inder Karun Chandhok (iSport) im Grünen und musste aussteigen. Unterdessen hatte Teamkollege Senna noch in Runde eins die Spitze übernommen, während Filippi auf Rang zwei liegen einmal quer durch das Kiesbett pflügte und sich im Hinterfeld wieder einordnete.
Senna, Lucas di Grassi, Giorgio Pantano und Mike Conway fegten nach der turbulenten Auftaktrunde als Spitzengruppe über Start und Ziel - damit waren zumindest ganz vorne die Plätze vorerst bezogen. Dahinter ging es wiederum ordentlich zur Sache: Romain Grosjean (ART) war plötzlich ohne Frontflügel unterwegs und ließ sich an der Box eine neue Nase anmontieren, während die Kollegen auf der Piste fleißig kreiselten.
Vitaly Petrov (Campos) und Ho-Pin Thung (Trident) waren abseits der Ideallinie unterwegs, sortierten sich aber wieder ins Feld ein. Auch Filippi machte wieder einmal einen Ausflug ins Grüne, Meisterschaftsleader Pantano tat es ihm wenige Runden später gleich und räuberte böse über die Kerbs, beschädigte sein Auto dabei allerdings nicht. Anders als Filippi, der nochmals von der Strecke flog, dann aber seinen Wagen abstellen musste.
Chaos bis zur letzten Rennrunde
Grosjean pflügte in der Zwischenzeit mit neuem Frontflügel und frischem Mut von hinten durch das Feld und ließ seine Konkurrenten gleich reihenweise stehen. Auf komplett nasser Strecke kam es auch immer wieder zu kleineren Scharmützeln, wobei Andy Soucek (Super Nova) immer mittendrin zu sein schien. Zuerst musste Soucek nach einem schönen Duell Petrov ziehen lassen, dann tauchte auch schon Kamui Kobayashi (DAMS) an seinem Heck auf.
Wiederum balgten sich die beiden um die Positionen, wobei Soucek auf den feuchten Kerbs ausrutschte und sein Auto heftig in die Bande warf. Kurz vor Schluss räumte Marko Asmer (FMSI) noch ein Styropor-Schild ab und Javier Villa (Racing Engineering) blieb nach einem Dreher liegen. In der letzten Runde kam es noch zu einem größeren Zwischenfall, als Adrian Valles (BCN) mit Kobayashi und Pastor Maldonado (Piquet) kollidierte.
Valles hatte sich vor Bridge gedreht, wobei Kobayashi keine Ausweichmöglichkeit mehr sah und Valles komplett auf die Hörner nahm. Maldonado - nach zwei Strafen ohnehin am Ende des Feldes - rauschte ebenfalls noch mit drauf und alle drei mussten ihre demolierten Wagen noch vor der Ziellinie abstellen. Bitter für Kobayashi: Platz sechs und damit ein Punkt waren dem Japaner schon sicher...
An der Spitze tat sich nichts mehr. Senna verwaltete seinen Vorsprung souverän und für ein blitzsauberes Rennen, das er zu jedem Zeitpunkt kontrollierte. Knapp neun Sekunden hinter dem Brasilianer kam di Grassi als Zweiter ins Ziel, Pantano sicherte sich Rang drei. Conway erreichte beim Heimspiel den vierten Platz und Trident-Pilot Petrov kam trotz kurzem Ausritt in der letzten Runde auf Rang fünf über die Linie. Platz sechs erbte Davide Valsecchi (Durango).

